Initiative BlickWechsel

Wenn man das, was man sieht, nicht leiden kann, kann man eine von zwei Möglichkeiten wählen. Man kann die Augen schließen und ignorieren, was man sieht. Bensins Healthcare, die „Hormonspezialisten seit Generationen“ rufen dagegen zum Blickwechsel auf und starteten eine neue Initiative für berufstätige Frauen in den Wechseljahren. Sie wollen einen „offenen, wertschätzenden Dialog starten und Tabus brechen“. Im Juni fand eine Pressekonferenz als Startschuss der Initiative BlickWechsel statt.

Auf dem Podium versammelte sich eine illustre Runde von Expertinnen: Anke Sinnigen, Gründerin von Wexxeljahre.de, Bettina Billerbeck, Geschäftsführerin Beautiful Minds Media/Looping Group, Katja Burkard, Moderatorin und Autorin, Dr. med. Anneliese Schwenkhagen, Hormonspezialistin und Vorstandsmitglied der DMG (Deutsche Menopause Gesellschaft) und die gereizte Frau Miriam Stein, Autorin.

1.000 Frauen können nicht lügen

Jedenfalls nicht, wenn Forsa sie befragt. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Initiative BlickWechsel wurden 1.000 Frauen zwischen 45 und 60 zum Thema „Wechseljahre im Beruf“ befragt. 85% von ihnen gaben an, dass sie belastende Symptome haben. Mit Hilfe von Miriams T-Shirt mit der Aufschrift „Wir sind 9 Millionen“ kann man das hochrechnen: 85% von 9 Millionen heißt: 7.650.000 Frauen haben im Job mit Symptomen der Wechseljahre zu tun. Kein Wunder, dass Miriam Stein sagte: „Es ist schlicht betriebs- und volkswirtschaftlich dumm, das Problem nicht zu erkennen.“

Die unbekannte Ursache

Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, gereizte Stimmung – diese und andere Symptome können viele Ursachen haben. Katja Burkard dachte an psychologische Probleme, als sie immer aggressiver wurde. Sogar einen Gehirntumor schloss sie nicht aus. Dass das kein Einzelfall ist, kennt Dr. med. Anneliese Schwenkhagen aus ihrer Praxis: „ Viele Frauen wissen gar nicht, dass ihre Probleme etwas mit den Wechseljahren zu tun haben.“ Noch immer gilt Gleichung: Wechseljahre = alt und nicht mehr sexy. Frauen schieben es häufig weit von sich: „Ich und Wechseljahre? Ich bin doch erst 50!“

Wenn man den Arzt lieber nicht fragen soll

Doch selbst, wenn eine Frau einen Zusammenhang zwischen ihren Symptomen und den Wechseljahren ahnt, ist sie damit nicht unbedingt schlauer. Woher bekommt sie Informationen? An wen soll sie sich wenden? Im Medizingrundstudium kommen die Wechseljahre bis heute nicht vor. Beim Hausarzt oder der Orthopädin finden Frauen daher selten kompetente Beratung. Aber selbst in der gynäkologischen Praxis muss das nicht besser sein. Dr. med. Anneliese Schwenkhagen gab einen schockierenden Einblick in die Ausbildung der Fachärzt:innen.:„In der klinischen Ausbildung lernt man Geburt und Operationen.“ Erst in der eigenen Praxis stolpern die Frauenärzt:innen über Beratungsthemen wie Verhütung oder eben Wechseljahre. Wie gut sie sich da einarbeiten, hängt von ihrer eigenen Motivation ab. Und bei manchen fehlt(e) die. Das führt dann zu „Beratungen“, die verunsichern, z.B. „Sie wollen Hormone nehmen? Ja, wollen Sie denn Brustkrebs bekommen?“

Wirtschaftsflaute durch die Wechseljahre?

Ein weiteres Resultat der Forsa-Studie: 33% der befragten Frauen wollen ihre Arbeitszeit oder -bedingungen ändern – bis hin zum Ausstieg. Eine Zahl, die in jeder Personalabteilung und bei allen Führungskräften angesichts des Fachkräftemangels zu Schnappatmung führen müsste. Bettina Billerbeck sagte deutlich: Führungskräfte haben Nachholbedarf – sie wissen zu wenig über die Wechseljahre und wie sie mit ihren Mitarbeiterinnen darüber sprechen können. Sie warnte aber auch: „Ich würde keiner Führungskraft empfehlen, Mitarbeiterinnen direkt zu fragen: Bist Du in den Wechseljahren?“

Dabei sollten wir mehr sprechen. In den Medien, in den Arztpraxen und in den Unternehmen. Mit Betroffenen und mit Menschen, denen die Wechseljahre (noch) ganz fern sind. Anke Sinningen erzählte, dass sie in der Regel in Unternehmen auf Initiative betroffener Frauen eingeladen wird. Erst in weiteren Runden trauen sich auch Männer und Personalverantwortliche hinzu. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Noch sind es häufig Gesundheitswochen oder Frauenbeauftragte, die uns anfragen und die sich das Budget selbst für einen kurzen Vortrag noch erkämpfen müssen.

Henne oder Ei

Es war klar: Wir haben viele Baustellen und noch viel zu tun. Aber in welcher Reihenfolge? Reden wir freier über die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen, wenn wir als Gesellschaft gelernt haben, offen mit dem Thema umzugehen. Oder müssen wir, um zu lernen, offen mit den Wechseljahren umzugehen, frei darüber reden? Es scheint also eine klassische Henne-oder-Ei-Frage zu sein. Miriam Stein brachte es auf den Punkt: „Wir müssen die Hennen sein und gackern. Wenn wir auf das Ei warten, wird das nie etwas.“

(Das Original dieses Textes erschien zunächst auf https://palais-fluxx.de/?s=britta+scholten und wurde für Frau im Wechsel leicht verändert)

Balance für die Hormone

Hormon Yoga kann den Hormonhaushalt auf natürlicher Weise regulieren, sagt Rita Stark, die Hormon Yoga unterrichtet.

