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Fasten macht Hormone glücklich

Carina Teutenberg ist ärztlich geprüften Fastenleiterin und Gründerin von Sunnyside Fasten & Retreats. Britta Scholten sprach mit ihr über die Fastenreise „Happy Hormone“.
Du veranstaltest Fastenreisen, u.a. eine ganz besondere: „Happy Hormone“. Was genau ist das?

Fastenreisen sind eine besondere Art, sich dem Thema Fasten zu nähern. Wenn man sich so eine Auszeit vom Alltag gönnt, fällt es leichter, sich von Gewohnheiten zu trennen, eine neu Perspektive auf sich und sein Leben einzunehmen und zu entspannen. Außerdem ist es schön, die vielfältigen Erfahrungen einer solchen Fastenreise mit der Gruppe zu teilen.

Wir fasten gemeinsam eine Woche nach Dr. Buchinger. Es gibt Yoga, Wanderungen, Wellness und Meditationen. Und dann je nach Themenwoche – wie z.B. Happy Hormone – ein inspirierendes Programm mit Vorträgen und Workshops.

Wie hilft Fasten Frauen in den Wechseljahren besser mit den Symptomen umzugehen?

Fasten hat viele positive allgemeine Auswirkungen, auch einige, von denen besonders Frauen in den Wechseljahren profitieren können. Durch den Verzicht auf feste Nahrung können Bauchfett und Gewicht sowie das schädliche LDL-Cholesterin reduziert werden. Zudem wirkt das Fasten regulierend auf den Hormonhaushalt. Auch kann Fasten depressiven Verstimmung positiv entgegen wirken.

Besonders bei Hitzewallungen sehen wir gute Wirkungen. Und vor allem: Die Leber, die gerade in Zeiten des Hormonwechsels stark beansprucht ist, wird in ihrer Entgiftungsarbeit unterstützt, unnötige Östrogene werden schneller abgebaut. Außerdem kann durch Fasten das entzündliche Millieu im Körper gesenkt werden.

Und ganz wichtig: Das Fasten unter Begleitung mit einem ganzheitlichen Programm wie hier bei mir auf der Sunnyside sorgt für eine Reduktion der Stress-Hormone. Auch das kann eine positive Wirkung auf die Balance des Hormonhaushaltes haben.

Wie bist Du zum Thema Fasten und Deinem Angebot der Fastenreisen gekommen?

Ich faste schon seit vielen Jahren. Für mich ist das eine fantastische Möglichkeit, abzuschalten und Kraft zu sammeln. Ich habe lange als Reporterin, Redaktionsleiterin und Chefredakteurin gearbeitet, eine Produktionsfirma aufgebaut und große Teams geleitet. Das war natürlich nicht immer einfach und häufig mit Stress verbunden. Meine jährliche Fastenreise hat mich dort immer wieder gut rausziehen können – und war Business-Coach, Burn-Out Prävention und Fitness-Training zugleich. Tja, und bei einer dieser Fastenreisen fiel dann die Entscheidung: Ich möchte nicht mehr so weitermachen wie bisher. Daraus entstand dann Sunnyside Fastenreisen.

Wie läuft die Fastenreise Happy Hormone genau ab?

Grundlage aller Sunnyside Fasten-Retreats ist das Fasten selbst. Mit frischen Säften und einer köstlich-basischen Suppe am Abend. Morgens starten wir mit Fasten unterstützenden Ritualen und einer kleinen Sport-Einheit in den Tag. Sauna und Massagen runden das Angebot ab. Und dann gibt es zu den jeweilegen Themenwochen ein spezielles Angebot.

In verschiedenen Vorträge informiere ich in der Happy Hormone Woche über die entlastende Wirkung des Fastens, den Hormonhaushalt und die vielen Mythen rund um die Wechseljahre. Dazu lade ich auch immer Expert:innen ein – so sind wir ja auch zusammengekommen. Auch die beiden großen Themen Bewegung und Ernährung finden ihren Platz: auf dem Programm steht ein Hormon-Yoga-Workshop, wir gehen wandern und wir lernen, wie Ernährung die Hormone regulieren kann.

Kann ich auch alleine fasten oder brauche ich dazu eine Begleitung?

Natürlich kann auch alleine gefastet werden. Aber ich empfehle vor allem den Fasten-Neulingen die erste Fastenerfahrung unter kundiger Begleitung zu machen. Fasten ist eine tiefgreifende Erfahrung auf körperlicher und auch mentaler Ebene. Ängste und Unsicherheiten können zu Stress führen und gerade rund um das Thema „Hormone“ und „Wechseljahre“ kann das die Erfahrung trüben.

Außerdem ist so eine Erfahrung in einer inspirierenden Gruppe raus aus dem Alltag ganz besonders schön!

Was sagen Deine Klientinnen?

Ich habe super viele Wiederkehrer*innen. Die Sunnyside Retreats gibt es jetzt seit 3 Jahren und viele Gäst*innen sind bereits das 4. oder sogar 5. Mal zum Fasten bei mir. Das ist nicht selbstverständlich und empfinde ich als wunderschönes Kompliment.

Du bist eine überzeugte Anwenderin. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Neben den körperlichen Vorteilen, die Fasten mit sich bringt, darf man auch die seelischen Auswirkungen nicht unterschätzen. Und da passt Fasten gut zu den Wechseljahren. Wechseljahre sind eine Zeit, in der vieles hinterfragt wird. Fasten ist dabei eine gute Möglichkeit, sich in Ruhe und unbelastet mit der eigenen Identität auseinandersetzen. Die Frauen kommen ins Gleichgewicht, können Altes loslassen und sich auf Neues einlassen.

Früher war mehr Geschmeidigkeit

Ewa, 52, lauschte aufmerksam, als ich neulich auf einer Feier von meiner Tätigkeit als Wechseljahresberaterin erzählte. Sie zog mich in eine stille Ecke. „Ich habe so Probleme mit meiner Scheidentrockenheit. Jedes Quartal muss ich meine Frauenärztin um ein Rezept für eine Creme anbetteln. Bleibt das jetzt so? Oder kann man da was machen?“

Beratung zwischen Nudelsalat und Prosecco

Fragen wie diese bekomme ich häufiger gestellt. „Du bist doch Wechseljahresberaterin, kannst Du mir mal einen Tipp geben …?“ Gerne gebe ich dann ein paar grundsätzliche Tipps. Aber genau wie Friseur:innen nicht zur Schere greifen, wenn sie auf einer Feier nach Empfehlungen für dünnes Haar gefragt werden, Tischler:innen nicht die Säge auspacken oder Steuerberater:innen den Taschenrechner, gilt auch für die Wechseljahresberatung: Je individueller wir auf die jeweilige Frau, ihre Symptome und ihre Lebensumstände eingehen können, desto eher werden wir gute Lösungen finden können. Lösungen, die wirken. Und manchmal auch viel Geld sparen, das sonst für angebliche Wundermittel ausgegeben wird.

Ewa hat das verstanden und sich eine Beratung bei mir gegönnt. Denn ihre Beschwerden stören sie sehr. Genauso wie die Behandlung. Sie fühlt sich bei ihrer Ärztin mit einem Standardrezept abgefertigt und suchte nach alternativen Möglichkeiten.

Intimpflege ist wie Zähne putzen

Leider musste ich Ewa gleich eine Illusion nehmen: wenn in den Wechseljahren das Östrogen absinkt, neigt die Vaginalschleimhaut zur Trockenheit. Und das bleibt dann auch so. Genau, wie wir nie mit dem Zähneputzen aufhören, können wir auch nicht mehr auf die Pflege der Vaginalschleimhaut verzichten. Die Hormoncreme, die sie nutzt, ist eine wirksame lokale Behandlungsmethode der Symptome, nicht jedoch der Ursachen. Ewa war geknickt, sie hatte gehofft, mit anderen Behandlungsmethoden eine „Heilung“ erreichen zu können. Nicht mehr jedes Quartal zur Ärztin rennen zu müssen, sondern wieder unbeschwert eine gute befeuchtete Vaginalschleimhaut genießen zu können.

