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Fasten macht Hormone glücklich

Carina Teutenberg ist ärztlich geprüften Fastenleiterin und Gründerin von Sunnyside Fasten & Retreats. Britta Scholten sprach mit ihr über die Fastenreise „Happy Hormone“.
Du veranstaltest Fastenreisen, u.a. eine ganz besondere: „Happy Hormone“. Was genau ist das?

Fastenreisen sind eine besondere Art, sich dem Thema Fasten zu nähern. Wenn man sich so eine Auszeit vom Alltag gönnt, fällt es leichter, sich von Gewohnheiten zu trennen, eine neu Perspektive auf sich und sein Leben einzunehmen und zu entspannen. Außerdem ist es schön, die vielfältigen Erfahrungen einer solchen Fastenreise mit der Gruppe zu teilen.

Wir fasten gemeinsam eine Woche nach Dr. Buchinger. Es gibt Yoga, Wanderungen, Wellness und Meditationen. Und dann je nach Themenwoche – wie z.B. Happy Hormone – ein inspirierendes Programm mit Vorträgen und Workshops.

Wie hilft Fasten Frauen in den Wechseljahren besser mit den Symptomen umzugehen?

Fasten hat viele positive allgemeine Auswirkungen, auch einige, von denen besonders Frauen in den Wechseljahren profitieren können. Durch den Verzicht auf feste Nahrung können Bauchfett und Gewicht sowie das schädliche LDL-Cholesterin reduziert werden. Zudem wirkt das Fasten regulierend auf den Hormonhaushalt. Auch kann Fasten depressiven Verstimmung positiv entgegen wirken.

Besonders bei Hitzewallungen sehen wir gute Wirkungen. Und vor allem: Die Leber, die gerade in Zeiten des Hormonwechsels stark beansprucht ist, wird in ihrer Entgiftungsarbeit unterstützt, unnötige Östrogene werden schneller abgebaut. Außerdem kann durch Fasten das entzündliche Millieu im Körper gesenkt werden.

Und ganz wichtig: Das Fasten unter Begleitung mit einem ganzheitlichen Programm wie hier bei mir auf der Sunnyside sorgt für eine Reduktion der Stress-Hormone. Auch das kann eine positive Wirkung auf die Balance des Hormonhaushaltes haben.

Wie bist Du zum Thema Fasten und Deinem Angebot der Fastenreisen gekommen?

Ich faste schon seit vielen Jahren. Für mich ist das eine fantastische Möglichkeit, abzuschalten und Kraft zu sammeln. Ich habe lange als Reporterin, Redaktionsleiterin und Chefredakteurin gearbeitet, eine Produktionsfirma aufgebaut und große Teams geleitet. Das war natürlich nicht immer einfach und häufig mit Stress verbunden. Meine jährliche Fastenreise hat mich dort immer wieder gut rausziehen können – und war Business-Coach, Burn-Out Prävention und Fitness-Training zugleich. Tja, und bei einer dieser Fastenreisen fiel dann die Entscheidung: Ich möchte nicht mehr so weitermachen wie bisher. Daraus entstand dann Sunnyside Fastenreisen.

Wie läuft die Fastenreise Happy Hormone genau ab?

Grundlage aller Sunnyside Fasten-Retreats ist das Fasten selbst. Mit frischen Säften und einer köstlich-basischen Suppe am Abend. Morgens starten wir mit Fasten unterstützenden Ritualen und einer kleinen Sport-Einheit in den Tag. Sauna und Massagen runden das Angebot ab. Und dann gibt es zu den jeweilegen Themenwochen ein spezielles Angebot.

In verschiedenen Vorträge informiere ich in der Happy Hormone Woche über die entlastende Wirkung des Fastens, den Hormonhaushalt und die vielen Mythen rund um die Wechseljahre. Dazu lade ich auch immer Expert:innen ein – so sind wir ja auch zusammengekommen. Auch die beiden großen Themen Bewegung und Ernährung finden ihren Platz: auf dem Programm steht ein Hormon-Yoga-Workshop, wir gehen wandern und wir lernen, wie Ernährung die Hormone regulieren kann.

Kann ich auch alleine fasten oder brauche ich dazu eine Begleitung?

Natürlich kann auch alleine gefastet werden. Aber ich empfehle vor allem den Fasten-Neulingen die erste Fastenerfahrung unter kundiger Begleitung zu machen. Fasten ist eine tiefgreifende Erfahrung auf körperlicher und auch mentaler Ebene. Ängste und Unsicherheiten können zu Stress führen und gerade rund um das Thema „Hormone“ und „Wechseljahre“ kann das die Erfahrung trüben.

Außerdem ist so eine Erfahrung in einer inspirierenden Gruppe raus aus dem Alltag ganz besonders schön!

Was sagen Deine Klientinnen?

Ich habe super viele Wiederkehrer*innen. Die Sunnyside Retreats gibt es jetzt seit 3 Jahren und viele Gäst*innen sind bereits das 4. oder sogar 5. Mal zum Fasten bei mir. Das ist nicht selbstverständlich und empfinde ich als wunderschönes Kompliment.

Du bist eine überzeugte Anwenderin. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Neben den körperlichen Vorteilen, die Fasten mit sich bringt, darf man auch die seelischen Auswirkungen nicht unterschätzen. Und da passt Fasten gut zu den Wechseljahren. Wechseljahre sind eine Zeit, in der vieles hinterfragt wird. Fasten ist dabei eine gute Möglichkeit, sich in Ruhe und unbelastet mit der eigenen Identität auseinandersetzen. Die Frauen kommen ins Gleichgewicht, können Altes loslassen und sich auf Neues einlassen.

Memamo – Selbstliebe entdecken

Céline Manon bestärkt Frauen in ihrer Selbstliebe. Frau-im-Wechsel-Beraterin Andrea Panz hat sie dazu interviewt. Mehr über Céline und ihre Methode gibt es auf ihrer Webseite zu erfahren. Auch Termine findet Ihr dort!
Celine, wer bist du, was machst du?

Hallo! Mein Name ist Céline Manon und ich verstehe mich als Holistic Sexcoach. Ich bin Bodysex-Coach (zertifiziert nach Betty Dodson ®) sowie Co-Creator der Urban Tantra® Gemeinschaft (zertifiziert nach Barbara Carrellas ).

Bodysex® ist eine von Betty Dodson entwickelte Methode, die Frauen dabei unterstützt, sich mit ihrem Körper und ihrem Orgasmus zu verbinden, um Scham zu heilen, das sexuelle Vergnügen zu steigern und die Selbstliebe zu fördern.

Was ist memamo coaching?

“Memamo” stammt aus der Kunstsprache Esperanto und bedeutet Selbstliebe.

Dieses Gemeinschaftsprojekt von Beatrice und mir wurde im Herbst 2020 gegründet und hat zum Ziel, Frauen in ihrer Selbstliebe zu bestärken und in ihrer Sexualität weiterzubilden.

Es geht mir darum, die weibliche Lust und bedingungslose Selbstliebe in den Mittelpunkt zu stellen. Ich unterstütze die Frauen dabei, ihre sexuelle Kraft zu verkörpern und begleite sie auf ihrem Weg zu einem orgasmischen und erfüllten Leben. Ich schaffe einen geschützten Lernraum, in dem Frau mit Wertschätzung, Verständnis und Mitgefühl empfangen wird.

Und wenn ich noch meine Mentorin Betty Dodson frei übersetzt zitieren darf: „Je mehr wir uns berühren desto mehr fühlen wir.“

Wie kann man sich so ein Coaching bei euch vorstellen?

Wir bieten mehrtägige Bodysex Workshops und Women`s Pleasure Retreats an, aber auch 1:1 Coaching, online oder persönlich. Gern auch mehrsprachig. Unsere aktuellen Angebote mit genauer Beschreibung findet man auf unserer Seite www.memamo-coaching.com. Übrigens bieten wir vom 24.-26. August 2023 wieder einen Women`s Pleasure Retreat an.

Was für Frauen kommen zu dir und mit welchen Altersgruppen hast du zu tun?

Ganz klar: Frauen auf der Reise zu sich selbst. Oftmals mit der Einstellung „Jetzt bin ich dran“. Ich habe mal ausgerechnet, das Durchschnittsalter der Frauen die meine/unsere Hilfe in Anspruch nehmen liegt bei 46 Jahren. Das hängt bestimmt damit zusammen, dass in dem Alter die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind und die Frauen dann wieder mehr an sich selbst denken können. Aber wir haben auch andere Altersgruppen dabei. Die älteste Teilnehmerin war über 70 und die jüngste Anfang 20.

Wenn du Frauen in den Wechseljahren im Coaching hast, welche Anliegen haben sie? Gibt es eine Besonderheit in dieser Altersgruppe ein?

Körperscham verstärkt sich in dem Alter. Das ist ein großes Thema. Und es gibt viele Fragen zu den körperlichen Veränderungen. Aber auch zu den mentalen. Wenn zum Beispiel die Libido neu erwacht ist, trockene Schleimhäute aber einschränken. Oder wenn Frau nicht weiß, wohin mit der Lust, sie sich vielleicht sogar sexuell neu orientieren möchte.

