Archiv der Kategorie: Gut zu wissen

Nachts sind alle Gedanken grau

Das könnte man zumindest meinen, wenn man in der Nacht aufwacht und sich in Grübelschleifen verfängt. Viele Frauen in den Wechseljahren leiden unter Schlafproblemen. Gerade, wenn das Durchschlafen schwer fällt, kennt man den Effekt. Statt entspannt im Bett zu liegen, gemütlich die Schäfchen zu zählen und darauf zu vertrauen, das sich der Schlaf schnell wieder einstellen wird, dreht sich das Gedankenkarussell. Die Sorgen sind größer, der Kummer tiefer und die Zuversicht scheint so tief zu schlafen, wie man es selbst gerne tun würde.

Wissen, das hilft

Der Griff zum Schlafmittel, zu Lavendelölen oder Melissentees scheint jetzt nahe zu liegen. Aber auch Wissen um die Geschehnisse in der Nacht kann helfen. Denn wer versteht, was im Körper passiert, kann gelassener reagieren und so den Schlaf doch wieder einladen. Denn nachts sind die Gedanken tatsächlich grau. Oder blau. Oder rot. Holly Golightly, die Hauptperson in Truman Capotes Buch „Frühstück bei Tiffany“ beschreibt den Unterschied zwischen der blauen Melancholie und dem roten Grausen, unter denen sie nachts leidet. Beide Emotionen lassen sich auf dieselbe Ursache zurückführen: Nachts denken wir anders.

Ohne Hirn und Verstand?

Schlafforscher wissen: die kognitive Leistungsfähigkeit gesunder Menschen gleicht in der Nacht der von Menschen, die sich zwei Bierchen gegönnt und 0,5 Promille Alkohol im Blut haben. Vermutlich legt sich genau der Teil unseres Gehirns, der plant, kontrolliert und rational entscheidet, mit uns zusammen schlafen. Nur leidet er nicht unter Beschwerden der Wechseljahre, die uns nicht ein- bzw. durchschlafen lassen. Er schläft einfach weiter und lässt uns ungebremst in die Grübelschleife, die blaue Melancholie, das rote Grausen fahren. Oder wissenschaftlich gesagt: die Amygdala, das „Angst- und -Emotionsareal“ im Gehirn, kann sich frei entfalten, weil keine rationale Beurteilung der Lage erfolgt.

Externes Zweithirn als Lagerplatz für Sorgen

Allein das Wissen darüber, dass nachts alles schlimmer erscheinen kann, als es ist, hilft vielen Menschen. Natürlich schläft man dennoch nicht gleich ein. Und wenn man seine Gedanken nicht unter Kontrolle halten kann, gerät man leicht wieder in die Grübelschleifen. Ein Mantra kann dabei helfen, z.B. der Satz „Ich beschäftige mich morgen mit diesen Gedanken“. Noch hilfreicher ist ein Tipp, der schon vielen Frauen geholfen hat: die Sorgen, Grübelgedanken und die Verzweiflung auf einem Lagerplatz abladen. Am einfachsten ist ein simpler Notizblock am Bett. Um kein Licht anmachen zu müssen (und so den Schlaf noch weiter wegzuscheuchen), kann man sich einen Kugelschreiber mit Leuchtfunktion kaufen. Dann das, was noch hartnäckig um eine weitere Runde im Grübelkarussell bettelt, auf den Lagerplatz scheuchen. Am besten kurze Sätze oder vielleicht nur Stichworte notieren: „Geld/Überweisung“ statt „Ich weiß nicht, ob ich genügend Geld für die fällige Kreditrate habe“. Oder „Herzrasen/Fakten“ statt „Ich glaube, mein Herz ist geschädigt – oder sind das auch die Wechseljahre?“. Wenn die kurzen Stichworte nicht helfen, kann man auch das Gegenteil probieren – aber bitte nur, wenn noch ein Rest des rationalen Denkens wach ist: So lange übertreiben, bis man selber lachen muss: „Meine Hitzewallungen werden bestimmt jeden Tag schlimmer. So lange, bis sich die letzte Generation an meiner Wohnungstür festklebt.“

Und jetzt schnell in den Schlaf huschen

Aufgeschrieben sind die Sorgen für eine kurze Zeit gebannt. Gerne darf man sich mit dem Mantra „Morgen schaue ich mir das genauer an“ beruhigen. Dann aber den Schlaf einladen. Je nach eigenen Vorlieben darf es noch der Sprühstoß Lavendel sein, der Schlaftee (ein guter Trick: Thermoskanne mit ans Bett nehmen) oder die Atemübung. Morgen ist auch noch ein Tag.