Feuchte Aussichten

Viele Frauen möchten auf Hormone verzichten oder auch zusätzlich ein gutes Pflege- und Verwöhnprogramm in den Alltag einbauen. Ewa und ich gingen die Möglichkeiten durch, die zu ihr passen. Denn das ist immer der wichtigste Ansatz in der Wechseljahresberatung: wenn eine Methode nicht zu der Frau und ihren Lebensumständen passt, dann nützt er nichts. Das kennen wir alle von der Empfehlung, mehr Sport zu treiben: wenn ich es hasse, in stickigen Räumen mit anderen Menschen zusammen Gewichte zu stemmen, muss ich mir für mein Krafttraining eben eine andere Alternative suchen. Sonst bleibt es bei zwei oder drei Trainingsstunden und wir brechen den Versuch ab. Ewa wollte sich gerne etwas Gutes tun, die Hormoncreme erschien ihr zu „technisch“. Daher fand sie vor allem das Yoni-Steaming, über das wir hier auch schon berichtet hatten, interessant.

Sie versprach, bei der nächsten Feier zwischen Nudelsalat und Prosecco von den Erfolgen zu berichten.

Leberwickel

Ein Tipp von Ellen Cornely-Peeters.

Die Wechseljahre bringen viele Überraschungen mit sich. Von Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen haben die meisten schon gehört. Manche Frauen klagen aber über neu auftretende belastende Verdauungsstörungen, einen unangenehm gespannten Blähbauch und latente Übelkeit.

Diese Beschwerden lassen sich gut über eine Ernähungsanpassung lindern. Wer mehr tun möchte, verwöhnt sich mit einem Leberwickels.

Wohltat nicht nur für die Leber

Feucht-warme Wickel bzw. Auflagen unterstützen den Leberstoffwechsel und damit die Entgiftung des Körpers. Sie wirken leberstoffwechselanregend, entgiftend, verdauungs- und gallensekretionsfördernd und krampflösend, Auch Hitzewallungen können dadurch gemildert, das Schlafen gefördert und die Stimmung aufgehellt werden.

Wie funktioniert es?

Legen Sie dazu kleines, mit sehr warmem Wasser angefeuchtetes Tuch (alternativ einen Waschhandschuh) auf den rechten Oberbauch (Leberregion). Darauf eine wohltemperierte Wärmflasche, die mit einer Stoffhülle umgeben oder einem trockenen Handtuch umwickelt ist.

Legen Sie sich 20 Minuten hin und lassen die feuchte Wärme 15 Minuten auf die Leber wirken. In den letzten 5 min wird das feuchte Tuch entfernt und die trockene Wärme genossen.

Der beste Zeitpunkt für einen Leberwickel ist zwischen 13 und 15 Uhr. Sie können ihn auch abends beim Zubettgehen anwenden.

Statt des warmen Wassers können Sie ihr Tuch mit einem Teeaufguss mit Schafgarbe befeuchten, was die entgiftende Wirkung wunderbar unterstützt.

Ein ganz intimes Spa

Wir sprachen mit Magret Nisch, Gründerin von Delta Spa, über Wirkung und Anwendung der Yoni-Steamings.
Vagina steaming, Yoni steaming – das klingt sehr trendig. Erklär uns doch bitte, was es damit auf sich hat.

Ja, man könnte tatsächlich vermuten, das hier jemand eine ganz schicke neue Sache erfunden hat. Dabei versteckt sich hinter diesen Begriffen eine ganz alte, auf allen Kontinenten und in allen Kulturkreisen bekannte Methode: das Sitzdampfbad. Mit jeweils passenden Heilkräutern wird es schon seit langem bei allen Beschwerden, die mit dem Unterleib zu tun haben, eingesetzt. Z.B. bei Krämpfen, Schmerzen oder bei PMS-Beschwerden. Aber genauso zur Unterstützung von Fruchtbarkeit sowie in der Geburtsvor- und nachbereitung, wo es schon lange zur natürlichen Lockerung des Gewebes und zur Heilung von Verletzungen eingesetzt wird.

Dampfbäder kenne ich bei Erkältungen. Funktioniert ein Sitzdampfbad ähnlich?

Ja, ganz richtig. Du gibst Deine bevorzugten Kräuter in eine Schüssel und übergießt sie mit kochendem Wasser. Dann lässt du sie circa 10-15 Minuten zugedeckt ziehen. Normalerweise hat das Wasser bzw. der Dampf dann eine angenehme Temperatur und du kannst das Sitzdampfbad beginnen. Dazu hockst Du dich über die Schüssel. Ich biete dafür einen Hocker und eine Schüssel an, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Genausogut kann man aber auch die eigene Toilette als „Hocker“ verwenden: Einfach die Klobrille hochklappen, eventuell eingehängte Reinigungsprodukte entfernen, die Schüssel in der Toilette platzieren und die Klobrille wieder runterklappen. Unsere Schüssel passt dabei für die allermeisten Toilettenmodelle. Dann wickelt man am besten ein Handtuch oder eine Decke um seinen nackten Unterkörper und den Hocker. Damit fühlt man sich besser, aber kann auch den Dampf besser kanalisieren und verhindern, dass er ungenutzt entweicht. Den Dampf kann man dann so lange genießen, wie er eine angenehme Temperatur hat, das sind in der Regel ca. 20-30 Minuten.(Eine genaue Anleitung findet sich natürlich auf unserer Webseite unter https://www.deltaspa.de/anleitung-yoni-steaming ?)

Welche Wirkungen hat ein Sitzdampfbad?

Das Dampfbad hat zwei Hauptwirkungen: zum einen führt es zu einer besseren Durchblutung des Bereichs und aller sich dort befindenden Organe und Schleimhäute, wodurch diese in ihren vielfältigen natürlichen Funktionen unterstützt werden. Dazu gehört auch die Befeuchtung der Vulva und der Vagina, welche der Wasserdampf zusätzlich unterstützt. Das Ritual des Dampfbades kann so zu mehr Freude am Thema Weiblichkeit und auch an der eigenen Sexualität führen, genau wie es bei Wund- und Hautheilungsprozessen unterstützen kann.

Zum anderen führt es zu Entspannung. Yoni Steaming kann daher auch gut bei Einschlafstörungen helfen. Denn wie nach einem Sauabesuch wird man durch das Lösen von Spannungen oft auch angenehm müde.

Und wir sollten uns dabei klar machen: Die allermeisten von uns haben Spannungen in unserem Unterleib, denn für die meisten von uns gehört Stress in unserem Leben zum Alltag. Leider ist er für unser Gehirn ein Signal für Gefahr. Daraufhin gibt es eine vegetative Reaktion: Bestimmte Körperfunktionen werden herunter- bzw. heraufgefahren. Unter anderem spannen wir unter Stress die Sexualorgane an, um sie zu schützen. Wärme ist nun wiederum das Signal ans Gehirn: Alles ist wieder in Ordnung, du bist wieder in Sicherheit. Diese Regeneration nach Stress ist wahnsinnig wichtig und trotzdem erlauben wir sie uns nicht immer. Dann kann sich Stress chronifizieren, mit den bekannten Symptomen. Faszinierend ist, dass wir mit Yoni Steaming gezielt Entspannung in einen Bereich bringen können, den wir kategorisch ausblenden. Wenn wir uns aber mit genau diesem Bereich wieder bewusst verbinden, ihn entspannen und dadurch in seinen natürlichen Funktionen unterstützen, haben wir plötzlich aus unserem Körperzentrum heraus wieder ganz ungeahnte Kräfte zur Verfügung und blicken viel gelassener auf uns und unser Leben, als wenn wir das Gleiche nur „über den Kopf“ versuchen.