Was rätst du jeder Frau?

Eine Selbstliebepraxis zu etablieren. Dieses „was brauche ich gerade“ kann erlernt werden. Es benötigt manchmal Unterstützung in Form unseres 1:1Coachings. In jedem Fall aber muss es trainiert werde. Oft!

Diese Routinen können später als Hilfe für bewegtere Zeiten dienen. Zum Beispiel um mit körperlichen und mentalen Dauerbelastungen besser umgehen zu können. Wenn ich nie gelernt und eingeübt habe, mich und meinen Körper wichtig zu nehmen und mir und ihm Zeit zu schenken, werde ich das in Krisenzeiten erst recht nicht machen. Dabei könnte das Druck loslassen durch Orgasmen so wohltuend sein.

Ich rate und wünsche jeder Frau Pleasure, also Lebenslust, Vergnügen und Lebensfreude. Wusstet du, dass sexuelle Energie und regelmäßige Orgasmen zu einer besseren Wahrnehmung von Genuss und genussvollen Momenten führen kann? Man könnte sagen, nur Wohlgefühl lässt Wohlgefühl komplett zu. Lass uns unseren Körper als Lustinstrument sehen. Er ist dazu gemacht Lust zu empfinden.

Mir fällt dazu auch die bekannten Frauenärztin Dr. Heide Fischer ein, die dafür plädiert, den Schoßraum lebendig zu halten und so einige Wechseljahrsbeschwerden zu verbessern. Zum Beispiel die vaginale Trockenheit, die sich mit regelmäßiger Zuwendung und guten Pflegeprodukten besser händeln lässt.

Ein ganz intimes Spa

Wir sprachen mit Magret Nisch, Gründerin von Delta Spa, über Wirkung und Anwendung der Yoni-Steamings.
Vagina steaming, Yoni steaming – das klingt sehr trendig. Erklär uns doch bitte, was es damit auf sich hat.

Ja, man könnte tatsächlich vermuten, das hier jemand eine ganz schicke neue Sache erfunden hat. Dabei versteckt sich hinter diesen Begriffen eine ganz alte, auf allen Kontinenten und in allen Kulturkreisen bekannte Methode: das Sitzdampfbad. Mit jeweils passenden Heilkräutern wird es schon seit langem bei allen Beschwerden, die mit dem Unterleib zu tun haben, eingesetzt. Z.B. bei Krämpfen, Schmerzen oder bei PMS-Beschwerden. Aber genauso zur Unterstützung von Fruchtbarkeit sowie in der Geburtsvor- und nachbereitung, wo es schon lange zur natürlichen Lockerung des Gewebes und zur Heilung von Verletzungen eingesetzt wird.

Dampfbäder kenne ich bei Erkältungen. Funktioniert ein Sitzdampfbad ähnlich?

Ja, ganz richtig. Du gibst Deine bevorzugten Kräuter in eine Schüssel und übergießt sie mit kochendem Wasser. Dann lässt du sie circa 10-15 Minuten zugedeckt ziehen. Normalerweise hat das Wasser bzw. der Dampf dann eine angenehme Temperatur und du kannst das Sitzdampfbad beginnen. Dazu hockst Du dich über die Schüssel. Ich biete dafür einen Hocker und eine Schüssel an, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Genausogut kann man aber auch die eigene Toilette als „Hocker“ verwenden: Einfach die Klobrille hochklappen, eventuell eingehängte Reinigungsprodukte entfernen, die Schüssel in der Toilette platzieren und die Klobrille wieder runterklappen. Unsere Schüssel passt dabei für die allermeisten Toilettenmodelle. Dann wickelt man am besten ein Handtuch oder eine Decke um seinen nackten Unterkörper und den Hocker. Damit fühlt man sich besser, aber kann auch den Dampf besser kanalisieren und verhindern, dass er ungenutzt entweicht. Den Dampf kann man dann so lange genießen, wie er eine angenehme Temperatur hat, das sind in der Regel ca. 20-30 Minuten.(Eine genaue Anleitung findet sich natürlich auf unserer Webseite unter https://www.deltaspa.de/anleitung-yoni-steaming ?)

Welche Wirkungen hat ein Sitzdampfbad?

Das Dampfbad hat zwei Hauptwirkungen: zum einen führt es zu einer besseren Durchblutung des Bereichs und aller sich dort befindenden Organe und Schleimhäute, wodurch diese in ihren vielfältigen natürlichen Funktionen unterstützt werden. Dazu gehört auch die Befeuchtung der Vulva und der Vagina, welche der Wasserdampf zusätzlich unterstützt. Das Ritual des Dampfbades kann so zu mehr Freude am Thema Weiblichkeit und auch an der eigenen Sexualität führen, genau wie es bei Wund- und Hautheilungsprozessen unterstützen kann.

Zum anderen führt es zu Entspannung. Yoni Steaming kann daher auch gut bei Einschlafstörungen helfen. Denn wie nach einem Sauabesuch wird man durch das Lösen von Spannungen oft auch angenehm müde.

Und wir sollten uns dabei klar machen: Die allermeisten von uns haben Spannungen in unserem Unterleib, denn für die meisten von uns gehört Stress in unserem Leben zum Alltag. Leider ist er für unser Gehirn ein Signal für Gefahr. Daraufhin gibt es eine vegetative Reaktion: Bestimmte Körperfunktionen werden herunter- bzw. heraufgefahren. Unter anderem spannen wir unter Stress die Sexualorgane an, um sie zu schützen. Wärme ist nun wiederum das Signal ans Gehirn: Alles ist wieder in Ordnung, du bist wieder in Sicherheit. Diese Regeneration nach Stress ist wahnsinnig wichtig und trotzdem erlauben wir sie uns nicht immer. Dann kann sich Stress chronifizieren, mit den bekannten Symptomen. Faszinierend ist, dass wir mit Yoni Steaming gezielt Entspannung in einen Bereich bringen können, den wir kategorisch ausblenden. Wenn wir uns aber mit genau diesem Bereich wieder bewusst verbinden, ihn entspannen und dadurch in seinen natürlichen Funktionen unterstützen, haben wir plötzlich aus unserem Körperzentrum heraus wieder ganz ungeahnte Kräfte zur Verfügung und blicken viel gelassener auf uns und unser Leben, als wenn wir das Gleiche nur „über den Kopf“ versuchen.

Zuletzt möchte ich erwähnen, und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass ein Dampfbad auf Grund der genannten Effekte auch bei in diesem Bereich gespeicherten Traumata die Heilung wirksam unterstützen kann.

Eine Entspannung könnte ich aber doch auch dadurch erreichen, indem ich mich z.B mit der Wärmflasche aufs Sofa lege.

Das stimmt, auch das kann wunderbar entspannend wirken. In diesem Fall würde ich aber die Wärmflasche tatsächlich auch zwischen die Beine legen und damit bewusst die Muskulatur der Vulvalippen und Vagina entspannen. DerEffekt dieser Entspannung kann sehr überraschend sein. Die Frage ist immer: was ist praktikabel und wonach ist mir im Moment? Ich kann mich mit der Wärmflasche aufs Sofa legen, ich kann in die Sauna gehen oder mich eben mit dem Yoni Steaming verwöhnen. Und zusätzlich noch von den weiteren Wirkungen profitieren.

Welche speziellen Wirkungen sind denn insbesondere für Frauen in den Wechseljahren interessant?

Zum einen bietet das Yoni Steaming eine wohltuende Versorgung mit Feuchtigkeit. In den Wechseljahren ist aber auch häufig Gereiztheit – sowohl körperlich als auch seelisch – ein Thema. Ein Dampfsitzbad kann da sehr entspannend wirken – auf der körperlichen Ebene und auf der seelischen. Das Ritual hilft uns auch, uns positiv mit unserem eigenen Körperbild auseinanderzusetzen, z.B. wenn ich denke, dass ich jetzt alt bin und damit negative Assoziationen verbinde. Denn Yoni Steaming hilft erstaunlich gut dabei, Grenzen zu setzen. Eigenen negativen Glaubenssätzen gegenüber, genauso wie gegenüber den Meinungen und Wünschen von Anderen. Es sorgt dafür, dass das Leben grundsätzlich ein wenig weniger dramatisch erscheint Und ich einfach Lust kriege, entspannt und fröhlich mein eigenes Ding zu machen.

Wie häufig sollte ich ein Yoni Steaming machen?

Ganz einfach: So häufig oder selten, wie man will und wie es einem gut tut. Ob einmal im Monat, einmal in der Woche oder sogar für einen bestimten Zeitraum einmal täglich. Das Tolle ist: man kann dabei nichts falsch machen. Es geht hier viel um Erfahrung, es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die bestimmte Häufigkeiten nahelegen würden.

Wie stellst du die Kräutermischungen zusammen?