Hormon Yoga  ist eine spezielle Yoga-Art, die eine Kombination aus dynamischen Yogaübungen, speziellen Atemtechniken und tibetische Energielenkungstechnik ist. Durch die innere Massage der Hormondrüsen und Organe und durch die Energielenkung werden diese stimuliert, weibliche Hormone zu produzieren. So kann auf natürliche und sanfte Weise der Hormonrückgang bei der Frau entgegengewirkt und typische Wechseljahrebeschwerden und hormonelle Dysbalancen gelindert werden.

Entwickelt wurde Hormon Yoga von der Yogalehrerin und Psychologin Dinah Rodrigues im Jahre 1992. Sie hat einzelne Elemente aus dem Hatha-Yoga und Kundalini-Yoga mit der Tibetische Energielenkungstechnik kombiniert. Sie selbst praktiziert Yoga schon sehr lange und hatte keine Wechseljahrebeschwerden. Mittlerweile ist Dinah Rodrigues 96 Jahre alt.

Hormon Yoga ist eine ganzheitliche Methode, die auf den gesamten Körper und ganz besonders auf die Eierstöcke, Schilddrüse, Hypophyse und Nebennieren wirkt.

Dies hat einen positiven Effekt auf die

  • weiblichen Hormone
  • Stresshormone
  • Fettstoffwechsel
  • Zellen
  • Ernährungsumstellung
  • Lebenseinstellung

In der Yogapraxis werden die Yogahaltungen dynamisch ausgeführt und haben schöne Namen wie Fliegende Haare, Muslimische Gebetshaltung oder Schönheit des Gesichts. Nach der Ausübung der Yogahaltung wird die Bhastrika-Atmung, die auch Blasebalg-Atmung genannt wird, ausgeführt. Diese wirkt stark energetisierend und lässt die Energie fließen. Das kann man sich so vorstellen, als wenn man ein Kaminfeuer mit dem Blasebalg anfeuert. Anschließend wird die Lebensenergie (Prana) gezielt zu den Hormondrüsen gelenkt und in der visuellen Vorstellung dort zirkulieren gelassen. Yogaschüler berichten, dass sie dort eine Wärme spüren.

Gerade in den Wechseljahren ist der Stressabbau so wichtig. Veränderungen im Körper bedeuten Stress und auch das Umfeld und das Erlebte fordern uns ganz schön heraus. Im Hormon Yoga gibt es zahlreiche Stresstechniken, um gelassener und entspannter zu werden. Meditationen wie Meditation gegen Stress, Mentale Ruhe oder SO-HAM (Ich bin) beruhigen den Geist.

Hormon Yoga ist geeignet für Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, Zyklusstörungen haben, an PMS leiden oder einen unerfüllten Kinderwunsch haben.

Hormon Yoga darf nicht ausgeübt werden bei Frauen, die an hormonell bedingten Brustkrebs leiden, bei Endometriose, in der Schwangerschaft, bei hormonell bedingten Erkrankungen oder bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch wissenschaftliche Untersuchungen, die Dinah Rodrigues selbst durchgeführt hat, konnte festgestellt werden, dass bei den Praktizierenden der Hormonspiegel sich im Durchschnitt 254% in 4 Monaten erhöht hat. Die bekannten Wechseljahrebeschwerden wurden deutlich gemildert oder waren ganz weg. Voraussetzung ist jedoch, dass Hormon Yoga regelmäßig, am besten jeden Tag, jedoch mindestens 3-4mal wöchentlich, praktiziert wird.

Mit Hormon Yoga kann frau selbst und aktiv auf die Veränderungen des Körpers Einfluss nehmen, was zur mentalen Stärke und zur Selbstbestimmtheit in den Wechseljahren führt.

„Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper, sodass der Garten wachsen kann“

(B.K.S. Iyengar)

Alle wollen was von mir – nur ich selbst komme nicht dazu

Vera, 52, kommt erschöpft in die Beratung. „Meine Freundin will mit mir eine Shoppingtour nach Paris machen. Meine Chefin nervt jeden Tag, dass der Abschlussbericht auch wirklich pünktlich fertig werden muss. Mein Mann will im nächsten Jahr Marathon laufen und braucht mich als Trainingspartnerin. Meine Mutter erwartet, dass ich nicht nur jeden zweiten Tag anrufe, sondern auch mindestens zweimal in der Woche bei ihr auftauche, meine Ärztin will, dass ich mich mehr entspanne, mein … „. Ich unterbreche sie: „Und was wollen Sie?“. Vera holt tief Luft. „Ich will -„, fängt sie an. Dann schaut sie mich erschrocken an. „Ich weiß es nicht!“

Das, was Vera erlebt, ist typisch für Frauen in der Lebensmitte. Sie stehen mitten im Leben, haben häufig auf der einen Seite Kinder, um die sie sich kümmern wollen, auf der anderen Seite Eltern, die mehr Aufmerksamkeit, Unterstützung und manchmal auch Pflege brauchen. Sie haben einen Job, in dem sie den Anforderungen gerecht werden wollen, einen Partner oder eine Partnerin, einen Freundeskreis, ein Ehrenamt, die Nachbarschaft und dann ist da auch noch der Haushalt. Und zu all den äußeren – oder auch inneren – Ansprüchen kommen dann auch noch die Wechseljahre. Lassen die Frauen nicht mehr gut schlafen, belasten sie mit Gelenkschmerzen oder Hitzewallungen und sorgen durch das Auf und Ab der Hormone für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Kein Wunder, dass dann die Frage: „Was wollen Sie?“ nicht beantwortet werden kann.