Zuletzt möchte ich erwähnen, und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass ein Dampfbad auf Grund der genannten Effekte auch bei in diesem Bereich gespeicherten Traumata die Heilung wirksam unterstützen kann.

Eine Entspannung könnte ich aber doch auch dadurch erreichen, indem ich mich z.B mit der Wärmflasche aufs Sofa lege.

Das stimmt, auch das kann wunderbar entspannend wirken. In diesem Fall würde ich aber die Wärmflasche tatsächlich auch zwischen die Beine legen und damit bewusst die Muskulatur der Vulvalippen und Vagina entspannen. DerEffekt dieser Entspannung kann sehr überraschend sein. Die Frage ist immer: was ist praktikabel und wonach ist mir im Moment? Ich kann mich mit der Wärmflasche aufs Sofa legen, ich kann in die Sauna gehen oder mich eben mit dem Yoni Steaming verwöhnen. Und zusätzlich noch von den weiteren Wirkungen profitieren.

Welche speziellen Wirkungen sind denn insbesondere für Frauen in den Wechseljahren interessant?

Zum einen bietet das Yoni Steaming eine wohltuende Versorgung mit Feuchtigkeit. In den Wechseljahren ist aber auch häufig Gereiztheit – sowohl körperlich als auch seelisch – ein Thema. Ein Dampfsitzbad kann da sehr entspannend wirken – auf der körperlichen Ebene und auf der seelischen. Das Ritual hilft uns auch, uns positiv mit unserem eigenen Körperbild auseinanderzusetzen, z.B. wenn ich denke, dass ich jetzt alt bin und damit negative Assoziationen verbinde. Denn Yoni Steaming hilft erstaunlich gut dabei, Grenzen zu setzen. Eigenen negativen Glaubenssätzen gegenüber, genauso wie gegenüber den Meinungen und Wünschen von Anderen. Es sorgt dafür, dass das Leben grundsätzlich ein wenig weniger dramatisch erscheint Und ich einfach Lust kriege, entspannt und fröhlich mein eigenes Ding zu machen.

Wie häufig sollte ich ein Yoni Steaming machen?

Ganz einfach: So häufig oder selten, wie man will und wie es einem gut tut. Ob einmal im Monat, einmal in der Woche oder sogar für einen bestimten Zeitraum einmal täglich. Das Tolle ist: man kann dabei nichts falsch machen. Es geht hier viel um Erfahrung, es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die bestimmte Häufigkeiten nahelegen würden.

Wie stellst du die Kräutermischungen zusammen?

Auch bei den Kräutern, die wir anbieten, beziehen wir uns auf das Erfahrungswissen, das Heilkundige – in diesem Fall in der Anwendung der Kräuter – über Jahrhunderte hinweg gesammelt haben.

Ich bin Kulturwissenschaftlerin. Das klingt jetzt vielleicht erst einmal nicht besonders kräuterverbunden. Aber ich habe mich eigentlich durchgängig mit feministischen Themen befasst und da spielt das Kräuterwissen der Frauen immer wieder eine große Rolle, sodass ich mit der Zeit meinen eigenen diesbezüglichen Wissenschatz immer mehr vergrößern konnte. Dazu kommt noch, dass meine Mutter Ärztin mit dem Schwerpunkt Naturheilkunde ist. Ich habe also von klein auf durch sie viel über die Heilwirkungen von Kräutern gelernt. De Kräutermischungen von delta spa habe ich dann alle auch im engen Austausch mit ihr, sowie mit weiteren Hebammen und Frauenärztinnen entwickelt .Alle Kräuter ssind owohl für den jeweiligen Zweck geeignet, als auch grundsätzlich auf die empfindlichen Schleimhäute unseres Unterleibs abgestimmt.

Außerdem biete ich seit kurzem auch die Erstellung von personalisierten Mischungen an, z.B. abgestimmt auf spezifische Erkrankungen wie Craurosis oder Endometriose, aber auch für jede andere persönliche Lebenslage.

Sind es wirklich die Kräuter – oder der Dampf? Oder wirkt das Yoni Steaming nicht auch schon deshalb, weil wir uns bewusst Zeit für uns nehmen?

Natürlich sollte keinesfalls der Effekt unterschätzt werden, der allein dadurch erzielt wird, dass ich mir Zeit für mich selber erlaube. Aber im Vergleich zu der Viertelstunde auf dem Sofa oder in der Meditation wirken beim Yoni Steaming der Dampf und die Kräuter nochmals ganz spezifisch. Im Wasser werden die Pflanzenwirkstoffe gelöst, der Dampf transportiert diese und öffnet außerdem die Hautporen. Dadurch können die gelösten Wirkstoffe an Ort und Stelle noch intensiver wirken. Und natürlich haben die Kräuter unterschiedliche Wirkungen, viele davon sind erfreulicherweise inzwischen auch wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. Übrigens kann das Sitzdampfbad auch nicht nur von Frauen eingesetzt werden, auch Männer können davon profitieren, z.B. bei Analfissuren oder ebenfalls zum Stressabbau.

Bei alternativen Behandlungsmethoden wie dem Yoni Steaming stellt sich mir immer gleich die Frage: Wie schaut es mit der Umweltfreundlichkeit bzw. der Nachhaltigkeit aus? Woher beziehst du deine Kräuter?

Weil sie hier wachsen, kommen die meisten der von mir verwendeten Kräuter aus Europa, zum Beispiel aus Griechenland und Kroatien: Sie stammen aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus kontrollierten Wildsammlungen, die häufig von Frauen-Netzwerken durchgeführt werden. Meine Hocker werden unter fairen Arbeitsbedingungen in einer frauengeführten Werkstatt in Berlin hergestellt. Auch bei der Verpackung achte ich auf Nachhaltigkeit, für die Kräutermischungen haben ich eine plastikfreie Verpackung gefunden.

Gibt es Risiken beim Yoni-Steaming?

Natürlich müssen wir bei einem Dampfbad immer vorsichtig sein, wir hantieren mit heißem Wasser und heißem Dampf. Es gibt vereinzelt Berichte von Verbrühungen. Die sind aber darauf zurückzuführen, dass Frauen die Schüssel auf eine Heizplatte gestellt haben und so zu lange zu hohen Dampftemperaturen ausgesetzt waren. Wenn du die Dampftemperatur als angenehm empfindest, kann das nicht passieren. Vergleiche es einfach mit einem Bad in der Badewanne oder einem Dampfbad, das du bei einer Erkältung eingesetzt – auch hier sind wir vorsichtig und warten noch ab, wenn es uns zu heiß ist.

Dann muss man bei Kräutern natürlich immer eine potenzielle Allergie in Betracht ziehen. Beim Yoni Steaming treten Allergien allerdings sehr selten auf. Wenn man starke Allergien hat ist es dennochsinnvoll, sich vorsichtig an die Kräuter heranzutasten, z.B die klassische Probe am Unterarm zu machen.

Du bist eine überzeugte Anwenderin und Verbreiterin des Yoni Steaming. Was möchtest du uns abschließend mitgeben?

Meine Mission ist es, die Methode wieder mehr in das Bewusstsein aller Menschen zu bringen. Ich bin davon überzeugt , dass uns mehr Entspannung im Unterleib auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene helfen würde. Daher: Probier es einmal aus, und wenn es Dir gefällt, Nimm Dir deine Yoni Steaming-Zeit, wann immer und wo immer es für dich passt. Ich liebe es inzwischen auch, frische Luft und Yoni Steaming zu kombinieren. Mein Balkon macht das bereits möglich, ich gehe aber auch durchaus mit Hocker und Schüssel und einer Thermoskanne mit heißem Wasser in den Wald. Vielleicht treffen wir uns da dann einmal : )

Menstruation und Wechseljahre – Nachhaltigkeit und Frauengesundheit

Das sind Widersprüche ins sich, dachte ich früher. In der Zeit der Prä- bzw. Perimenopause, bevor ich als Wechseljahreberaterin gelernt habe, was im Körper der Frau passiert.