Auch bei den Kräutern, die wir anbieten, beziehen wir uns auf das Erfahrungswissen, das Heilkundige – in diesem Fall in der Anwendung der Kräuter – über Jahrhunderte hinweg gesammelt haben.

Ich bin Kulturwissenschaftlerin. Das klingt jetzt vielleicht erst einmal nicht besonders kräuterverbunden. Aber ich habe mich eigentlich durchgängig mit feministischen Themen befasst und da spielt das Kräuterwissen der Frauen immer wieder eine große Rolle, sodass ich mit der Zeit meinen eigenen diesbezüglichen Wissenschatz immer mehr vergrößern konnte. Dazu kommt noch, dass meine Mutter Ärztin mit dem Schwerpunkt Naturheilkunde ist. Ich habe also von klein auf durch sie viel über die Heilwirkungen von Kräutern gelernt. De Kräutermischungen von delta spa habe ich dann alle auch im engen Austausch mit ihr, sowie mit weiteren Hebammen und Frauenärztinnen entwickelt .Alle Kräuter ssind owohl für den jeweiligen Zweck geeignet, als auch grundsätzlich auf die empfindlichen Schleimhäute unseres Unterleibs abgestimmt.

Außerdem biete ich seit kurzem auch die Erstellung von personalisierten Mischungen an, z.B. abgestimmt auf spezifische Erkrankungen wie Craurosis oder Endometriose, aber auch für jede andere persönliche Lebenslage.

Sind es wirklich die Kräuter – oder der Dampf? Oder wirkt das Yoni Steaming nicht auch schon deshalb, weil wir uns bewusst Zeit für uns nehmen?

Natürlich sollte keinesfalls der Effekt unterschätzt werden, der allein dadurch erzielt wird, dass ich mir Zeit für mich selber erlaube. Aber im Vergleich zu der Viertelstunde auf dem Sofa oder in der Meditation wirken beim Yoni Steaming der Dampf und die Kräuter nochmals ganz spezifisch. Im Wasser werden die Pflanzenwirkstoffe gelöst, der Dampf transportiert diese und öffnet außerdem die Hautporen. Dadurch können die gelösten Wirkstoffe an Ort und Stelle noch intensiver wirken. Und natürlich haben die Kräuter unterschiedliche Wirkungen, viele davon sind erfreulicherweise inzwischen auch wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. Übrigens kann das Sitzdampfbad auch nicht nur von Frauen eingesetzt werden, auch Männer können davon profitieren, z.B. bei Analfissuren oder ebenfalls zum Stressabbau.

Bei alternativen Behandlungsmethoden wie dem Yoni Steaming stellt sich mir immer gleich die Frage: Wie schaut es mit der Umweltfreundlichkeit bzw. der Nachhaltigkeit aus? Woher beziehst du deine Kräuter?

Weil sie hier wachsen, kommen die meisten der von mir verwendeten Kräuter aus Europa, zum Beispiel aus Griechenland und Kroatien: Sie stammen aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus kontrollierten Wildsammlungen, die häufig von Frauen-Netzwerken durchgeführt werden. Meine Hocker werden unter fairen Arbeitsbedingungen in einer frauengeführten Werkstatt in Berlin hergestellt. Auch bei der Verpackung achte ich auf Nachhaltigkeit, für die Kräutermischungen haben ich eine plastikfreie Verpackung gefunden.

Gibt es Risiken beim Yoni-Steaming?

Natürlich müssen wir bei einem Dampfbad immer vorsichtig sein, wir hantieren mit heißem Wasser und heißem Dampf. Es gibt vereinzelt Berichte von Verbrühungen. Die sind aber darauf zurückzuführen, dass Frauen die Schüssel auf eine Heizplatte gestellt haben und so zu lange zu hohen Dampftemperaturen ausgesetzt waren. Wenn du die Dampftemperatur als angenehm empfindest, kann das nicht passieren. Vergleiche es einfach mit einem Bad in der Badewanne oder einem Dampfbad, das du bei einer Erkältung eingesetzt – auch hier sind wir vorsichtig und warten noch ab, wenn es uns zu heiß ist.

Dann muss man bei Kräutern natürlich immer eine potenzielle Allergie in Betracht ziehen. Beim Yoni Steaming treten Allergien allerdings sehr selten auf. Wenn man starke Allergien hat ist es dennochsinnvoll, sich vorsichtig an die Kräuter heranzutasten, z.B die klassische Probe am Unterarm zu machen.

Du bist eine überzeugte Anwenderin und Verbreiterin des Yoni Steaming. Was möchtest du uns abschließend mitgeben?

Meine Mission ist es, die Methode wieder mehr in das Bewusstsein aller Menschen zu bringen. Ich bin davon überzeugt , dass uns mehr Entspannung im Unterleib auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene helfen würde. Daher: Probier es einmal aus, und wenn es Dir gefällt, Nimm Dir deine Yoni Steaming-Zeit, wann immer und wo immer es für dich passt. Ich liebe es inzwischen auch, frische Luft und Yoni Steaming zu kombinieren. Mein Balkon macht das bereits möglich, ich gehe aber auch durchaus mit Hocker und Schüssel und einer Thermoskanne mit heißem Wasser in den Wald. Vielleicht treffen wir uns da dann einmal : )

Das schamanische Medizinrad

Annabel Karbe nutzt eine spezielle Methode, um Menschen in Zeiten des Wandels zu begleiten. Wir interviewten die Expertin zum schamanischen Medizinrad und dem Einsatz in den Wechseljahren.
Mehr über Annabel gibt es auf ihrer Homepage zu erfahren.
„Das schamanische Medizinrad“ – davon habe ich noch nie gehört. Was kann ich mir darunter vorstellen?

Das schamanische Medizinrad ist ein Übergangsritus, der uns dabei unterstützt, Altes loszulassen und in ein neues Sein hineinzuwachsen. Das Alte können Blockaden, Schmerzen oder auch Lebensformen sein, die nicht mehr passend scheinen – ein Thema, das viele Frauen in den Wechseljahren bewegt.

Wie sieht dieser Übergangsritus aus?

Frau reist dafür symbolisch durch die vier Himmelsrichtungen und begegnet in jeder Himmelsrichtung einem sogenannten Archetypen mit seiner Medizin. Im Süden ist es die Schlange, im Westen der Jaguar, im Norden der Kolibri und im Osten der Kondor.

Und was bringt mir der Kontakt mit diesen Tieren?

Man könnte sagen, dass in diesen Tieren das Urwissen der Andenkultur eingespeichert ist, das Wissen darum, wie wir Menschen den Wandel in unserem Leben bereichernd gestalten können. Und Wandel begegnet uns ja immer wieder – sei es durch Lebenskrisen oder durch Lebensübergänge wie die Wechseljahre.

Wie wirkt die Reise durch das schamanische Medizinrad bei Beschwerden in den Wechseljahren?

Das Medizinrad wirkt ganzheitlich und es kann somit positiven Einfluss auf seelische und auf körperliche Beschwerden haben –  alleine schon dadurch, dass das Medizinrad mit kleinen Übungen und Ritualen in die Natur hinausführt. Es kann tröstlich sein, sich in einer Lebensphase, in der frau oft nicht weiß, wo oben und unten ist, mit Mutter Erde zu verbinden, und die Bewegung und frische Luft tun demKörper gut.

Kann ich alleine durch das schamanische Medizinrad reisen oder brauche ich dazu eine Begleitung?

Es gibt einige Bücher zum Medizinrad, die auch Übungen enthalten. So ist es möglich, die Reise für sich zu gestalten. Allerdings kann die ein oder andere Übung oder Ritual auch Prozesse anstoßen, die nicht zu unterschätzen sind. Da kann es sehr hilfreich sein, ein Gegenüber zu haben, mit dem frau die Erfahrungen teilen kann und das Erlebte einordnen kann.

Wie läuftdie Reise durch das schamanische Medizinrad genau ab?

Ich führe zunächst ein Kennenlerngespräch mit der Interessentin. Kommt es zu einer Begleitung, dann führe ich die Reisende in gesamt zwölf Sessions in die Himmelsrichtungen, Übungen und Rituale ein. Der Schwerpunkt liegt dabei im Tun – frau setzt um und beobachtet dann im Alltag, was sich an ihr oder in ihrem Leben wandelt. Ich bin da, um mich mit ihr über ihre Erfahrungen auszutauschen.

Machst Du das nur vor Ort?

Nein, zunächst lernen wir uns in einem Telefonat kennen. Auch für die Sessions nutze ich Telefon oder auch Zoom. Manche Frauen sind zunächst skeptisch, ob nicht die persönliche Begegnung dabei fehlt– ich kann nur sagen: auch über die Distanz setzt die Wirkung ein.

Was sagen Deine Klientinnen?

Die Frauen, die ich bisher begleiten durfte, haben einen kraftvollen Wandel erlebt. Eine von ihnen hat sich endlich als Autorin anerkannt und angefangen, ein Buch zu schreiben, eine andere hat sich mit ihrem Vater versöhnen können. Darüber hinaus haben sie zahlreiche Impulse erhalten, die über die Reise hinaus bei ihnen wirken – so weiß ich von einer Frau, dass sie bis heute ihr Krafttier ehrt undsich von ihm gestärkt fühlt.