Vera und ich begannen, uns auf die Reise zu ihren Wünschen zu machen. Wie so viele Frauen listete auch sie erst einmal Wünsche auf, die nicht wirklich ihre eigenen waren. „Ich würde gerne mal wieder ein paar Freunde zum Essen einladen“ – dieser Wunsch klang z.B. zunächst harmlos. Aber beim genaueren Nachfragen stellte sich dann heraus: sie wird zwei Tage komplett beschäftigt sein, um ihren Freunden zu beweisen, dass sie immer noch die beste Köchin und Gastgeberin ist. Ist das wirklich ihr eigener Wunsch? Oder ein alter Glaubenssatz aus der Kindheit? Ein übertragener Wunsch ihres Mannes? Ihr eigener Wettkampfgeist, der mit jemanden aus dem Freundeskreis konkurriert?

Häufig zählen die Frauen auch Wünsche auf, die sehr sinnvoll erscheinen: „Ich würde gerne wieder regelmäßig zum Sport gehen“ oder „Ich würde gerne mal ein Wochenende alleine wegfahren“. Die Buchstaben des letzten Wortes schweben noch in der Luft, da wird schon das große ABER herausgeholt: „Aber ich muss mich ja um … kümmern, erst muss noch … erledigt werden, das geht nicht, weil …“. Ein typisches Verhalten von Frauen, die ihre eigenen Wünsche nach hinten stellen, die ihr Umfeld nicht damit behelligen wollen, dass sie auf einmal „anstrengend“ sind, nur weil sie vielleicht zwei Stunden die Kinderbetreuung oder mal den Wochenendeinkauf abgeben wollen.

Die Wechseljahre sind eine Zeit, in der viele Frauen mit diesem Thema konfrontiert werden. In der sie erkennen, dass sie jetzt mehr Zeit und Kraft für sich selbst brauchen. Und dass diese Zeit und Kraft nur dann vorhanden ist, wenn sie nicht schon durch die Ansprüche anderer Menschen aufgebraucht wird.

Vera war eigentlich wegen ihrer Erschöpfung in die Beratung gekommen. Sie hatte gehofft, dass ein paar Pillen, Kräuter oder ätherische Öle ihr wieder die Energie für ihren Alltag geben könnten. Ein paar Tipps in dieser Richtung bekam sie von mir. Aber das, was ihr wirklich die Energie zurückbrachte, war eine ehrliche Aufarbeitung: Welche Ansprüche werden an mich gestellt? Von wem? Will ich sie erfüllen? Und was will ich selbst?

Salon Hochkeppel – Wechseljahre, Sex & Frauengesundheit

Nicola Hochkeppel ist zertifizierte Wechseljahreberaterin, macht Sex- & Paarberatung, und kulturelle Kommunikation. Obendrein veranstaltet sie in Berlin einen Salon von Frauen für Frauen. Da wollten wir mehr wissen und haben mit ihr gesprochen.

Du veranstaltest den SALON HOCHKEPPEL. Was genau ist das?

Die Salonkultur hat in Berlin eine lange Tradition. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts treffen sich Menschen zum geistigen Austausch mit dem Ziel, sich zu bilden und ihren Horizont zu erweitern. Vielfach waren Frauen Initiatorinnen der Berliner Salons, da sie dadurch am kulturellen Diskurs und an gesellschaftspolitischen Entwicklungen – im geschützten Raum – teilhaben konnten.

Im SALON HOCHKEPPEL sind die Schwerpunktthemen Frauengesundheit, Sex und Wechseljahre gesetzt. Ein:e Speaker:in hält eingangs einen Impulsvortrag, meist gibt es Fragen in der großen Runde und dann folgt „geselliges Quatschen“.

Welche Frauen sprichst Du damit an?

Der Salon ist offen für alle. Es ist kein reiner „Frauensalon“, weil ich der Meinung bin, dass wir die Männer mitnehmen müssen, wenn es um Frauengesundheit, Sex und Wechseljahre geht. Und die Jugendlichen am besten auch, weil die sich ja wundern, warum Mutti auf einmal so wunderlich ist. In Tat und Wahrheit haben bislang aber nur Frauen den Weg in den Salon gefunden. Wenig überraschend kommen Frauen von Ende 30 bis Mitte 60, vielfach aus dem Gesundheitswesen, Medienfrauen, Künstler:innen.

Wie kann so ein Salon die Frauen in den Wechseljahren unterstützen?

Ich will aufklären, empowern und unterhalten. Deswegen lade ich auch breit ein, bzw. habe die inhaltliche Ausrichtung weit aufgespannt. Die Impulsvorträge halten Expert:innen, die über Themen wie Psychosomatik, Trauerbegleitung, Ernährung, Sexualität, Stimme, Kräuterkunde, Sport und TCM sprechen, aber auch konkrete Bewältigungsstrategien etwa bei Hitzewallungen im Job (oder im Privaten) geben, wie Britta Scholten zuletzt.  

Der anschließende Austausch in kleinen Gruppen ist mir besonders wichtig, da hier private und intime Themen zur Sprache kommen, die auf einen schönen Resonanzboden fallen. Das ist häufig sehr lustig, weil erkenntnisreich. Und plötzlich wird vielen klar, dass sie gar nicht so allein mit den persönlichen Problemen, Zuständen und Zipperlein sind, sondern andere dazu auch Lösungen suchen oder diese bereits teilen können. Das ist dann praktische Lebenshilfe. Oder es wird klar, dass jemand professionelle Hilfe braucht und dann kann ich ggf. auch weiter vermitteln.

Wie oft veranstaltest Du Deinen Salon?