Ich trage das Siegel „BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in meinem Titel als Kräuterpädagogin. Aber schon immer lag mir Müllvermeidung und Nachhaltigkeit am Herzen. Nur beim Thema Menstruation fehlte mir da jegliche Fantasie. Binde kam für mich nie in Betracht, da meine Menarche, also meine erste Monatsblutung diesbezüglich traumatisch war. Also habe ich fast mein ganzes menstruierendes Leben lang, Tampons verwendet. Jeden Monat! Das war für mich alternativlos.

Irgendwann, als ich dachte, dass diese lästige Bluterei ja bald ein Ende haben wird, bin ich im unverpackt-Laden auf so einen „Eierbecher“ aus Silikon aufmerksam geworden, der mit „Menstruationstasse“ beschrieben war.

Die darauf folgende, heimische Recherche förderte Spannendes zu Tage. So eine Tasse erspart im Leben einer Frau ein wahnsinniges Müllaufkommen. In Ländern der sogenannten „Dritten Welt“, könne man mit dem Kauf einer solchen Tasse auch Mädchen vor Ort den Schulbesuch ermöglichen. Denn die Firma sponsorte mit dem Kauf auch den Kauf von Menstruationstassen vor Ort. Denn ja, in anderen Ländern können Mädchen während der Periode nicht zur Schule gehen. Zudem wurde eine Haltbarkeit des Behälters von mehreren Jahren versprochen. Tolle Sache, aber da ich dachte, dass es bei mir ja gleich vorbei sein würde, habe ich mich erstmal gegen den Kauf entschieden.

Herkömmliche Hygieneartikel und ihre Folgen:

Also verwendete ich weiterhin Tampons. Was ich damals natürlich auch nicht wusste ist, dass sich mit nachlassendem Östrogenspiegel, die Haut und die Schleimhäute verändern. Die viel beschriebene „Scheidentrockenheit“.

Auch das habe ich für mich ausgeschlossen, denn ich blutete zum Ende der Perimenopause wirklich sehr stark. Also konnte ich ja nicht „trocken“ sein.

Fakt 1: Scheidentrockenheit ist ein Begriff der nicht korrekt ist, denn die Schleimhaut der Vagina trocknet nicht aus. Sie wird dünner, schlechter durchblutet und somit empfindlicher.

Fakt 2: Auch wenn Du blutest wie „abgestochen“ kann sich Deine Vagina trocken anfühlen und das Einführen eines Tampons nahezu unmöglich sein. Ist mir genau so passiert.

Denn Tampons nehmen natürlich nicht nur das Blut auf. Sie können die Schleimhäute reizen, wenn sie die empfindliche Vaginalflora durcheinander bringen.

Auch Einwegbinden und Slipeinlagen können die Haut und Schleimhäute reizen. Um möglichst viel Flüssigkeit in möglichst dünnen Einlagen aufnehmen zu können, wird einiges an Chemie eingesetzt. Es wird Plastik als Auslaufschutz verwendet und „Gelkügelchen“, die die das Blut aufnehmen. Und darauf kommt dann nochmal ein Flies. Die Haut kann kaum noch Atmen. Wir schwitzen und in dem feucht-warmen Klima können sich auch Bakterien und Pilze wunderbar vermehren.

Mein Umstieg

Ich persönlich bin auf die Menstruationstasse umgestiegen, wirklich erst wenige Jahre vor meiner letzten Menstruation, der Menopause.

Und es war ein Moment, bei dem ich mir unter großen Mühen und Schmerzen meinen letzten Tampon eingeführt habe. Eine Tatsache, die mich nahezu fassungslos gemacht hat, denn ich blutete doch so stark. Warum war das Einführen des Tampons dennoch so schwierig?

Nach der Arbeit bin ich ins nächste Reformhaus und habe mir eine Menstruationstasse gekauft.

Und ich erlebte ein kleines Wunder! Keine Schwierigkeiten beim Einsetzen oder Entfernen. Aber was noch viel wichtiger war: Keine Unterleibskrämpfe mehr! Wie weggeblasen. Also für mich hat sich der Umstieg auf jeden Fall noch gelohnt.

Was gibt es nun für Alternativen zu Tampon und Co.?

Menstruationstassen!

Hierbei handelt es sich um Silikonbehälter, die ein bisschen wie ein Eierbecher aussehen und an der geschlossenen Unterseite eine Vorrichtung haben, um sie beim Entfernen aus dem Körper besser fassen zu können.

Wie funktionieren sie?

Die Tasse wird zusammengefaltet und in die Vagina platziert. Dort faltet sie sich wieder auf und schließt mit einem geringen Unterdruck ab. Dadurch kann keine Flüssigkeit an den Seiten vorbeilaufen. Die gefüllte Tasse wird auf der Toilette wieder herausgenommen und in die Toilette entleert. Wenn ein Waschbecken in der Nähe ist, kurz ausspülen oder mit Toilettenpapier auswischen und wieder einsetzen.

Ja, das ist eine blutige Angelegenheit. Aber ich hatte bis zu dem Zeitpunkt nicht mal ansatzweise ein Gefühl dafür, wie viel oder wenig ich tatsächlich blute. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit fand ich es wirklich gut, eine bessere Information über mich und meinen Körper zu haben.

Nachteil:

Menstruationstassen sollten nicht angewendet werden, wenn die Trägerin zur Verhütung eine Spirale verwendet. Durch den Unterdruck beim Herausnehmen der Tasse kann es passieren, dass die Spirale Schaden nimmt.

Stoffbinden

Hier erklärt der Name eigentlich das Produkt. Die Stoffbinden gibt es von verschiedenen Herstellern oder können mit einfachen Schnittmustern selber hergestellt werden.

Die Funktion ist ähnlich wie bei herkömmlichen Binden, nur dass sie gewaschen und wiederverwendet werden können.

Die Saugfähigkeit hängt stark vom verwendeten Material ab. Ich empfehle für den Anfang, Produkte renommierter Hersteller zu testen.

Welche Modelle passen zur jeweiligen Trägerin?

Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Hersteller bzw. der jeweilige Vertrieb gute Beratung anbieten.

Was mache ich denn unterwegs oder generell mit den benutzten Binden?

Dazu bieten die meisten Hersteller „Wetbags“ an. Darin werden die Binden aufbewahrt und können gefahrlos transportiert werden.

Wie wasche ich die benutzten Binden?

Laut Herstellerangaben können die meisten Binden bei 60° oder in der Kochwäsche gewaschen werden. Weichspüler sollte jedoch nicht verwendet werden.

Periodenunterwäsche

Bei Periodenunterwäsche verzichtet die Trägerin auf zusätzliche Binden oder Tassen. An der Stelle, an der sonst die Binde platziert wird, ist in der Periodenunterwäsche schon ein Schutz eingenäht.

Bei starken Blutungen kann zusätzlich noch eine Stoffbinde eingelegt werden.

Laut Hersteller ist die Periodenunterwäsche ansonsten ähnlich wie die Stoffbinden zu pflegen.

Weitere Alternativen

Es gibt verschiede Arten von Menstruationsschwämmchen. Diese werden wie Tampons verwendet und sind wiederverwendbar. Ich selber habe damit keine Erfahrungen.

Die Erfahrungsberichte sagen, dass die Schwämmchen ganz gefüllt sein müssen, damit sie problemlos wieder entfernt werden können.

Ich glaube, dass hier, wie auch bei den Menstruationstassen, Entspannung der Schlüssel ist. Mit einem angespannten Beckenboden ist auch eine Menstruationstasse schwerer zu entfernen, als wenn entspannt und gelöst auf der Toilette gesessen wird.