Was muss bei der Arbeit mit dem schamanischen Medizinrad beachtet werden?

Ich gebe kein Heilsversprechen und ersetze weder Arzt/Ärztin, nochTherapeut*in. Und es ist wichtig, dass jede Frau ihr Motiv für diese Reise überprüft, damit sie keine überhöhten Erwartungen hat.

Du bist eine überzeugte Vermittlerin vom schamanischen Medizinrad. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Das Medizinrad kann Frauen, deren Alltag in den Wechseljahren durcheinander gewirbelt wird, tröstlichen Halt und eine Richtung geben. Und es bietet ihnen die Möglichkeit, sich von altem Ballast, der sich in den Jahrzehnten angesammelt hat, zu befreien. Ich nenne es deshalb auch gerne „Seelenreinigung vom Feinsten“.

Salon Hochkeppel – Wechseljahre, Sex & Frauengesundheit

Nicola Hochkeppel ist zertifizierte Wechseljahreberaterin, macht Sex- & Paarberatung, und kulturelle Kommunikation. Obendrein veranstaltet sie in Berlin einen Salon von Frauen für Frauen. Da wollten wir mehr wissen und haben mit ihr gesprochen.

Du veranstaltest den SALON HOCHKEPPEL. Was genau ist das?

Die Salonkultur hat in Berlin eine lange Tradition. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts treffen sich Menschen zum geistigen Austausch mit dem Ziel, sich zu bilden und ihren Horizont zu erweitern. Vielfach waren Frauen Initiatorinnen der Berliner Salons, da sie dadurch am kulturellen Diskurs und an gesellschaftspolitischen Entwicklungen – im geschützten Raum – teilhaben konnten.

Im SALON HOCHKEPPEL sind die Schwerpunktthemen Frauengesundheit, Sex und Wechseljahre gesetzt. Ein:e Speaker:in hält eingangs einen Impulsvortrag, meist gibt es Fragen in der großen Runde und dann folgt „geselliges Quatschen“.

Welche Frauen sprichst Du damit an?

Der Salon ist offen für alle. Es ist kein reiner „Frauensalon“, weil ich der Meinung bin, dass wir die Männer mitnehmen müssen, wenn es um Frauengesundheit, Sex und Wechseljahre geht. Und die Jugendlichen am besten auch, weil die sich ja wundern, warum Mutti auf einmal so wunderlich ist. In Tat und Wahrheit haben bislang aber nur Frauen den Weg in den Salon gefunden. Wenig überraschend kommen Frauen von Ende 30 bis Mitte 60, vielfach aus dem Gesundheitswesen, Medienfrauen, Künstler:innen.

Wie kann so ein Salon die Frauen in den Wechseljahren unterstützen?

Ich will aufklären, empowern und unterhalten. Deswegen lade ich auch breit ein, bzw. habe die inhaltliche Ausrichtung weit aufgespannt. Die Impulsvorträge halten Expert:innen, die über Themen wie Psychosomatik, Trauerbegleitung, Ernährung, Sexualität, Stimme, Kräuterkunde, Sport und TCM sprechen, aber auch konkrete Bewältigungsstrategien etwa bei Hitzewallungen im Job (oder im Privaten) geben, wie Britta Scholten zuletzt.  

Der anschließende Austausch in kleinen Gruppen ist mir besonders wichtig, da hier private und intime Themen zur Sprache kommen, die auf einen schönen Resonanzboden fallen. Das ist häufig sehr lustig, weil erkenntnisreich. Und plötzlich wird vielen klar, dass sie gar nicht so allein mit den persönlichen Problemen, Zuständen und Zipperlein sind, sondern andere dazu auch Lösungen suchen oder diese bereits teilen können. Das ist dann praktische Lebenshilfe. Oder es wird klar, dass jemand professionelle Hilfe braucht und dann kann ich ggf. auch weiter vermitteln.

Wie oft veranstaltest Du Deinen Salon?

Jeden vorletzten Mittwoch im Monat. Bisher treffen wir uns im Café Anna Rose in Berlin-Prenzlauer Berg. Zur Sommersonnenwende machen wir einen Kräuterspaziergang. Zukünftig möchte ich den Vortrag als Live-Talk bei Insta streamen. Dann können auch Menschen außerhalb von Berlin oder Alleinerziehende, die daheim bleiben müssen, teilnehmen. Noch habe ich allerdings gar keinen Account, das ist alles im Aufbau.

Was motiviert Dich dazu, den Salon zu veranstalten?

Das Thema! Die Wechseljahre sind politisch und wenn wir Tabuthemen aufgreifen und Wissen verbreiten können, hilft das allen weiter. Ich bringe gerne Menschen zusammen und mag es zu lernen. Mit dem Salon kann ich kompetente Menschen einladen, deren Expertise/Fachwissen o.ä. mich interessiert. Ich kann ihnen zuhören, sie zusammen mit anderen befragen und Wein trinken. Klasse.

Du bist Wechseljahreberaterin mit Schwerpunkt Sexual- und Paarberatung. Warum diese Kombination?

Wir sind sexuelle Wesen. Mit der Hormonumstellung im Klimakterium und dem Ende der Fruchtbarkeit verändern sich unsere Körper, das Urogenitalsystem, unsere Libido und vielfach auch unsere Einstellung zu Sex. Ich möchte dazu beitragen, dass Menschen ihren Körper mit Freude, entspannt und liebevoll, bis ins hohe Alter erleben können, unabhängig davon, ob das mit einer anderen Person geschieht oder Solo-Sex ist.

Welche Tipps/Botschaft hast Du zum Schluss?

Redet und lacht miteinander! Zuhause, mit den Kindern, unter Freund:innen, in der Partnerschaft, beim Sex und im Büro. Kommunikation ist alles. Die stille Leidensfähigkeit der Frauen erfüllt mich zunehmend mit Unruhe. Ich zweifle daran, ob sie zielführend ist, weil sie nur sehr mühsame persönliche oder gesellschaftliche Veränderungen bewirkt. Themen der Frauengesundheit wie PMS, Fehl- und Traumageburten, Wechseljahrebeschwerden, Endometriose und Missbrauch müssen weiterhin enttabuisiert werden.

Wir brauchen Aufklärung, damit der Begriff Perimenopause Verbreitung findet. Das Klimakterium muss in die Schulbücher (so wie die Abbildung der Klitoris seit März 2022!). Ärzt:innen sollten Frauen ab Ende 30 Infoblätter mit möglichen Symptomen in die Hand drücken und Wechseljahrebeschwerden sollten von den Gynäkolog:innen abgerechnet werden können. Es wäre schön, dann Hand in Hand mit ihnen für eine bessere Versorgung arbeiten zu können und das Thema auch in der Gesundheitsvorsorge der Unternehmen verankert zu wissen.

Und mein Gedanke ganz konkret zum Klimakterium: Was, wenn es schön wird?

Gegen Hitzewallungen ist ein Kraut gewachsen

Sonja Bienemann liebt Kräuter. Und gibt gerne ihr Wissen weiter. Wir interviewten die Kräuterpädagogin zum Thema Kräuter und Wechseljahre.

Mehr über Sonja gibt es auf ihrer Homepage zu erfahren.

Was macht eine Kräuterpädagogin?

Ich befasse mich mit allem rund um einheimische Kräuter. Sei es in der Küche oder der Hausapotheke.

Wie können Frauen in den Wechseljahren von Kräutern profitieren?

Viele Kräuter verfügen über Inhaltsstoffe, die Frauen in den Wechseljahren unterstützen können. Nehmen wir ganz klassisch, den Salbei. Die meisten Menschen kennen Salbei vor allem als Kraut gegen Halsschmerzen. Aber der Salbei kann viel mehr. Da er zu den Kräuter gehört, die „trocknen“, kann er als Tee oder als Waschung helfen, die Schweißproduktion zu regulieren. Lavendel kann beruhigend und schlaffördernd. Auch Meerrettich oder Kapuzinerkresse können gut eingesetzt werden. Sie wirken durch ihre „Scharf-Stoffe“ antibakteriell und sind daher z. B. bei Blasenentzündungen eine gute Wahl.

Aber Kräuter haben natürlich auch ihren Platz in der Küche – einfach weil sie gut schmecken. Hippokrates soll schon gesagt haben „Lass die Nahrung Deine Medizin sein und Medizin Deine Nahrung“. Ich finde es super, wenn wir genussvoll essen UND damit auch etwas für unsere Gesundheit tun können.

Kann ich Kräuter alleine anwenden oder brauche ich dazu eine Therapeutin?