Jeden vorletzten Mittwoch im Monat. Bisher treffen wir uns im Café Anna Rose in Berlin-Prenzlauer Berg. Zur Sommersonnenwende machen wir einen Kräuterspaziergang. Zukünftig möchte ich den Vortrag als Live-Talk bei Insta streamen. Dann können auch Menschen außerhalb von Berlin oder Alleinerziehende, die daheim bleiben müssen, teilnehmen. Noch habe ich allerdings gar keinen Account, das ist alles im Aufbau.

Was motiviert Dich dazu, den Salon zu veranstalten?

Das Thema! Die Wechseljahre sind politisch und wenn wir Tabuthemen aufgreifen und Wissen verbreiten können, hilft das allen weiter. Ich bringe gerne Menschen zusammen und mag es zu lernen. Mit dem Salon kann ich kompetente Menschen einladen, deren Expertise/Fachwissen o.ä. mich interessiert. Ich kann ihnen zuhören, sie zusammen mit anderen befragen und Wein trinken. Klasse.

Du bist Wechseljahreberaterin mit Schwerpunkt Sexual- und Paarberatung. Warum diese Kombination?

Wir sind sexuelle Wesen. Mit der Hormonumstellung im Klimakterium und dem Ende der Fruchtbarkeit verändern sich unsere Körper, das Urogenitalsystem, unsere Libido und vielfach auch unsere Einstellung zu Sex. Ich möchte dazu beitragen, dass Menschen ihren Körper mit Freude, entspannt und liebevoll, bis ins hohe Alter erleben können, unabhängig davon, ob das mit einer anderen Person geschieht oder Solo-Sex ist.

Welche Tipps/Botschaft hast Du zum Schluss?

Redet und lacht miteinander! Zuhause, mit den Kindern, unter Freund:innen, in der Partnerschaft, beim Sex und im Büro. Kommunikation ist alles. Die stille Leidensfähigkeit der Frauen erfüllt mich zunehmend mit Unruhe. Ich zweifle daran, ob sie zielführend ist, weil sie nur sehr mühsame persönliche oder gesellschaftliche Veränderungen bewirkt. Themen der Frauengesundheit wie PMS, Fehl- und Traumageburten, Wechseljahrebeschwerden, Endometriose und Missbrauch müssen weiterhin enttabuisiert werden.

Wir brauchen Aufklärung, damit der Begriff Perimenopause Verbreitung findet. Das Klimakterium muss in die Schulbücher (so wie die Abbildung der Klitoris seit März 2022!). Ärzt:innen sollten Frauen ab Ende 30 Infoblätter mit möglichen Symptomen in die Hand drücken und Wechseljahrebeschwerden sollten von den Gynäkolog:innen abgerechnet werden können. Es wäre schön, dann Hand in Hand mit ihnen für eine bessere Versorgung arbeiten zu können und das Thema auch in der Gesundheitsvorsorge der Unternehmen verankert zu wissen.

Und mein Gedanke ganz konkret zum Klimakterium: Was, wenn es schön wird?

Waldbaden(Shinrin Yoku)

Höre den Vögeln zu, fühle den Wind auf deiner Haut, rieche die duftenden Tannennadeln, umarme einen Baum, gehe barfuß und spüre den Waldboden unter deinen Füßen.

Frei aus dem japanisches übersetzt bedeute Shinrin Yoku „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ oder eben kurz Waldbaden. Schon in den 1980er Jahren wurde das Waldbaden von dem japanischen Arzt Dr. Qing Li entwickelt. Dieser Arzt beobachtete, dass Menschen, die sich im Wald aufhielten, lebten oder arbeiteten, bei besserer Gesundheit und auch weniger Stress anfällig waren. Er entwickelte die Praxis, um sie auch in urbanen Gebieten anbieten zu können.

Seit einigen Jahren wird das Waldbaden auch bei uns immer populärer.

Doch was passiert eigentlich mit uns und unserem Körper, wenn wir uns im Wald aufhalten?

Wir nehmen uns Zeit, die Natur mit allen Sinnen in uns aufzunehmen. Dies kann jeder so gestalten, wie es ihm guttut. Es gibt kein richtig oder falsch beim Waldbaden. Des Weiteren senden die Bäume Terpene aus, dies sind Botenstoffe, mit denen die Pflanzen untereinander kommunizieren. Diese Terpene haben einen positiven Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem. Unter anderem haben sie noch folgende positive Wirkung auf unseren Körper:

– der Blutdruck wird harmonisiert

– Stress wird abgebaut

– das Immunsystem wird gestärkt

– die Konzentration wird verbessert

– die Genesung wird unterstützt

– die Stimmung wird aufgehellt

– die herzstärkende Substanz DHEA wird gebildet

Ein Waldbaddauert mehrere Stunden, in denen der Mensch zu Ruhe kommt und mal allen Stressvergessen kann. Hier darf er einfach mal nur sein. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen.  Ein großer Vorteil des Waldbadens ist auch, dass der positive Effekt etwa eine Woche lang anhält.

Gegen Hitzewallungen ist ein Kraut gewachsen

Sonja Bienemann liebt Kräuter. Und gibt gerne ihr Wissen weiter. Wir interviewten die Kräuterpädagogin zum Thema Kräuter und Wechseljahre.

Mehr über Sonja gibt es auf ihrer Homepage zu erfahren.

Was macht eine Kräuterpädagogin?

Ich befasse mich mit allem rund um einheimische Kräuter. Sei es in der Küche oder der Hausapotheke.

Wie können Frauen in den Wechseljahren von Kräutern profitieren?

Viele Kräuter verfügen über Inhaltsstoffe, die Frauen in den Wechseljahren unterstützen können. Nehmen wir ganz klassisch, den Salbei. Die meisten Menschen kennen Salbei vor allem als Kraut gegen Halsschmerzen. Aber der Salbei kann viel mehr. Da er zu den Kräuter gehört, die „trocknen“, kann er als Tee oder als Waschung helfen, die Schweißproduktion zu regulieren. Lavendel kann beruhigend und schlaffördernd. Auch Meerrettich oder Kapuzinerkresse können gut eingesetzt werden. Sie wirken durch ihre „Scharf-Stoffe“ antibakteriell und sind daher z. B. bei Blasenentzündungen eine gute Wahl.