Einige Frauen schwören darauf, gar keine Menstruationsprodukte zu verwenden.

Das sogenannte „Free Bleeding“.

Mit etwas Übung soll es gelingen, die Blutung so zu kontrollieren bzw. zu spüren, dass dann eine Toilette aufgesucht wird und das Blut abfließen kann. Da meine letzte Blutung nun schon eine Weile her ist, kann ich das leider nicht mehr ausprobieren.

Ich finde das spannend, aber sicher ist das nicht für jede Frau und jeden Alltag eine Variante.

Fazit

Ob Stoffbinde, Tasse oder Schwämmchen. Wiederverwendbare Artikel haben viele Vorteile.

Sie produzieren weniger Müll, bringen weniger Schadstoffe in oder an den Körper und schaffen ein besseres „Klima“ in der Unterhose.

Ich brauche keine Binden mehr, da ich nicht mehr blute. Aber ich kann, dank Stoffeinlage, auch auf die Einweg-Slipeinlage verzichten.

Einige Hersteller arbeiten gerade an Inkontinenzprodukten.

Das finde ich wirklich super, denn hier liegt auch ein Problem bei Frauen, das ebenfalls scham- und tabubehaftet ist. Und auch hier wird unfassbar viel Müll produziert.

Ich kann abschließend nur dazu ermutigen, einfach mal ein paar Alternativen, auch von verschiedenen Herstellern, auszuprobieren.

Wie bei vielen Dingen rund um das Thema Frauengesundheit und Wechseljahre gibt es für mich an der Stelle auch kein richtig oder falsch.

Jede Frau sollte für sich selber herausfinden können, was ihr gut tut.

Wichtig ist nur, dass wir informiert sind.

Quellen:

Natürlich ALMO · Stoffbinden, Slipeinlagen, Periodenslips & Monatshygiene aus Deutschland (natuerlich-almo.de)

Periodenunterwäsche, Menstruationsunterwäsche von ooia

snuggs | Snuggs Periodenunterwäsche – bequem und nachhaltig

Culla di Teby – Menstruationstasse in Pink (nowastewrapping.de)

Menstruationstasse – Die Tasse für deine Periode | The Female Company

(Die Aufstellung könnte noch fortgesetzt werden. Es handelt sich hier nicht um Werbung bzw. ist dann im rechtlichen Sinn „unbezahlte Werbung)

Das schamanische Medizinrad

Annabel Karbe nutzt eine spezielle Methode, um Menschen in Zeiten des Wandels zu begleiten. Wir interviewten die Expertin zum schamanischen Medizinrad und dem Einsatz in den Wechseljahren.
Mehr über Annabel gibt es auf ihrer Homepage zu erfahren.
„Das schamanische Medizinrad“ – davon habe ich noch nie gehört. Was kann ich mir darunter vorstellen?

Das schamanische Medizinrad ist ein Übergangsritus, der uns dabei unterstützt, Altes loszulassen und in ein neues Sein hineinzuwachsen. Das Alte können Blockaden, Schmerzen oder auch Lebensformen sein, die nicht mehr passend scheinen – ein Thema, das viele Frauen in den Wechseljahren bewegt.

Wie sieht dieser Übergangsritus aus?

Frau reist dafür symbolisch durch die vier Himmelsrichtungen und begegnet in jeder Himmelsrichtung einem sogenannten Archetypen mit seiner Medizin. Im Süden ist es die Schlange, im Westen der Jaguar, im Norden der Kolibri und im Osten der Kondor.

Und was bringt mir der Kontakt mit diesen Tieren?

Man könnte sagen, dass in diesen Tieren das Urwissen der Andenkultur eingespeichert ist, das Wissen darum, wie wir Menschen den Wandel in unserem Leben bereichernd gestalten können. Und Wandel begegnet uns ja immer wieder – sei es durch Lebenskrisen oder durch Lebensübergänge wie die Wechseljahre.

Wie wirkt die Reise durch das schamanische Medizinrad bei Beschwerden in den Wechseljahren?

Das Medizinrad wirkt ganzheitlich und es kann somit positiven Einfluss auf seelische und auf körperliche Beschwerden haben –  alleine schon dadurch, dass das Medizinrad mit kleinen Übungen und Ritualen in die Natur hinausführt. Es kann tröstlich sein, sich in einer Lebensphase, in der frau oft nicht weiß, wo oben und unten ist, mit Mutter Erde zu verbinden, und die Bewegung und frische Luft tun demKörper gut.

Kann ich alleine durch das schamanische Medizinrad reisen oder brauche ich dazu eine Begleitung?

Es gibt einige Bücher zum Medizinrad, die auch Übungen enthalten. So ist es möglich, die Reise für sich zu gestalten. Allerdings kann die ein oder andere Übung oder Ritual auch Prozesse anstoßen, die nicht zu unterschätzen sind. Da kann es sehr hilfreich sein, ein Gegenüber zu haben, mit dem frau die Erfahrungen teilen kann und das Erlebte einordnen kann.

Wie läuftdie Reise durch das schamanische Medizinrad genau ab?

Ich führe zunächst ein Kennenlerngespräch mit der Interessentin. Kommt es zu einer Begleitung, dann führe ich die Reisende in gesamt zwölf Sessions in die Himmelsrichtungen, Übungen und Rituale ein. Der Schwerpunkt liegt dabei im Tun – frau setzt um und beobachtet dann im Alltag, was sich an ihr oder in ihrem Leben wandelt. Ich bin da, um mich mit ihr über ihre Erfahrungen auszutauschen.

Machst Du das nur vor Ort?

Nein, zunächst lernen wir uns in einem Telefonat kennen. Auch für die Sessions nutze ich Telefon oder auch Zoom. Manche Frauen sind zunächst skeptisch, ob nicht die persönliche Begegnung dabei fehlt– ich kann nur sagen: auch über die Distanz setzt die Wirkung ein.

Was sagen Deine Klientinnen?

Die Frauen, die ich bisher begleiten durfte, haben einen kraftvollen Wandel erlebt. Eine von ihnen hat sich endlich als Autorin anerkannt und angefangen, ein Buch zu schreiben, eine andere hat sich mit ihrem Vater versöhnen können. Darüber hinaus haben sie zahlreiche Impulse erhalten, die über die Reise hinaus bei ihnen wirken – so weiß ich von einer Frau, dass sie bis heute ihr Krafttier ehrt undsich von ihm gestärkt fühlt.

Was muss bei der Arbeit mit dem schamanischen Medizinrad beachtet werden?

Ich gebe kein Heilsversprechen und ersetze weder Arzt/Ärztin, nochTherapeut*in. Und es ist wichtig, dass jede Frau ihr Motiv für diese Reise überprüft, damit sie keine überhöhten Erwartungen hat.

Du bist eine überzeugte Vermittlerin vom schamanischen Medizinrad. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Das Medizinrad kann Frauen, deren Alltag in den Wechseljahren durcheinander gewirbelt wird, tröstlichen Halt und eine Richtung geben. Und es bietet ihnen die Möglichkeit, sich von altem Ballast, der sich in den Jahrzehnten angesammelt hat, zu befreien. Ich nenne es deshalb auch gerne „Seelenreinigung vom Feinsten“.

Balance für die Hormone

Hormon Yoga kann den Hormonhaushalt auf natürlicher Weise regulieren, sagt Rita Stark, die Hormon Yoga unterrichtet.

Hormon Yoga  ist eine spezielle Yoga-Art, die eine Kombination aus dynamischen Yogaübungen, speziellen Atemtechniken und tibetische Energielenkungstechnik ist. Durch die innere Massage der Hormondrüsen und Organe und durch die Energielenkung werden diese stimuliert, weibliche Hormone zu produzieren. So kann auf natürliche und sanfte Weise der Hormonrückgang bei der Frau entgegengewirkt und typische Wechseljahrebeschwerden und hormonelle Dysbalancen gelindert werden.