Ich bin der Meinung, dass wir Kräuter sehr gut alleine anwenden können. Wir machen das ja bestenfalls schon in der Küche. Aber es ist sehr hilfreich, wenn wir uns gut auskennen und über die Inhaltsstoffe Bescheid wissen. Es gibt eine Menge Kräuter, Pflanzen und ätherische Öle, die uns in den Wechseljahren unterstützen können. Aber nicht jedes Kraut ist bei jeder Frau gleich hilfreich. Für den Anfang ist eine Unterstützung durch eine Fachfrau daher hilfreich. Aber für die Anwendung zu Hause braucht es keine Therapeutin mehr. Da kann frau sich auch gerne in der Küche „austoben“ und mit den Aromen spielen.

Was machst Du bei einer Beratung zu Kräutern?

Da schaue ich erstmal, was schon an Vorwissen da ist und was die Frau schon anwendet. Und natürlich schaue ich, wo die Herausforderungen der jeweiligen Frau liegen. Da ist ja jede Frau unterschiedlich. Ich nehme mir am Anfang Zeit für ein ausführliches Gespräch. Wir überlegen dann gemeinsam, welche Anwendungsweise für die jeweilige Frau passt. Ob als Tee oder in der Küche oder ätherisches Öl. Es gibt ja ganz viele „Spielarten“.

Welche Erfahrungen hast Du mit Kräutern in der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden?

Ich selber komme mit der Unterstützung meiner „Pflanzen-Freundinnen“, wie ich die Kräuter gerne nenne, gut durch die Wechseljahre. Es ist natürlich immer auch ein „Ausprobieren“. Beim Salbei – übrigens Heilpflanze des Jahres! – gibt es Frauen, denen hilft er sehr gut. Andere Frauen berichten, dass sie ihn überhaupt nicht mögen. Eine Klientin hat mal gleich abgewunken: „Davon schwitze ich ja nur noch mehr!“, war ihre Aussage. Wenn das so ist , dann liegt es möglicherweise an der „falschen“ Zubereitung. Wenn Salbeitee nur kurz zieht, dann wirkt er schweißfördernd.

Wie schnell wirken Kräuter bei Wechseljahresbeschwerden?

Das ist von Frau zu Frau verschieden. Manche reagieren recht schnell, bei anderen dauert es etwas länger oder man muss ein anderes Kraut in Betracht ziehen. Da kann ein bisschen Geduld gefragt sein.

Tees brauchen vielleicht ein bisschen länger. Ätherische Öle können dagegen sehr schnell wirken.

Kann man auch etwas falsch machen? Was muss bei Kräutern beachtet werden?

Die Zubereitung von Tees sollte schon beachtet werden. Wie schon beim Salbei erwähnt, kann die Wirkung je nach Zubereitung und Ziehzeit eine andere sein. Natürlich muss jede Frau achtsam sein und wissen, wenn sie z.B. gegen ein Kraut allergisch ist.

Bei einer Teekur sollte nach 4-6 Wochen eine Pause eingelegt werden, um keinen zu starken Gewöhnungseffekt zu haben. Da ich keine Heilpraktikerin bin, kann ich auch nur auf erprobte Rezepturen verweisen und über die jeweiligen Pflanzen oder Öle informieren. Ich empfehle auf alle Fälle, sich langsam an das Thema heranzuwagen. Meiner Erfahrung nach ist hier „viel hilft viel“ kein guter Rat.

Du bist eine überzeugte Anwenderin von Kräutern. Wie würdest Du die Vorteile zusammenfassen?

Kräuter können auf sanfte und bestenfalls schmackhafte Weise eine gute Unterstützung bei Wechseljahresbeschwerden leisten. Sie können zudem vielseitig in der Küche verwendet werden, so dass es sich nicht nach einer „Therapie“ anfühlt. Und da es sich um natürliche Inhaltsstoffe handelt, wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, ist die Wirkweise im Körper in der Regel sanfter. Was jetzt nicht heißt, dass die Ergebnisse nicht dennoch beeindruckend sein können. Ich habe z.B. immer ein kleines Lavendel-Kissen am Bett. Wenn nachts der Schlaf nicht so richtig kommen will, „knautsche“ ich daran herum und atme den Lavendelduft ein. Ganz oft stellt sich dann eine angenehme Müdigkeit ein und ich kann gut schlafen.

Welche Tipps hast Du zum Schluss?

Allen Menschen rate ich, sich langsam an das Thema Kräuter im Alltag anzunähern. Es ist gar nicht sinnvoll, die Ernährung sofort komplett umzustellen. Die Reaktionen können z.B. bei einem reinen Wildkräutersalat für einen „ungeübten“ Organismus schon heftig sein.

Wir haben uns meist über einen langen Zeitraum von der Natur entfremdet. Also nehmen wir uns doch die Zeit, in kleinen Schritten zurückzukehren. Achtsames Ausprobieren finde ich da das Mittel der Wahl. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, jeden Tag eine Handvoll Walnüsse zu essen, wenn man keine Walnüsse mag. Nur weil irgendwo erzählt wurde, dass Walnüsse super gesund sind. Dann gilt es, passende Alternativen zu suchen und vielleicht ein Walnussöl zu verwenden. Auch an Lavendel scheiden sich die Geister. Es gibt Menschen wie mich, die davon super runter kommen. Für jemand anderes stinkt Lavendel fürchterlich oder ist mit negativen Erinnerungen verknüpft. Dann ist vielleicht Melisse eine Alternative.

Ein bisschen Geduld ist nötig und die Lust auch mal den einen oder anderen Umweg zu gehen. Aber ich beobachte es immer wieder: Wer sich auf den Weg macht und Kräuter und somit ein bisschen mehr Natur in seinen Alltag einlädt, in die Nahrung integriert, wird selten wieder umkehren.

Klopfend zu Gelassenheit

Birgit Rohde-Göhring klopft. Warum sie das macht und wie das auch Frauen in den Wechseljahren helfen kann, erklärt sie uns im Interview. Birgit arbeit als Coach und Trainerin unter dem Motto: „Entspannt kommt man weiter“. Mehr über sie erfahrt Ihr auf ihrer Webseite https://flussweg.de/
Klopftechnik – das klingt interessant. Was genau ist das?

Die Klopftechnik kommt aus dem medizinischen Bereich. Sie entstand aus dem EFT, der „Emotional Freedom Technique“ und wurde von Dr. Michael Bohne seit 2008 als Prozess- und Embodiment fokussierte Psychologie PEP ® entwickelt. Es gibt 16 Punkte an Hand, Gesicht und Körperrumpf, die man für das Klopfen nutzt. Die Klopftechnik kann ich anwenden, wenn ich mich in emotionalen Problemen befinde oder meine Gedanken für mich ein unangenehmes Gefühl verursachen. Man kann es als Selbst-Mentaltraining bezeichnen. Klassische Beispiele sind Flug- oder auch Auftrittsangst, aber die Klopftechnik PEP ® wird z.B. auch bei Schlafstörungen eingesetzt. Der Vorteil ist: Ich kann mich durch die Klopftechnik leicht in eine Verfassung bringen, in der ich wieder ruhig bin und „Grübelgedanken“ vergessen kann.

Das heißt, es ist eine Technik, die eher auf die Emotionen wirkt und nicht wie bei der Akkupressur-Klopftechnik körperliche Vorgänge beeinflusst?

Klopftechniken sind von der chinesischen Medizin grundsätzlich beeinflusst. Allerdings geht es bei der Klopftechnik PEP ® darum, eine Verbindung zwischen dem limbischen System und dem kognitiven Bereich herzustellen, also zwischen unseren Gefühlen und dem Denken. Man kann sagen, dass die Klopftechnik den Gedankenfluss verwirrt und genau dadurch kann er wieder neu aufgebaut werden.

Wichtig zu wissen: Die Klopftechnik PEP ® ist ein medizinische Maßnahmen ergänzendes Werkzeug. Sie wird in der Psychotherapie genauso angewandt wie im Coaching.

Dann könnten wir in den Wechseljahren durch die Klopftechnik lernen, anders mit den Symptomen umzugehen? Also z.B. bei Hitzewallungen den psychischen Stress wegzunehmen, so dass sich der Körper auch schneller beruhigen kann?

Wir sind ja in den Wechseljahren labiler, es geht hoch und runter. Durch das Klopfen haben wir die Möglichkeit, uns wieder in eine stressreduzierte Gefühlswelt zu bringen, den Druck rauszunehmen. Vielleicht steckt ja hinter diesem ganzen Hormonchaos, das wir in den Wechseljahren erleben, auch eine Veränderung des Selbstwertgefühls. Vielleicht setzen uns die körperliche Veränderungen mehr zu, als wir bewusst merken. Damit sind wir durch den psychischen Druck, der aus dem Unbewussten kommt, zusätzlich belastet. Und genau das Unbewusste, das kann ich sehr gut mit der Klopftechnik PEP ® erreichen.

Kann ich das alleine machen oder brauche ich dazu eine Therapeutin?

Man kann sich im Internet über die 16 Klopfpunkte informieren, da gibt es gute Übersichten. Allerdings hat die Therapie mit der Klopftechnik PEP ® noch eine andere Wirkung, wenn man das unter Anleitung macht. Dann bekommt man auch die Reaktion der begleitenden Person mit. Als Coach klopft man die Punkte selbst mit und kann so in Resonanz mit der Klientin gehen.