Aber Kräuter haben natürlich auch ihren Platz in der Küche – einfach weil sie gut schmecken. Hippokrates soll schon gesagt haben „Lass die Nahrung Deine Medizin sein und Medizin Deine Nahrung“. Ich finde es super, wenn wir genussvoll essen UND damit auch etwas für unsere Gesundheit tun können.

Kann ich Kräuter alleine anwenden oder brauche ich dazu eine Therapeutin?

Ich bin der Meinung, dass wir Kräuter sehr gut alleine anwenden können. Wir machen das ja bestenfalls schon in der Küche. Aber es ist sehr hilfreich, wenn wir uns gut auskennen und über die Inhaltsstoffe Bescheid wissen. Es gibt eine Menge Kräuter, Pflanzen und ätherische Öle, die uns in den Wechseljahren unterstützen können. Aber nicht jedes Kraut ist bei jeder Frau gleich hilfreich. Für den Anfang ist eine Unterstützung durch eine Fachfrau daher hilfreich. Aber für die Anwendung zu Hause braucht es keine Therapeutin mehr. Da kann frau sich auch gerne in der Küche „austoben“ und mit den Aromen spielen.

Was machst Du bei einer Beratung zu Kräutern?

Da schaue ich erstmal, was schon an Vorwissen da ist und was die Frau schon anwendet. Und natürlich schaue ich, wo die Herausforderungen der jeweiligen Frau liegen. Da ist ja jede Frau unterschiedlich. Ich nehme mir am Anfang Zeit für ein ausführliches Gespräch. Wir überlegen dann gemeinsam, welche Anwendungsweise für die jeweilige Frau passt. Ob als Tee oder in der Küche oder ätherisches Öl. Es gibt ja ganz viele „Spielarten“.

Welche Erfahrungen hast Du mit Kräutern in der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden?

Ich selber komme mit der Unterstützung meiner „Pflanzen-Freundinnen“, wie ich die Kräuter gerne nenne, gut durch die Wechseljahre. Es ist natürlich immer auch ein „Ausprobieren“. Beim Salbei – übrigens Heilpflanze des Jahres! – gibt es Frauen, denen hilft er sehr gut. Andere Frauen berichten, dass sie ihn überhaupt nicht mögen. Eine Klientin hat mal gleich abgewunken: „Davon schwitze ich ja nur noch mehr!“, war ihre Aussage. Wenn das so ist , dann liegt es möglicherweise an der „falschen“ Zubereitung. Wenn Salbeitee nur kurz zieht, dann wirkt er schweißfördernd.

Wie schnell wirken Kräuter bei Wechseljahresbeschwerden?

Das ist von Frau zu Frau verschieden. Manche reagieren recht schnell, bei anderen dauert es etwas länger oder man muss ein anderes Kraut in Betracht ziehen. Da kann ein bisschen Geduld gefragt sein.

Tees brauchen vielleicht ein bisschen länger. Ätherische Öle können dagegen sehr schnell wirken.

Kann man auch etwas falsch machen? Was muss bei Kräutern beachtet werden?

Die Zubereitung von Tees sollte schon beachtet werden. Wie schon beim Salbei erwähnt, kann die Wirkung je nach Zubereitung und Ziehzeit eine andere sein. Natürlich muss jede Frau achtsam sein und wissen, wenn sie z.B. gegen ein Kraut allergisch ist.

Bei einer Teekur sollte nach 4-6 Wochen eine Pause eingelegt werden, um keinen zu starken Gewöhnungseffekt zu haben. Da ich keine Heilpraktikerin bin, kann ich auch nur auf erprobte Rezepturen verweisen und über die jeweiligen Pflanzen oder Öle informieren. Ich empfehle auf alle Fälle, sich langsam an das Thema heranzuwagen. Meiner Erfahrung nach ist hier „viel hilft viel“ kein guter Rat.

Du bist eine überzeugte Anwenderin von Kräutern. Wie würdest Du die Vorteile zusammenfassen?

Kräuter können auf sanfte und bestenfalls schmackhafte Weise eine gute Unterstützung bei Wechseljahresbeschwerden leisten. Sie können zudem vielseitig in der Küche verwendet werden, so dass es sich nicht nach einer „Therapie“ anfühlt. Und da es sich um natürliche Inhaltsstoffe handelt, wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, ist die Wirkweise im Körper in der Regel sanfter. Was jetzt nicht heißt, dass die Ergebnisse nicht dennoch beeindruckend sein können. Ich habe z.B. immer ein kleines Lavendel-Kissen am Bett. Wenn nachts der Schlaf nicht so richtig kommen will, „knautsche“ ich daran herum und atme den Lavendelduft ein. Ganz oft stellt sich dann eine angenehme Müdigkeit ein und ich kann gut schlafen.

Welche Tipps hast Du zum Schluss?

Allen Menschen rate ich, sich langsam an das Thema Kräuter im Alltag anzunähern. Es ist gar nicht sinnvoll, die Ernährung sofort komplett umzustellen. Die Reaktionen können z.B. bei einem reinen Wildkräutersalat für einen „ungeübten“ Organismus schon heftig sein.

Wir haben uns meist über einen langen Zeitraum von der Natur entfremdet. Also nehmen wir uns doch die Zeit, in kleinen Schritten zurückzukehren. Achtsames Ausprobieren finde ich da das Mittel der Wahl. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, jeden Tag eine Handvoll Walnüsse zu essen, wenn man keine Walnüsse mag. Nur weil irgendwo erzählt wurde, dass Walnüsse super gesund sind. Dann gilt es, passende Alternativen zu suchen und vielleicht ein Walnussöl zu verwenden. Auch an Lavendel scheiden sich die Geister. Es gibt Menschen wie mich, die davon super runter kommen. Für jemand anderes stinkt Lavendel fürchterlich oder ist mit negativen Erinnerungen verknüpft. Dann ist vielleicht Melisse eine Alternative.