Entwickelt wurde Hormon Yoga von der Yogalehrerin und Psychologin Dinah Rodrigues im Jahre 1992. Sie hat einzelne Elemente aus dem Hatha-Yoga und Kundalini-Yoga mit der Tibetische Energielenkungstechnik kombiniert. Sie selbst praktiziert Yoga schon sehr lange und hatte keine Wechseljahrebeschwerden. Mittlerweile ist Dinah Rodrigues 96 Jahre alt.

Hormon Yoga ist eine ganzheitliche Methode, die auf den gesamten Körper und ganz besonders auf die Eierstöcke, Schilddrüse, Hypophyse und Nebennieren wirkt.

Dies hat einen positiven Effekt auf die

  • weiblichen Hormone
  • Stresshormone
  • Fettstoffwechsel
  • Zellen
  • Ernährungsumstellung
  • Lebenseinstellung

In der Yogapraxis werden die Yogahaltungen dynamisch ausgeführt und haben schöne Namen wie Fliegende Haare, Muslimische Gebetshaltung oder Schönheit des Gesichts. Nach der Ausübung der Yogahaltung wird die Bhastrika-Atmung, die auch Blasebalg-Atmung genannt wird, ausgeführt. Diese wirkt stark energetisierend und lässt die Energie fließen. Das kann man sich so vorstellen, als wenn man ein Kaminfeuer mit dem Blasebalg anfeuert. Anschließend wird die Lebensenergie (Prana) gezielt zu den Hormondrüsen gelenkt und in der visuellen Vorstellung dort zirkulieren gelassen. Yogaschüler berichten, dass sie dort eine Wärme spüren.

Gerade in den Wechseljahren ist der Stressabbau so wichtig. Veränderungen im Körper bedeuten Stress und auch das Umfeld und das Erlebte fordern uns ganz schön heraus. Im Hormon Yoga gibt es zahlreiche Stresstechniken, um gelassener und entspannter zu werden. Meditationen wie Meditation gegen Stress, Mentale Ruhe oder SO-HAM (Ich bin) beruhigen den Geist.

Hormon Yoga ist geeignet für Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, Zyklusstörungen haben, an PMS leiden oder einen unerfüllten Kinderwunsch haben.

Hormon Yoga darf nicht ausgeübt werden bei Frauen, die an hormonell bedingten Brustkrebs leiden, bei Endometriose, in der Schwangerschaft, bei hormonell bedingten Erkrankungen oder bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch wissenschaftliche Untersuchungen, die Dinah Rodrigues selbst durchgeführt hat, konnte festgestellt werden, dass bei den Praktizierenden der Hormonspiegel sich im Durchschnitt 254% in 4 Monaten erhöht hat. Die bekannten Wechseljahrebeschwerden wurden deutlich gemildert oder waren ganz weg. Voraussetzung ist jedoch, dass Hormon Yoga regelmäßig, am besten jeden Tag, jedoch mindestens 3-4mal wöchentlich, praktiziert wird.

Mit Hormon Yoga kann frau selbst und aktiv auf die Veränderungen des Körpers Einfluss nehmen, was zur mentalen Stärke und zur Selbstbestimmtheit in den Wechseljahren führt.

„Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper, sodass der Garten wachsen kann“

(B.K.S. Iyengar)

Wenn die Haarfülle schwindet

von Ellen Cornely-Peeters

Glänzendes, kraftvolles Haar nimmt von jeher einen wichtigen Stellenwert für die weibliche Identität und den Selbstwert ein und ist für viele Frauen ein wichtiges Attribut für Weiblichkeit, Attraktivität und Gesundheit.

So hat das Ausdünnen der Haare bis hin zum Haarverlust großen Einfluss auf unser Selbstbewusstsein. Frauen in jeder Lebensphase leiden unter diesen Veränderungen. Fürchten, nicht mehr als weiblich genug wahrgenommen zu werden. Unsere Identität sollten wir uns dadurch keinesfalls nehmen lassen. Schon eine neue Frisur kann schnell Abhilfe schaffen.

Haarveränderungen in den Wechseljahren

Ein gutes Zusammenspiel der Hormone sorgt ebenso wie eine gute Mineralstoffversorgung für gesundes, kräftiges Haar. Kommt es zu starken hormonellen Schwankungen, hat das Auswirkungen auf unsere Haarpracht. So bemerken Frauen in allen hormonellen Umstellungsphasen, dass sich die Struktur ihrer Haare verändert und/ oder sogar die Haarfülle schwindet. So auch in den Wechseljahren.

Verliert der Mensch täglich durchschnittlich 50 bis 100 Haare, bezeichnet diffuser Haarausfall das Lichterwerden der Haare am gesamten Kopf. Der Haarausfall um den Scheitel herum wird als die häufigste Form des Haarausfalls bei Frauen beschrieben. Hormone, vor allem Östrogene stehen unter Verdacht, mitschuldig zu sein. Östrogene sind als Wachstumshormone auch für die Energieversorgung der Haarwurzel verantwortlich und regen das Haarwachstum an. Durch den Hormonrückzug in den Wechseljahren verlangsamt sich das Haarwachstum. Haare, die ausfallen, wachsen nicht mehr so schnell nach wie bisher. In der Folge dünnt das Kopfhaar merklich aus. Auch das Haar selbst wird feiner, das Haarvolumen weniger.

Konkurrenzkampf der Hormone

Auch drängen durch den Östrogenrückzug unsere männlichen Hormone in den Vordergrund und die Balance zwischen Östrogen und Testosteron gerät aus dem Gleichgewicht. Das bemerken wir an den sich langsam ausbildenden Geheimratsecken beim Haupthaar und/oder dem ein oder anderen „Hexenhaar“, das wir mit Schrecken plötzlich am Kinn oder auf der Oberlippe entdecken. Auch ein kleines Damenbärtchen weist darauf hin, dass das Testosteron im Verhältnis zum Östrogen mächtiger geworden ist. Das, was sich grundsätzlich positiv für ein neues Selbstbewusstsein erweist, hat leider auch diese unwillkommene Kehrseite: vermehrten Haarwuchs im Gesicht.

Weitere Verdächtige

Doch die Wechseljahre allein sind nur in seltenen Fällen die alleinige Ursache für Haarausfall. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Sexual-, Stress- und Schilddrüsenhormonen ist genauso möglich, wie ein Zuviel oder Zuwenig an Hormonen. Der veränderte Stoffwechsel, eine Darm- oder Schilddrüsenerkrankung oder auch Medikamente, die eingenommen werden müssen, können für den Haarverlust verantwortlich sein. Im Besonderen Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte, Krebsmedikamente oder Medikamente gegen Schilddrüsenüberfunktion.

Auch an eine mögliche Unterversorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen wie Biotin und Spurenelementen wie Zink- und Eisen, sollte gedacht werden. Selbst Frauen, die sich bewusst, biologisch und ausgewogen ernähren, sollten diese Möglichkeit nicht ausschließen. Haarausfall ist immer ein Symptom, eine Folgeerscheinung, keine Krankheit.

Auch die Gene spielen mit

Anders verhält es sich beim erblich bedingten, hormonellen Haarausfall. Hier reagiert die Haarwurzel empfindlich auf männliche Hormone wie Dihydrotestosteron (DHT). Dadurch werden die Haare nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und die Haarwurzel kann keine kräftige, neue Haarsubstanz mehr bilden. Schließlich wachsen nur noch feine, kurze Flaumhaare nach. Sind weibliche Familienangehörige davon betroffen, ist es wahrscheinlicher, dass es sich auch bei uns so entwickelt.

Eine Ausnahme bildet die sogenannte Alopecia Areata mit ihren Unterformen – eine Autoimmunreaktion, deren Ursache nicht zu 100 Prozent geklärt ist.