Wie läuft eine solche Sitzung genau ab?

Erst mal wird das belastende Thema gewählt. Das kann eine Situation aus der Vergangenheit oder etwas Gegenwärtiges sein. Ich kann mich aber auch auf eine Situation in der Zukunft vorbereiten. Ich frage nach einer Skalierung, lasse also einschätzen, wie gravierend das Thema auf einer Skala von 1 – 10 ist. Viele Themen, die ich begleite, sind in einer Bandbreite von 8 bis 10.

Dann führe ich eine Zwischenentspannung durch, bei der noch mal alle Synapsen im Hirn in Schwingung gebracht werden. Das wird als entspannend empfunden, aber der Kopf hat dabei total viel zu tun. Das wirkt wie eine Reset-Taste. Und dann fangen wir mit dem Klopfen an und beklopfen alle 16 Punkte durch. Das macht man ca. 10 – 15 Mal pro Punkt. Wenn ein Punkt besonders angenehm ist, kann man da auch 1-2 Minuten bleiben. Im Kopf verbinden sich dann Synapsen, die sich vorher nicht verbinden konnten. Und das verwirrt den Kopf, den Geist, und er schaltet sich quasi neu zusammen.

Du hast gesagt, dass viele Personen ihre Belastung zwischen 8 und 10 einstufen. Wie schnell wirkt die Klopftechnik in solchen Fällen?

Ich habe Fälle erlebt, die haben sofort eine Erleichterung verspürt und nach dem Klopfen die Belastung nur noch mit einer 6 oder 5 oder sogar einer 3 eingestuft haben. Es gibt aber auch Fälle, in denen wir in uns nicht zuträgliche Glaubenssätze haben, die z.B. mit einem Fremdvorwurf oder Eigenvorwurf zu tun haben. Oder mit einer Erwartung, wie die Welt zu sein hat. Oder man schrumpft altersmäßig in eine jüngere Phase. Vielleicht hat man auch eine nicht mehr funktionierende Loyalität zu jemanden, z.B. den Eltern. Bei diesen „Big Five“, wie Michael Bohne das nennt, würde man zusätzlich mit einem Selbstwerttraining, mit selbstverstärkenden Sätzen, arbeiten.

Und wie kann die Klopftechnik bei Frauen in den Wechseljahren wirken?

In den Wechseljahren können Frauen von ihrem Körper in eine gefühlte Chaossituation gestürzt werden und mit einer Art fehlgeleiteter Erwartung reagieren. Sie haben eine Vorstellung davon, wie sie selbst zu sein haben und machen sich vielleicht sogar Vorwürfe, wenn sie stark unter Symptomen leiden. Gerade Frauen, die sehr aktiv und energiegeladen sind, können sich Vorwürfe machen, wenn sie auf einmal von ihrem Körper ausgebremst werden. Dabei bringen diese Vorwürfe uns nicht weiter. Aber genau diese Verwirrung, die Selbstvorwürfe, die können gut mit der Klopftechnik behandelt werden.

Kann man auch etwas falsch machen?

Nein, das ist das Schöne. Wir arbeiten hier nur an einem Well-Being. Es geht wirklich nur darum, die Balance der Gefühlslage wieder herzustellen, mich selber wieder ins Lot zu bringen. Und selbst wenn ich an negative Dinge denke, selbst dann kann ich mit dem Klopfen nur eine Resonanz mit mir herstellen, die auch etwas Beruhigendes hat. Es geht darum, in dieses Gefühl zu kommen: ich spüre mich wieder, selbst wenn mein Körper mit mir Achterbahn fährt.

Meine eigene Gynäkologin sagt, dass die Wechseljahre eine neuronale Komponente haben. Sie seien eine Zeit, in der der Körper sich selbst nicht mehr versteht und versucht, wieder ins Lot zu kommen – allerdings irgendwie falsch programmiert ist. Das heißt, er muss sich selbst wieder finden. Wenn ich das Klopfen regelmäßig anwende, kann ich ihn dabei unterstützen. Und mache ich das in Zeiten, in denen ich nicht so unter Druck bin, dann kann es sogar sehr gut präventiv wirken. Da würde ich mich übrigens auch freuen, wenn sich Frauen bei mir melden, die die Klopftechnik genauso eingesetzt haben. Ich würde gerne eine Ministudie machen und wissen, ob es ihnen auch geholfen hat. Bei mir hat es gut gewirkt.

Wie lange muss man die 16 Punkte klopfen, um eine Wirkung zu erzielen?

Das Klopfen selbst dauert nicht lange. Ich führe mir den entsprechenden Umstand vor Augen und beklopfe dann die Stellen an den Händen, im Gesicht, am Rumpf. Den gesamten Prozess kann ich ein-, zwei-, dreimal wiederholen. Das geht in Sekunden – wobei ich an Stellen, die mir gut tun, auch länger verweilen kann.

D.h. die Klopftechnik ist auch gut für die schnelle Notfallintervention, z.B. im Job, wenn die Hitzewallungen toben, die Frau aber gerade kurz vor einer wichtigen Präsentation steht.

Genau. Es ist nur die Zeit, die ich brauche, um aufs stille Örtchen zu gehen. Mehr ist es nicht. Michael Bohne behandelt so auch Auftrittsängste. Die Leute setzen die Klopftechnik ein, kurz bevor sie auf die Bühne gehen, um sich in eine gute Verfassung zu bringen. Und genauso kann man das machen, wenn man in ein wichtiges Gespräch oder eine Sitzung geht. Besonders hilfreich ist es natürlich, wenn ich es vorher schon ein paarmal geübt habe. Also mir die Situation vorstelle – z.B. mir ist heiß und ich bin klatschnass, muss aber gleich performen – und dann die Punkte beklopfe. Wenn ich das häufiger in einer ruhigen Minute gemacht habe, kann ich das im akuten Fall ganz schnell anwenden.

Du bist eine überzeugte Anwenderin der Klopftechnik. Wie würdest Du die Vorteile zum Schluss kurz zusammenfassen?

Ich tue mir damit was Gutes. Es ist immer eine mentale Stärkung, man arbeitet mit den eigenen Ressourcen. Es wird nie etwas heben, wovor ich Angst haben müsste. Kurz: Wir haben die Kraft in uns, wir müssen sie nur nach oben bringen. Und das Klopfen PEP ® hilft uns dabei.

Mehr Informationen hat Birgit in diesem Flyer zusammengestellt.

Die eigene Schönheit entdecken als Frau in der Lebensmitte

Ute Rademann ist mit vielen Schwestern aufgewachsen – und damit schon früh mit weiblichen Themen konfrontiert worden.  Als zertifizierte GFG-Gesundheitspädagogin mit dem Schwerpunkt Wechseljahre und lösungsorientierter Coach stärkt sie Frauen dabei, sich schön und wohlzufühlen.
Schönheit ist in jedem Lebensalter ein Thema. Warum ist es Deiner Meinung nach besonders wichtig in den Wechseljahren?

Schönheit ist in unserer Welt untrennbar vom Alter der Frau. Bascha Mika hat in ihrem Buch „Mutprobe“ ein paar sehr schöne Zitate dazu veröffentlicht. Meine – vielleicht provizierenden – Lieblinge sind:

Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss, um geliebt zu werden. Dann kommt ein Alter, in dem sie geliebt werden muss, um schön zu sein.

Francoise Sagan

Frauen werden Männern niemals ebenbürtig sein, solange sie nicht mit Glatze und Bierbauch die Strasse runterlaufen können und immer noch denken, sie seien schön.

Nina Hagen

„Eine Frau ist ein Engel mit zehn, eine Heilige mit fünfzehn, ein Teufel mit vierzig und eine Hexe mit achtzig.“

Engl. Sprichwort
Damit ist ja eigentlich alles gesagt! Was macht es Deiner Meinung nach so schwer für Frauen in den Wechseljahren, sich rundum schön zu finden?

Schönheit wird meist mit Jungsein und Schlanksein gekoppelt. In der Lebensmitte ändert sich allerdings meist die Körperform, wir nehmen zu, die Proportionen ändern sich. Manche Frauen sagen, sie verschwinden oder fühlen sich als Neutrum.

70% aller Frauen mögen ihren Körper nicht. Kein Wunder. Schon als Mädchen spielen wir mit Barbie, später himmeln wir dann die Topmodels an. Dazu muss man wissen: Wenn die Barbie-Puppe eine wirkliche Frau wäre, könnte sie nur auf allen Vieren gehen, mit ihren Proportionen könnte sie weder stehen, noch sich aufrecht halten. Also ist sie kein gutes Vorbild. Die Topmodels sind nicht besser: Die durchschnittliche Frau wiegt 66 kg. Vor 20 Jahren wogen die Topmodels 8 kg weniger als eine durchschnittliche Frau. Heute wiegen sie 23 kg weniger! Auch Schaufensterpuppen vermitteln falsche Bilder: Wenn es wirkliche Frauen wären, wären ihre Hüften viel zu schmal, um Kinder zu kriegen.