Ein bisschen Geduld ist nötig und die Lust auch mal den einen oder anderen Umweg zu gehen. Aber ich beobachte es immer wieder: Wer sich auf den Weg macht und Kräuter und somit ein bisschen mehr Natur in seinen Alltag einlädt, in die Nahrung integriert, wird selten wieder umkehren.

Drängende Hitze

„Hitzewallungen alleine sind ja schon anstrengend genug. Als ob ich in eine Heißluftfritteuse gesteckt werde und tiefrot gebacken werde. Und dann schreit auch noch meine Blase: „Wo ist die nächste Toilette?“

Mit diesem Problem kam Angelika, 49, in die Beratung. Sie bezeichnete sich als „Rechercheexpertin“ und hatte schon viel über die Wechseljahre gelesen. Aber wie Hitzewallungen mit Harndrang zusammenhängen, hatte sie noch nichts gefunden. Also wollte sie sich eine Beratung gönnen.

Hitzewallungen und Inkontinenz – gerade Stress- oder Belastungsinkontinenz – sind beides typische Symptome der Wechseljahre. Doch damit endet bereits die Gemeinsamkeit. Auch wenn Frauen nicht immer gerne über ihre Hitzewallungen sprechen – verstecken kann man sie schlecht und so braucht es einen Weg, um mit diesem „öffentlichen“ Symptom gut umzugehen. Inkontinenz lässt sich dagegen recht gut verstecken. Und ist für die meisten Frauen mit noch mehr Scham verbunden, als es die Hitzewallungen sind. Was schade ist, denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten. Treten nun beide Symptome gemeinsam auf, ist das für die Frau ein doppeltes Problem und sie kann leicht in einen Teufelskreis geraten:

  • Die Hitzewallung erzeugt Stress.
  • Der Stress belastet Psyche und Körper – und damit auch den Beckenboden
  • Der Beckenboden reagiert sensibel und unterstützt die Blase nicht ausreichend,
    es kommt zum starken Harndrang oder sogar zum ungewollten Abgang von Harn
  • Das wiederum erzeugt Stress
  • Der Stress fördert das Auftreten und die Intensität der Hitzewallungen.

Teufelskreise sind einerseits schwer zu durchbrechen, haben aber andererseits den Vorteil, dass jedes einzelne Element eine Ausstiegsmöglichkeit anbietet. So konnten wir für Angelika gleich mehrere Optionen identifizieren: Beckenbodentraining, psychologische Ansätze, Behandlung der Hitzewallungen und Stressbewältigungsmaßnahmen. Angelika litt sehr unter den optischen Auswirkungen ihrer Hitzewallungen und hatte bei ihren Recherchen schon viele Behandlungsmethoden gefunden. Wir besprachen, welche dieser Methoden für sie passend sind. Wichtiger war ihr aber, mit gezielten Methoden an einem neuen Selbstbild zu arbeiten.

Wechseljahre und Beratung – ein gutes Gespann

Ich traf einen ehemaligen Chef von mir. Wir tauschten uns darüber aus, was sich inzwischen in unserem Leben verändert hat und natürlich berichtete ich über meinen neuen Schwerpunkt. “Wechseljahresberatung? So was gibt’s?”, fragte er und konnte sich das Lachen kaum verkneifen. So geht es vielen: Wechseljahre sind häufig noch etwas, was entweder gar nicht erwähnt wird oder worüber schlechte Witze gerissen werden. In der Gesellschaft existiert meistens nur das Bild der Frau mit Hitzewallungen. Vielleicht kennt man noch die Werbung für Inkontinenzprodukte oder Vaginalcremes. Aber sonst? Genau in diese Wissens- und Beratungslücke springen wir Wechseljahresberaterinnen. Und wir sehen mit Begeisterung, dass immer mehr Frauen offen über die Wechseljahre und ihre manchmal sehr anstrengenden Begleiterscheinungen sprechen.

Frühzeitige Beratung hilft

In zwei oder drei Jahren wird auch mein Chef vielleicht froh darüber sein, dass er über den Beruf der Wechseljahresberaterin Bescheid weiß: seine Frau steht mit Anfang 40 kurz vor dieser spannenden und oftmals herausforderden Zeit. Gerade zu Beginn der Wechseljahre rennen Frauen häufig von einer Ärztin zum nächsten Arzt. Von der Kardiologin zum Orthopäden. Haben immer häufiger neue Symptome, die sie noch gar nicht mit den Wechseljahren in Verbindung bringen. Können nicht mehr gut schlafen, sind gereizt oder leiden unter Stimmungsschwankungen. Und oftmals erkennen weder sie noch die Ärzt:innen die Ursache hinter diesen Symptomen. Denn: “Wechseljahre? Dafür sind Sie doch noch viel zu jung!”.

Diesen Spruch hörte eine Klientin von ihrem Gynäkologen. Sie hatte zaghaft gefragt, ob ihre Symptome vielleicht mit den Wechseljahren zu tun hätten. Bei einer Wechseljahresberaterin wäre sie mit dieser Frage wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen. Zumindest hätte sie in ihrem Alter (46) eine ausführliche Beratung bekommen. Genau das können Wechseljahresberaterinnen: Sie schließen die Lücke, die durch wenig Zeit (und manchmal auch wenig Wissen) in der gynäkologischen Praxis entsteht. Sie nehmen sich mit der Klientin die Zeit für ein ausführliches Gespräch über das, was in den Wechseljahren passiert und welche Symptome die Klientin individuell belasten. Dieses Gespräch kann einmalig sein, viele Frauen profitieren aber auch davon, sich in den verschiedenen Phasen der Wechseljahre beraten zu lassen.