Stress und Co. stressen die Haare

Stress und Fehlernährung gehören nachweislich zu den häufigsten Ursachen für einen über das normale Maß hinausgehenden Haarausfall. Auch einseitige Diäten oder Fastenkuren, Darm- und Stoffwechselerkrankungen, ein schwaches Immunsystem und starke Gewebeübersäuerung durch Überbeanspruchung können einen erhöhten Bedarf an Mineralien verursachen.

Neben Medikamenten sind auch starke emotionale Belastung, Schwermetalle und Umweltgifte gigantische Mikronährstoffräuber.

Frauen, die mit synthetischen Hormonen wie z. B. aus Antibabypillen, Hormonringen oder Hormonspiralen verhüten, sind nachweislich von einer Unterversorgung mit Vitalstoffen betroffen. denn hormonelle Verhütungsmittel sind echte Mikronährstoffräuber! Eine optimale Vitalstoffversorgung und „Hormone in Balance“ sind jedoch für ein gesundes Haarwachstum unerlässlich.

Ursachen auf den Grund gehen

Wer einen überdurchschnittlichen Haarverlust bei sich bemerkt, sollte der Ursache auf den Grund gehen und sich medizinisch untersuchen lassen. So kann eine Erkrankung oder auch ein Hormonmangel rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Durch eine Mikronährstoffanalyse aus dem Blut können Defizite im Vitamin- und Mineralstoffhaushalt schnell aufgedeckt und der persönliche Bedarf an Vitalstoffen ermittelt werden. Die gezielte Einnahme von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln führt schnell ans Ziel. Gleichzeitig unterstützen wir damit auch unsere Hormonbalance. Und damit Wohlbefinden und ein gutes Selbstwertgefühl.

Was kann ich selbst tun?

Da der weibliche Körper mit der Hormonumstellung andere Bedürfnisse entwickelt, kann schon allein mit der Anpassung des Lebensstils, einem guten Stressmanagement und einer langfristigen Ernährungsumstellung die Haarfülle langfristig unterstützt werden.

Natürliches Kräutershampoo und Pflegeprodukte sowie Heilkräuter wie Brennnessel, Schafgarbe, Rosmarin, aber auch Nachtkerze und Weißdorn in Form von Tee oder Tinkturen unterstützen den Haarwuchs und können Haarausfall entgegenwirken. Alle chemischen Shampoos, Conditioner etc. sind ab jetzt eher konterproduktiv, denn sie schaden u.a. durch Xeno-Hormone eher, als sie nutzen bringen.

Wenig Zeit und wenig Schlaf

Ute Rademann berichtet aus ihrer Praxis:

Katharina, 47, kam zu mir in die Beratung mit dem Thema Schlafstörungen. Sie beschrieb mir ihr Alltagsleben und was sie zur Schlafförderung tut. Sie hat einen fordernden Beruf und nebenbei noch viele Tätigkeiten und wenig Zeit für sich.

Wir besprachen verschiedene Ansätze:

Schlafstörungen durch Abschalten abschalten:
  • regelmäßig etwas für sich tun und freie Zeiten für sich nutzen.
    Ich schlug Katharina vor, sich eine Liste mit entspannenden Aktivitäten zu erstellen. Damit muss sie nicht erst überlegen, was ihr gut tun würde, wenn sie einmal Zeit hat, sondern kann auf die Liste zurückgreifen.
  • die Arbeit längere Zeit vor dem Ins-Bett-gehen beenden
  • ein Einschlafritual pflegen,
  • warmes Bad oder Wechselbäder (Beine knieabwärts mit kaltem Wasser abduschen, nicht abtrocknen – ins Bett – wird warm!)
Hilfreiche Ernährung und Getränke bei Schlafstörungen
  • Salbeitee trinken
  • Abendessen – leicht verdaulich
  • warme Milch mit Honig
  • Tee aus Lavendel, Hopfen, Baldrian, Johanniskraut, Hafer
Am Tag bereits für den Schlaf sorgen
  • am Tag öfter pausen einlegen, ruhen, meditieren, lesen
  • Aufregung vermeiden
  • Abendspaziergang mit Freundin
  • frische Luft

Da Katharina beruflich und privat sehr eingespannt ist, hatte sie Schwierigkeiten mit Vorschlägen, die in Richtung Entspannung und Aufregung vermeiden gehen. Daher überlegten wir noch weitere Aspekte:

Mit einem Tagebuch dem Schlaf auf die Spur kommen

Zunächst sollte sie über 4 Wochen ein Schlaftagebuch führen, um zu erkennen, was ihrer Schlafqualität zu- bzw. abträglich ist. Damit kann sie besser erkennen, was bei ihr wirklich zu einer Verbesserung des Schlafs führt.

Zwei ganz pragmatische Tipps gab ich ihr noch mit:

  • quälende Gedanken in der Nacht sind sehr schlafraubend. Sie können aber gebannt und auf den nächsten Tag verschoben werden, wenn man sie aufschreibt.
  • Der Schlaf kommt erst recht nicht, wenn man unbedingt einschlafen möchte. Daher empfahl ich Kathatrin, dass sie sich die Frage stellt: Was kann ich Schönes in Schlafpausen machen?

Nach ca. 4 Wochen haben wir noch einmal miteinander gesprochen. Katharinas Fazit war:

Das Schlaftagebuch hatte es ihr gezeigt: Wenn sie etwas für sich tut, bewusst abschaltet, kann sie besser schlafen. Wir besprachen daher im zweiten Termin, wie sie Routinen aufbauen kann, trotz ihres anstrengenden Alltags für Entspannung zu sorgen.

Klopfend zu Gelassenheit

Birgit Rohde-Göhring klopft. Warum sie das macht und wie das auch Frauen in den Wechseljahren helfen kann, erklärt sie uns im Interview. Birgit arbeit als Coach und Trainerin unter dem Motto: „Entspannt kommt man weiter“. Mehr über sie erfahrt Ihr auf ihrer Webseite https://flussweg.de/
Klopftechnik – das klingt interessant. Was genau ist das?

Die Klopftechnik kommt aus dem medizinischen Bereich. Sie entstand aus dem EFT, der „Emotional Freedom Technique“ und wurde von Dr. Michael Bohne seit 2008 als Prozess- und Embodiment fokussierte Psychologie PEP ® entwickelt. Es gibt 16 Punkte an Hand, Gesicht und Körperrumpf, die man für das Klopfen nutzt. Die Klopftechnik kann ich anwenden, wenn ich mich in emotionalen Problemen befinde oder meine Gedanken für mich ein unangenehmes Gefühl verursachen. Man kann es als Selbst-Mentaltraining bezeichnen. Klassische Beispiele sind Flug- oder auch Auftrittsangst, aber die Klopftechnik PEP ® wird z.B. auch bei Schlafstörungen eingesetzt. Der Vorteil ist: Ich kann mich durch die Klopftechnik leicht in eine Verfassung bringen, in der ich wieder ruhig bin und „Grübelgedanken“ vergessen kann.

Das heißt, es ist eine Technik, die eher auf die Emotionen wirkt und nicht wie bei der Akkupressur-Klopftechnik körperliche Vorgänge beeinflusst?

Klopftechniken sind von der chinesischen Medizin grundsätzlich beeinflusst. Allerdings geht es bei der Klopftechnik PEP ® darum, eine Verbindung zwischen dem limbischen System und dem kognitiven Bereich herzustellen, also zwischen unseren Gefühlen und dem Denken. Man kann sagen, dass die Klopftechnik den Gedankenfluss verwirrt und genau dadurch kann er wieder neu aufgebaut werden.

Wichtig zu wissen: Die Klopftechnik PEP ® ist ein medizinische Maßnahmen ergänzendes Werkzeug. Sie wird in der Psychotherapie genauso angewandt wie im Coaching.