Also werden wir immer einer Art Gehirnwäsche unterzogen. War das schon immer so oder führen heute die vielen Bildern aus der Werbung, social media und dem Internet zu diesem Phänomen?

Frauen, die jetzt in den Wechseljahren sind, haben noch nicht als Teenie um das beste Foto auf Instagram und Co. konkurriert. Aber auch wir kennen Wertungen und Vergleich von früh auf. Ein schönes Beispiel: Was fragt die Stiefmutter im Märchen Schneewittchen? Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Unsere Frauen-Vorbilder kommen oftmals aus der christlichen Religion, das sind eher Frauen, die überirdisch sind: Jungfrauen, Heilige, Märtyrerinnen oder andere Frauen, die zurückgezogen und abstinent gelebt haben.

Zur Gehirnwäsche noch ein paar Punkte: Die Botschaft der Medien ist: dünner = besser. Modeschöpfer stellen alles kleiner als in Gr. 34 her! Damit haben sie eine starke Wirkung, sie mögen dicke Menschen nicht! Und die zahlreichen Diättipps und – mittelchen suggerieren: eine Diät macht Dich gesund und glücklich. Wenn Du nicht schlank bist, bist Du dick und hässlich… Übrigens: Marilyn Monroe kleidet sich in Größe 42 und das 42 jener Zeit ist das 46 von heute!

Was empfiehlst Du denn Frauen in den Wechseljahren, die dennoch mit ihrem Aussehen und ihrer Attraktivität hadern?

Zunächst sollten wir uns klar machen: Frauen erarbeiten 2/3 des Arbeitsaufkommens oft unentgeltlich – werden wir dafür geehrt? Stattdessen sollen wir sexy und schön sein. Schon Mädchen wird früh anerzogen, dass sie gut aussehen sollten, sonst gelten sie nichts.

Dabei sollte man Mädchen und Frauen nicht dafür wertschätzen, wie sie aussehen, sondern was sie tun!

Ab der Lebensmitte geht es nicht mehr um ein Werden, sondern eher um das Sein.

Die meisten Frauen haben ihre beste Zeit jenseits der Lebensmitte. Künstlerinnen hatten meist ihre größte Schaffenskraft in der 3. Lebensphase. Eine Statistik besagt: Frauen sind am glücklichsten zwischen 60 und 70. Dazu noch ein Zitat: Ein indischer Journalist hat einmal gesagt: Zwei Dinge gibt es, die unser Leben retten:

Liebe und Lachen – hat man eins, ist alles gut, hat man beides, ist man unbesiegbar und bleibt auch schön!

Der innere Kritiker bleibt natürlich eine Herausforderung! Aber: Schönheit ist das, was man daraus macht! Je mehr Du Dich selbst magst, desto mehr mögen Dich die anderen! Affirmationen für die Schönheit können dabei unterstützen:

Ich akzeptiere meinen Körper und erkenne seine Schönheit.

Ich achte und liebe mich.

Mehr über Ute Rademann findest Du hier. Im Februar-Newsletter gibt sie noch ein paar praktische Tipps zum Thema Schönheit.

Ernährung im Wechsel

Gerade im Dezember locken die Plätzchen, der Gänsebraten und der Glühwein. Warum das keine gute Idee ist, gerade für Frauen in den Wechseljahren, erklärt Ernährungsberaterin Andrea Panz in unserem Interview:

Ernährung und Wechseljahre – warum ist das ein wichtiges Thema?

Weil die Ernährung eine direkte Auswirkung auf unseren Körper, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. In jungen Jahren verzeiht einem der Körper Vieles, auch jahrelange Mangelernährung. Spätestens in den Wechseljahren bekommen wir es aber unmittelbar zu spüren, wenn wir unserem Körper nicht das geben, was er braucht.

Viele unliebsame Symptome der Wechseljahre können wir mit unserer täglichen Ernährung beeinflussen, in beide Richtungen. Nur zwei von vielen Beispielen: Alkohol – das Glas Rotwein am Abend, kann Hitzewallungen verstärken. Buntes Obst und Gemüse dagegen stärken aufgrund der enthaltenden sekundären Pflanzenstoffe und Ballaststoffe unser Immunsystem spürbar.

Welche Wechseljahresbeschwerden lassen sich durch eine gute Ernährung positiv beeinflussen?

Erstaunlich viele. Insbesondere bei Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gelenkbeschwerden, Gewichtsproblemen oder einer hohen Infektanfälligkeit sollten Frauen schauen, ob eine bewusste Ernährung die Symptome verbessert. Und natürlich gibt es auch noch viele andere Symptome, die durch eine gute Ernährung positiv beeinflusst werden.

Was empfiehlst Du Frauen, die sich in den Wechseljahren erstmalig mit dem Thema Ernährung beschäftigen und alles kompliziert finden?

Ich kann verstehen, dass man von der Fülle an Informationen, die einen auf sämtlichen Portalen entgegenwabern, schnell erschlagen wird und kaum mehr filtern kann, was man braucht, was nötig ist und was zu einem passt. Daher mein Tipp: Gönnt euch eine Ernährungsberatung! Oftmals reicht schon eine einzige Stunde, um klarer zu sehen. Eine gute Ernährungsberatung berücksichtigt eure Bedürfnisse, eure Vorlieben und eure Lebenssituation und fällt individuell aus. Schließlich soll sie aufklären, beraten und die Tipps nachhaltig umsetzbar sein. Von Berater*innen, die euch mit Schema F abspeisen, würde ich die Finger lassen.

Ach, und noch was: Versucht nicht sofort euer gesamtes Leben umzukrempeln. Das klappt nur bei den Wenigsten. Eine langfristige Lebensstiländerung muss meistens langsam, Schritt für Schritt, erarbeitet und eintrainiert werden. Also habt Geduld und seid freundlich zu euch.

Viele Frauen behaupten ja, dass sie nur „ganz wenig“ essen und trotzdem zunehmen. Wie kommt das?

Das habe ich in meiner Praxis schon sehr häufig erlebt. Hier ist es wichtig genau hinzuschauen. Sehr hilfreich ist dabei ein Ernährungstagebuch, in dem, mit Uhrzeit, jeder Bissen und jeder Schluck aufgeschrieben wird. Meist reicht mir schon ein Blick auf dieses Protokoll, um potentielle Schwachstellen/Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen. Im Alltag nimmt man oft die Fülle an Kalorien gar nicht wahr, die z.B. mit einem Latte Macchiato hier, einer halben Breze dort oder einer Handvoll Süßkram am Arbeitsplatz in unseren Mund wandern.

Auch kalorienhaltige Getränke sind nicht zu unterschätzen. Der gerade genannte Latte z.B. hat den Kaloriengehalt einer kleinen Mahlzeit. Ich hatte aber auch schon Klienten, die alleine durch das Weglassen des abendlichen Biers ordentlich Gewicht verloren haben.

Also kein Latte oder Bier mehr und schon purzeln die Pfunde?

Neben dem Essen gibt natürlich auch noch andere Erklärungen für eine Gewichtszunahme. Gesundheitliche Gründe, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder bestimmte Medikamente können den Stoffwechsel verlangsamen und den Kalorienbedarf absenken. Es gibt auch verschiedene Verdauungstypen, abhängig vom Darmmikrobiom, die die Nahrung unterschiedlich verstoffwechseln. Und last, but not least, dürfen wir nicht vergessen, dass Frau ab den Wechseljahren einen reduzierten Kalorienbedarf hat, da nun weniger bis keine Energie für den Monatszyklus mehr benötigt wird. Umso wichtiger, jetzt noch mehr gute Nährstoffe in etwas weniger Kalorien zu packen.

Nun stehen die Feiertage an. Wie sieht ein gesundes Festtagsmenü aus?

Bevor ich euch einen Menüvorschläge mache, hätte ich noch ein paar Tipps für euch, um die Feiertage gut zu überstehen. Ohne Verdauungsprobleme oder gar Gewichtszunahme.

  • Pause von 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten (so bekommen die Bauchspeicheldrüse und die
  • anderen Verdauungsorgane eine wohlverdiente Pause)
  • Bewegung einbauen ( spazieren gehen, tanzen, putzen…)
  • Viel stilles Wasser trinken!
  • Täglich Bitterstoffe zuführen (z.B. durch bitteren Salat oder Wildkräuter, oder aber durch Bittertropfen oder -Spray. Kräuterschnaps ist kontraproduktiv.)

So werden die Verdauungssäfte angeregt.

Ideen für ein gesundes und bekömmliches Festtagsmenü:

ich wünsche euch allen frohe und gesunde Weihnachten!

Andrea

Mehr zu Andrea findest Du hier.

Erholungspause

Frau im Wechsel im Interview mit Dorothee Przesdzink, Wechseljahre als Weg:

Dorothee, warum ist das Thema „Entspannung“ für Frauen in den Wechseljahren wichtig?