Viele Wege führen nach Rom – und durch die Wechseljahre

Bei einer Wechseljahresberatung gehört die Aufklärung über mögliche Behandlungsmethoden genauso zum Beratungsrepertoire wie die Unterstützung bei der Auswahl der passenden Methode. Gut ist es, wenn die Beraterin selbst verschiedene Ansätze anbieten kann oder mit anderen Beraterinnen zusammenarbeitet. Das ist der Vorteil der BAG Frau im Wechsel. Wir haben verschiedene Hintergründe und Schwerpunkte. So kann jede Klientin die für sie passende Beraterin finden: Ist die Frau daran interessiert, ihre Symptome durch eine Ernährungsumstellung zu lindern, passt eine Wechseljahresberaterin mit dem Schwerpunkt Ernährung besonders gut. Andere Frauen sind eher an einer psychologischen Beratung interessiert, um mit den Veränderungen zurechtzukommen oder wollen sich mit Naturheilkunde beschäftigen. Gerade die Vielfalt in unserer BAG sorgt dafür, dass wir dogmenfrei beraten können. Und keine Frau wird von uns hören: „Wechseljahre? Dafür sind Sie doch noch viel zu jung!“.

Wenn die Haarfülle schwindet

von Ellen Cornely-Peeters

Glänzendes, kraftvolles Haar nimmt von jeher einen wichtigen Stellenwert für die weibliche Identität und den Selbstwert ein und ist für viele Frauen ein wichtiges Attribut für Weiblichkeit, Attraktivität und Gesundheit.

So hat das Ausdünnen der Haare bis hin zum Haarverlust großen Einfluss auf unser Selbstbewusstsein. Frauen in jeder Lebensphase leiden unter diesen Veränderungen. Fürchten, nicht mehr als weiblich genug wahrgenommen zu werden. Unsere Identität sollten wir uns dadurch keinesfalls nehmen lassen. Schon eine neue Frisur kann schnell Abhilfe schaffen.

Haarveränderungen in den Wechseljahren

Ein gutes Zusammenspiel der Hormone sorgt ebenso wie eine gute Mineralstoffversorgung für gesundes, kräftiges Haar. Kommt es zu starken hormonellen Schwankungen, hat das Auswirkungen auf unsere Haarpracht. So bemerken Frauen in allen hormonellen Umstellungsphasen, dass sich die Struktur ihrer Haare verändert und/ oder sogar die Haarfülle schwindet. So auch in den Wechseljahren.

Verliert der Mensch täglich durchschnittlich 50 bis 100 Haare, bezeichnet diffuser Haarausfall das Lichterwerden der Haare am gesamten Kopf. Der Haarausfall um den Scheitel herum wird als die häufigste Form des Haarausfalls bei Frauen beschrieben. Hormone, vor allem Östrogene stehen unter Verdacht, mitschuldig zu sein. Östrogene sind als Wachstumshormone auch für die Energieversorgung der Haarwurzel verantwortlich und regen das Haarwachstum an. Durch den Hormonrückzug in den Wechseljahren verlangsamt sich das Haarwachstum. Haare, die ausfallen, wachsen nicht mehr so schnell nach wie bisher. In der Folge dünnt das Kopfhaar merklich aus. Auch das Haar selbst wird feiner, das Haarvolumen weniger.

Konkurrenzkampf der Hormone

Auch drängen durch den Östrogenrückzug unsere männlichen Hormone in den Vordergrund und die Balance zwischen Östrogen und Testosteron gerät aus dem Gleichgewicht. Das bemerken wir an den sich langsam ausbildenden Geheimratsecken beim Haupthaar und/oder dem ein oder anderen „Hexenhaar“, das wir mit Schrecken plötzlich am Kinn oder auf der Oberlippe entdecken. Auch ein kleines Damenbärtchen weist darauf hin, dass das Testosteron im Verhältnis zum Östrogen mächtiger geworden ist. Das, was sich grundsätzlich positiv für ein neues Selbstbewusstsein erweist, hat leider auch diese unwillkommene Kehrseite: vermehrten Haarwuchs im Gesicht.

Weitere Verdächtige

Doch die Wechseljahre allein sind nur in seltenen Fällen die alleinige Ursache für Haarausfall. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Sexual-, Stress- und Schilddrüsenhormonen ist genauso möglich, wie ein Zuviel oder Zuwenig an Hormonen. Der veränderte Stoffwechsel, eine Darm- oder Schilddrüsenerkrankung oder auch Medikamente, die eingenommen werden müssen, können für den Haarverlust verantwortlich sein. Im Besonderen Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte, Krebsmedikamente oder Medikamente gegen Schilddrüsenüberfunktion.

Auch an eine mögliche Unterversorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen wie Biotin und Spurenelementen wie Zink- und Eisen, sollte gedacht werden. Selbst Frauen, die sich bewusst, biologisch und ausgewogen ernähren, sollten diese Möglichkeit nicht ausschließen. Haarausfall ist immer ein Symptom, eine Folgeerscheinung, keine Krankheit.

Auch die Gene spielen mit

Anders verhält es sich beim erblich bedingten, hormonellen Haarausfall. Hier reagiert die Haarwurzel empfindlich auf männliche Hormone wie Dihydrotestosteron (DHT). Dadurch werden die Haare nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und die Haarwurzel kann keine kräftige, neue Haarsubstanz mehr bilden. Schließlich wachsen nur noch feine, kurze Flaumhaare nach. Sind weibliche Familienangehörige davon betroffen, ist es wahrscheinlicher, dass es sich auch bei uns so entwickelt.