Dann könnten wir in den Wechseljahren durch die Klopftechnik lernen, anders mit den Symptomen umzugehen? Also z.B. bei Hitzewallungen den psychischen Stress wegzunehmen, so dass sich der Körper auch schneller beruhigen kann?

Wir sind ja in den Wechseljahren labiler, es geht hoch und runter. Durch das Klopfen haben wir die Möglichkeit, uns wieder in eine stressreduzierte Gefühlswelt zu bringen, den Druck rauszunehmen. Vielleicht steckt ja hinter diesem ganzen Hormonchaos, das wir in den Wechseljahren erleben, auch eine Veränderung des Selbstwertgefühls. Vielleicht setzen uns die körperliche Veränderungen mehr zu, als wir bewusst merken. Damit sind wir durch den psychischen Druck, der aus dem Unbewussten kommt, zusätzlich belastet. Und genau das Unbewusste, das kann ich sehr gut mit der Klopftechnik PEP ® erreichen.

Kann ich das alleine machen oder brauche ich dazu eine Therapeutin?

Man kann sich im Internet über die 16 Klopfpunkte informieren, da gibt es gute Übersichten. Allerdings hat die Therapie mit der Klopftechnik PEP ® noch eine andere Wirkung, wenn man das unter Anleitung macht. Dann bekommt man auch die Reaktion der begleitenden Person mit. Als Coach klopft man die Punkte selbst mit und kann so in Resonanz mit der Klientin gehen.

Wie läuft eine solche Sitzung genau ab?

Erst mal wird das belastende Thema gewählt. Das kann eine Situation aus der Vergangenheit oder etwas Gegenwärtiges sein. Ich kann mich aber auch auf eine Situation in der Zukunft vorbereiten. Ich frage nach einer Skalierung, lasse also einschätzen, wie gravierend das Thema auf einer Skala von 1 – 10 ist. Viele Themen, die ich begleite, sind in einer Bandbreite von 8 bis 10.

Dann führe ich eine Zwischenentspannung durch, bei der noch mal alle Synapsen im Hirn in Schwingung gebracht werden. Das wird als entspannend empfunden, aber der Kopf hat dabei total viel zu tun. Das wirkt wie eine Reset-Taste. Und dann fangen wir mit dem Klopfen an und beklopfen alle 16 Punkte durch. Das macht man ca. 10 – 15 Mal pro Punkt. Wenn ein Punkt besonders angenehm ist, kann man da auch 1-2 Minuten bleiben. Im Kopf verbinden sich dann Synapsen, die sich vorher nicht verbinden konnten. Und das verwirrt den Kopf, den Geist, und er schaltet sich quasi neu zusammen.

Du hast gesagt, dass viele Personen ihre Belastung zwischen 8 und 10 einstufen. Wie schnell wirkt die Klopftechnik in solchen Fällen?

Ich habe Fälle erlebt, die haben sofort eine Erleichterung verspürt und nach dem Klopfen die Belastung nur noch mit einer 6 oder 5 oder sogar einer 3 eingestuft haben. Es gibt aber auch Fälle, in denen wir in uns nicht zuträgliche Glaubenssätze haben, die z.B. mit einem Fremdvorwurf oder Eigenvorwurf zu tun haben. Oder mit einer Erwartung, wie die Welt zu sein hat. Oder man schrumpft altersmäßig in eine jüngere Phase. Vielleicht hat man auch eine nicht mehr funktionierende Loyalität zu jemanden, z.B. den Eltern. Bei diesen „Big Five“, wie Michael Bohne das nennt, würde man zusätzlich mit einem Selbstwerttraining, mit selbstverstärkenden Sätzen, arbeiten.

Und wie kann die Klopftechnik bei Frauen in den Wechseljahren wirken?

In den Wechseljahren können Frauen von ihrem Körper in eine gefühlte Chaossituation gestürzt werden und mit einer Art fehlgeleiteter Erwartung reagieren. Sie haben eine Vorstellung davon, wie sie selbst zu sein haben und machen sich vielleicht sogar Vorwürfe, wenn sie stark unter Symptomen leiden. Gerade Frauen, die sehr aktiv und energiegeladen sind, können sich Vorwürfe machen, wenn sie auf einmal von ihrem Körper ausgebremst werden. Dabei bringen diese Vorwürfe uns nicht weiter. Aber genau diese Verwirrung, die Selbstvorwürfe, die können gut mit der Klopftechnik behandelt werden.

Kann man auch etwas falsch machen?

Nein, das ist das Schöne. Wir arbeiten hier nur an einem Well-Being. Es geht wirklich nur darum, die Balance der Gefühlslage wieder herzustellen, mich selber wieder ins Lot zu bringen. Und selbst wenn ich an negative Dinge denke, selbst dann kann ich mit dem Klopfen nur eine Resonanz mit mir herstellen, die auch etwas Beruhigendes hat. Es geht darum, in dieses Gefühl zu kommen: ich spüre mich wieder, selbst wenn mein Körper mit mir Achterbahn fährt.

Meine eigene Gynäkologin sagt, dass die Wechseljahre eine neuronale Komponente haben. Sie seien eine Zeit, in der der Körper sich selbst nicht mehr versteht und versucht, wieder ins Lot zu kommen – allerdings irgendwie falsch programmiert ist. Das heißt, er muss sich selbst wieder finden. Wenn ich das Klopfen regelmäßig anwende, kann ich ihn dabei unterstützen. Und mache ich das in Zeiten, in denen ich nicht so unter Druck bin, dann kann es sogar sehr gut präventiv wirken. Da würde ich mich übrigens auch freuen, wenn sich Frauen bei mir melden, die die Klopftechnik genauso eingesetzt haben. Ich würde gerne eine Ministudie machen und wissen, ob es ihnen auch geholfen hat. Bei mir hat es gut gewirkt.

Wie lange muss man die 16 Punkte klopfen, um eine Wirkung zu erzielen?

Das Klopfen selbst dauert nicht lange. Ich führe mir den entsprechenden Umstand vor Augen und beklopfe dann die Stellen an den Händen, im Gesicht, am Rumpf. Den gesamten Prozess kann ich ein-, zwei-, dreimal wiederholen. Das geht in Sekunden – wobei ich an Stellen, die mir gut tun, auch länger verweilen kann.

D.h. die Klopftechnik ist auch gut für die schnelle Notfallintervention, z.B. im Job, wenn die Hitzewallungen toben, die Frau aber gerade kurz vor einer wichtigen Präsentation steht.

Genau. Es ist nur die Zeit, die ich brauche, um aufs stille Örtchen zu gehen. Mehr ist es nicht. Michael Bohne behandelt so auch Auftrittsängste. Die Leute setzen die Klopftechnik ein, kurz bevor sie auf die Bühne gehen, um sich in eine gute Verfassung zu bringen. Und genauso kann man das machen, wenn man in ein wichtiges Gespräch oder eine Sitzung geht. Besonders hilfreich ist es natürlich, wenn ich es vorher schon ein paarmal geübt habe. Also mir die Situation vorstelle – z.B. mir ist heiß und ich bin klatschnass, muss aber gleich performen – und dann die Punkte beklopfe. Wenn ich das häufiger in einer ruhigen Minute gemacht habe, kann ich das im akuten Fall ganz schnell anwenden.

Du bist eine überzeugte Anwenderin der Klopftechnik. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Ich tue mir damit was Gutes. Es ist immer eine mentale Stärkung, man arbeitet mit den eigenen Ressourcen. Es wird nie etwas heben, wovor ich Angst haben müsste. Kurz: Wir haben die Kraft in uns, wir müssen sie nur nach oben bringen. Und das Klopfen PEP ® hilft uns dabei.

Mehr Informationen hat Birgit in diesem Flyer zusammengestellt.