Entspannung ist generell die Basis in unserem Leben. Das Leben kann nur dann in einen energetisch ausgeglichenen Fluss kommen, wenn wir vom Körper und Geist her entspannt sind. Bei Dauerstress und geistiger Anspannung signalisieren wir unserem Körper jedoch, dass Gefahr droht. In Urzeiten war das sinnvoll und oftmals lebensrettend. Heute aber gibt es nur noch selten lebensbedrohende Gefahren. Trotzdem verbringen wir den größten Teil unseres Alltags mit dieser „Angst im Nacken“ und leiden unter den Stressfolgen.

Frauen haben gegenüber Männern einen Vorteil: vor vielen dieser klassischen Stressfolgen, wie z.B. Herzinfarkt, Osteoporose oder Bluthochdruck, werden sie durch die Östrogene geschützt. Sinkt der Östrogenspiegel in den Wechseljahren, baut sich dieser Schutz langsam ab. Frauen werden anfälliger für Stress. Konnten sie vor den Wechseljahren Mehrfachbelastungen, wie z.B. Kindererziehung, Beruf, Haushalt und Pflege von Angehörigen noch mit Energieeinsatz und Leistungswillen unter einen Hut bringen, merken sie nun, dass die Belastbarkeit langsam abnimmt.

Versuchen die Frauen dennoch ihr Tagespensum auf diesem hohen, ungesunden Niveau zu halten, betreiben sie Raubbau an ihren Hormonressourcen. Ohne geeignete Maßnahmen bzw. Selbstfürsorge steuern sie nicht selten in einen „Burn-Out“ hinein.

Was macht Dauerstress mit unserem Körper?

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Nebennieren bzw. Nebennierenrinde schütten in einer Stress-Situation zuerst Stresshormone, wie z.B. Adrenalin und Cortisol aus. Das führt normalerweise dazu, dass unser Körper in kürzester Zeit zum Kampf oder zur Flucht bereit ist. Die Muskulatur wird aktiviert, unser Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, Verdauung und Immunsystem werden heruntergefahren. Ist die „Gefahr“ vorbei, werden andere Hormone und Botenstoffe ausgeschüttet, um den Körper wieder zu normalisieren und zu entspannen. Normalerweise!

Bei Dauerstress erhält unser Körper dieses entspannende Signal nicht und behält die Anspannung und die Ausschüttung von Stresshormonen bei. Mit negativen Folgen: Dauerstress hemmt das Immunsystem, verengt die Gefäße, verspannt die Muskulatur dauerhaft, treibt den Blutdruck in die Höhe, irritiert die Verdauung und lässt uns schlecht schlafen. Am Ende werden die Nebennieren in Mitleidenschaft gezogen und ermüden in ihrer Tätigkeit, was zu schweren Krankheiten führen kann.

Auf welche typischen Wechseljahres-Symptome haben Entspannungsmethoden einen positiven Einfluss?

Auf viele! Entspannungsmethoden unterbrechen den Stresskreislauf und verschaffen den Nebennieren eine Erholungspause. Damit kann sich der Blutdruck wieder normalisieren (oder zumindest deutlich senken lassen), auch das Immunsystem kann sich erholen.

Typisch für die Wechseljahre sind z.B. Schlafstörungen.

Entspannungsmethoden und entsprechende Schlafhygiene können für ungestörten Schlaf sorgen. Auch die Gewichtszunahme durch Stress-Essen kann vermieden werden. Stressbedingte Kopfschmerzen und Nackenverspannungen lassen sich reduzieren.

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter depressiven Verstimmungen und/oder Stimmungsschwankungen, die durch Entspannung aufgefangen werden können. Genauso wird die Resilienz, unsere Fähigkeit mit belastenden Situationen angemessen umzugehen ohne in den Burn-Out zu rutschen, gefördert. Damit wird Platz geschaffen für Selbstreflexion, um den neuen Lebensabschnitt als Chance für eine positive Veränderung wahrzunehmen und sich auf das Altern leichter vorzubereiten .

Wie lernt man Entspannungsmethoden am besten?

Das ist abhängig vom jeweiligen Lerntyp und von der Zeit, die man/frau investieren möchte.

Man kann beginnen mit DVD´s, You Tube, Onlinekursen etc. Oder frau sucht sich einen Entspannungs-Trainer, Yogalehrerin, Achtsamkeitstrainerin etc. und nimmt an einem Gruppenkurs oder Einzelsitzungen mit dem/der Lehrer*in teil. Die VHS bietet mittlerweile viele Kurse in diese Richtung an.

Oder frau sucht sich eine Wechseljahrebegleitung bzw. –beraterin, die sich zuerst einen Überblick über die einzelnen, bei der Frau auftretenden Symptome und ihrer Lebensumstände verschafft und daraufhin die passendste Entspannungsmethode mit der Frau gemeinsam erarbeitet und vermittelt.

Wie häufig sollte man sie trainieren?

Bild von Best Psychologists in Lahore auf Pixabay

Es ist definitiv wichtig, eine gewisse Routine und Regelmäßigkeit einzuhalten.

Ähnlich wie bei körperlichem Sport und Muskeltraining bringt häufige Übung den gewünschten Erfolg. Unser Körper lernt durch Wiederholung. Dabei trainiert man/frau das sogenannte Körpergedächtnis und Abläufe werden zu automatischen Routinen ausgebildet. Irgendwann funktionieren die Entspannungsmethoden wie von selbst. Genauso, wie wir nicht mehr darüber nachdenken müssen, wie wir laufen oder einen Arm heben. Das spart Energie und wir können die Entspannung auch in stressigen Situationen automatisch und mühelos abrufen.

Ich empfehle, zwei bis dreimal am Tag mit Entspannungsübungen zu beginnen. Kleine, fünfminütige Atem- und Ruhepausen lassen sich auch öfter einbauen. Eine Meditation, eine Reise durch den Körper oder Yogaübungen dauern meist etwas länger, darum würde ich sie eher morgens und/oder abends in den Alltag einbauen.

Auf jeden Fall sollte man/frau beim Üben weder Perfektionismus, Übereifer oder ein Zuviel an Übungen Oberhand gewinnen lassen. Es kommt mehr auf die Wiederholung und die Regelmäßigkeit, sowie die Freude an der Übung an, sonst scheitert man/frau schnell an der nachlassenden Motivation.

Verlernt man die Entspannungsmethoden wieder? Oder ist das wie Radfahren?

Ja, ich bin der Überzeugung, dass man die Entspannung wieder verlernen kann. Nach anfänglichen Erfolgen neigen wir häufig dazu, die Frequenz der Übungen zu vernachlässigen. Es geht uns ja offensichtlich besser. Die negativen Symptome stellen sich dann häufig nach einiger Zeit des Nichtübens wieder ein.

Gerade in und um die Wechseljahre herum ist es wichtig, auf die körperlichen und psychischen Symptome zu achten und unseren Lebensstil daran anzupassen. Die hormonelle Umstellung sollte so genutzt werden, dass wir für den neuen Lebensabschnitt gut gerüstet sind. Entspannung kann ein Anfang sein und dabei unterstützen, neue Routinen im Alltag zu integrieren.

Was ist Deine Lieblingsmethode?

Das ist eine spannende Frage! Ich habe tatsächlich keine Lieblingsmethode, sondern mache sie von meiner Tagesverfassung oder meinem energetischen Zustand abhängig.

Atemübungen, von denen es einige im Yoga gibt (Pranayama genannt), sind immer hilfreich. Sie helfen, die Energie im Körper zu erhöhen und gut zu verteilen. Sie erfrischen uns im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch liebe ich bewegte, dynamische Meditationen, mit denen es möglich ist, die Energie im Körper zu verteilen und zum Fließen zu bringen. Sie lockern den ganzen Körper und können Blockaden im Hals-Nacken oder Beckenbereich beseitigen helfen. Zu den dynamischen Meditationen gehören z.B. die Kundalini-Meditation nach Osho, die Gehmeditation im Garten, mit möglichst nackten Füßen zur besseren Erdung oder die Meditation der vier Himmelsrichtungen.

Seit kurzem habe ich das Yin-Yoga für mich entdeckt. Bei dieser Art des Yoga hält man ausgewählte Körperhaltungen besonders lange, was einen positiven Einfluss auf das Fasziengewebe hat. Nach einer Übungsstunde fühle ich mich ausgesprochen ruhig, geerdet und entspannt.

Welchen letzten „entspannenden“ Tipp möchtest Du den Frauen noch mitgeben?

Es gibt viel zu entdecken bei der Entspannung. Eine fundierte Anleitung durch einen Lehrer kann hilfreich und empfehlenswert sein. Aber allem voran sollte die Freude und die Neugier an allem, was wir tun, stehen. Ähnlich dem Spiel in unserer Kindheit, wo uns die Neugier zu immer neuem Ausprobieren, Fühlen und Entdecken angespornt hat.

Alles Gute, Deine Dorothee