Eine Ausnahme bildet die sogenannte Alopecia Areata mit ihren Unterformen – eine Autoimmunreaktion, deren Ursache nicht zu 100 Prozent geklärt ist.

Stress und Co. stressen die Haare

Stress und Fehlernährung gehören nachweislich zu den häufigsten Ursachen für einen über das normale Maß hinausgehenden Haarausfall. Auch einseitige Diäten oder Fastenkuren, Darm- und Stoffwechselerkrankungen, ein schwaches Immunsystem und starke Gewebeübersäuerung durch Überbeanspruchung können einen erhöhten Bedarf an Mineralien verursachen.

Neben Medikamenten sind auch starke emotionale Belastung, Schwermetalle und Umweltgifte gigantische Mikronährstoffräuber.

Frauen, die mit synthetischen Hormonen wie z. B. aus Antibabypillen, Hormonringen oder Hormonspiralen verhüten, sind nachweislich von einer Unterversorgung mit Vitalstoffen betroffen. denn hormonelle Verhütungsmittel sind echte Mikronährstoffräuber! Eine optimale Vitalstoffversorgung und „Hormone in Balance“ sind jedoch für ein gesundes Haarwachstum unerlässlich.

Ursachen auf den Grund gehen

Wer einen überdurchschnittlichen Haarverlust bei sich bemerkt, sollte der Ursache auf den Grund gehen und sich medizinisch untersuchen lassen. So kann eine Erkrankung oder auch ein Hormonmangel rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Durch eine Mikronährstoffanalyse aus dem Blut können Defizite im Vitamin- und Mineralstoffhaushalt schnell aufgedeckt und der persönliche Bedarf an Vitalstoffen ermittelt werden. Die gezielte Einnahme von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln führt schnell ans Ziel. Gleichzeitig unterstützen wir damit auch unsere Hormonbalance. Und damit Wohlbefinden und ein gutes Selbstwertgefühl.

Was kann ich selbst tun?

Da der weibliche Körper mit der Hormonumstellung andere Bedürfnisse entwickelt, kann schon allein mit der Anpassung des Lebensstils, einem guten Stressmanagement und einer langfristigen Ernährungsumstellung die Haarfülle langfristig unterstützt werden.

Natürliches Kräutershampoo und Pflegeprodukte sowie Heilkräuter wie Brennnessel, Schafgarbe, Rosmarin, aber auch Nachtkerze und Weißdorn in Form von Tee oder Tinkturen unterstützen den Haarwuchs und können Haarausfall entgegenwirken. Alle chemischen Shampoos, Conditioner etc. sind ab jetzt eher konterproduktiv, denn sie schaden u.a. durch Xeno-Hormone eher, als sie nutzen bringen.

Wenig Zeit und wenig Schlaf

Ute Rademann berichtet aus ihrer Praxis:

Katharina, 47, kam zu mir in die Beratung mit dem Thema Schlafstörungen. Sie beschrieb mir ihr Alltagsleben und was sie zur Schlafförderung tut. Sie hat einen fordernden Beruf und nebenbei noch viele Tätigkeiten und wenig Zeit für sich.

Wir besprachen verschiedene Ansätze:

Schlafstörungen durch Abschalten abschalten:
  • regelmäßig etwas für sich tun und freie Zeiten für sich nutzen.
    Ich schlug Katharina vor, sich eine Liste mit entspannenden Aktivitäten zu erstellen. Damit muss sie nicht erst überlegen, was ihr gut tun würde, wenn sie einmal Zeit hat, sondern kann auf die Liste zurückgreifen.
  • die Arbeit längere Zeit vor dem Ins-Bett-gehen beenden
  • ein Einschlafritual pflegen,
  • warmes Bad oder Wechselbäder (Beine knieabwärts mit kaltem Wasser abduschen, nicht abtrocknen – ins Bett – wird warm!)
Hilfreiche Ernährung und Getränke bei Schlafstörungen
  • Salbeitee trinken
  • Abendessen – leicht verdaulich
  • warme Milch mit Honig
  • Tee aus Lavendel, Hopfen, Baldrian, Johanniskraut, Hafer
Am Tag bereits für den Schlaf sorgen
  • am Tag öfter pausen einlegen, ruhen, meditieren, lesen
  • Aufregung vermeiden
  • Abendspaziergang mit Freundin
  • frische Luft

Da Katharina beruflich und privat sehr eingespannt ist, hatte sie Schwierigkeiten mit Vorschlägen, die in Richtung Entspannung und Aufregung vermeiden gehen. Daher überlegten wir noch weitere Aspekte:

Mit einem Tagebuch dem Schlaf auf die Spur kommen

Zunächst sollte sie über 4 Wochen ein Schlaftagebuch führen, um zu erkennen, was ihrer Schlafqualität zu- bzw. abträglich ist. Damit kann sie besser erkennen, was bei ihr wirklich zu einer Verbesserung des Schlafs führt.

Zwei ganz pragmatische Tipps gab ich ihr noch mit:

  • quälende Gedanken in der Nacht sind sehr schlafraubend. Sie können aber gebannt und auf den nächsten Tag verschoben werden, wenn man sie aufschreibt.
  • Der Schlaf kommt erst recht nicht, wenn man unbedingt einschlafen möchte. Daher empfahl ich Kathatrin, dass sie sich die Frage stellt: Was kann ich Schönes in Schlafpausen machen?

Nach ca. 4 Wochen haben wir noch einmal miteinander gesprochen. Katharinas Fazit war:

Das Schlaftagebuch hatte es ihr gezeigt: Wenn sie etwas für sich tut, bewusst abschaltet, kann sie besser schlafen. Wir besprachen daher im zweiten Termin, wie sie Routinen aufbauen kann, trotz ihres anstrengenden Alltags für Entspannung zu sorgen.