Geschmeidige Gelenke

Ein Tipp von Dorothee Przesdzink von Wechseljahre als Weg

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden gehören zu den weit verbreiteten Beschwerden.

Was die Gelenke knirschen lässt

Es gibt verschiedene Gründe, warum in den Wechseljahren, die Muskeln und Gelenke schmerzen können. Der abfallende Östrogenspiegel ist der wichtigste. Östrogen spielt u.a. einen Rolle bei Entzündungsprozessen. Ein Mangel an Östrogen kann daher zu einer höheren Empfindlichkeit gegenüber Entzündungen, auch stillen, führen. Östrogen beeinflusst auch das Bindegewebe. Gelenke, Bänder und Sehnen können mit abfallenden Östrogenspiegel ihre Elastizität einbüßen. Resultat kann die typische Morgensteifigkeit sein.

Mobilisierung am Morgen

Bevor du aufstehst baue dehnende und mobilisierende Bewegungen ein. Drehe die Fuß- und Handgelenke. Ziehe die Knie bis zum Bauch und rolle wie ein Päckchen von Seite zu Seite. Strecke die Arme nach hinten und ziehe die Füße nach unten, geht auch schräg oder erst rechte Seite dann linke Seite.

Setze dich auf den Bettrand, falte die Hände hinter dem Rücken und ziehe die Hände erst nach unten (öffnet die Schultergelenke) und dann die Arme langsam nach hinten-oben, bis du die Öffnung im vorderen Brustbereich spürst. Aktiviert die Lebensenergie und öffnet den Herzbereich. Löse dich nach dem Stretch langsam aus der Haltung.

Stehe auf, bring beide Arme gestreckt nach oben, werde lang, beuge dich dann (ausatmend) langsam mit geradem Rücken nach vorne unten. Lasse den Rücken lang werden. Rolle dich nach ein paar Momenten Wirbel für Wirbel langsam nach oben.

Superfoods für Superfrauen

Andrea Panz hat in ihrem Buch „Vegan durch die Wechseljahre“ viele spannende Informationen und Rezepte zusammengetragen. Hier stellt sie ihre Lieblings-Superfoods vor:
Haferflocken

Haferflocken enthalten Magnesium, B-Vitamine und Zink. Die wirken sich, ebenso wie die enthaltenen Beta Glucane, positiv auf den Blutzucker aus. Auch Biotin findest du in den köstlichen und vielseitig einsetzbaren Flocken und kannst damit sogar noch etwas für Haut, Haare und Nägel tun.

Walnüsse

Walnüsse enthalten die Omega3-Fettsäure ALA (Alpha-Linolensäure), aus der das wichtige EPA und DHA gebildet wird. Sie wirken damit schützend auf unsere Blutgefäße und unser Gehirn und können helfen, Demenz und Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzubeugen.

Ingwer

An Ingwer finde ich alles toll, außer vielleicht das Schälen, und selbst das ist manchmal gar nicht nötig. Der Geschmack, der sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Speisen passt, diese zitronige Schärfe, die keimtötende und die wärmende Wirkung. Ingwer kann dank seines Inhaltsstoffs Gingerol auch schmerzstillend und blutverdünnend wirken, deswegen trinke ich bei leichten Kopfschmerzen gern ein Glas Wasser mit einem Teelöffel gemahlenem Ingwer. Das hat mir schon so manche Schmerztablette erspart. Ansonsten kommt Ingwer gehackt oder gerieben in fast jedes Essen, egal ob herzhaft, Dressing oder zu Obst. Mein Tipp: Packe dir geschälte Ingwerstücke luftdicht ein und halte sie im Gefrierfach bereit. So gefroren lässt sich der Ingwer wunderbar reiben. Auch hier gilt, solltest du blutverdünnende Medikamente einnehmen und exzessiv Ingwer essen, bitte mit dem Arzt die Gerinnungswerte im Auge behalten.

Kurkuma

Was für ein Gewürz, allein die Farbe spendet schon Energie. Wegen des Geschmacks verwende ich Kurkuma eigentlich nicht. Aber wegen seiner stark entzündungshemmenden und krebsvorbeugenden Wirkung. Außerdem soll er die Leber bei ihren Entgiftungsfunktionen und die Gallenblase beim Entleeren unterstützen. Was helfen könnte, Gallensteinen vorzubeugen.

Knoblauch

Ja, er ist nicht geruchsneutral. Aber wenn ich an die entzündungshemmenden, keimtötenden, krebsvorbeugenden und blutverdünnenden Wirkungen denke, ist mir das wert. Solltest du Blutverdünner einnehmen, unterschätze bitte die Wirkung bei intensivem Knoblauchgenuss nicht und informiere deinen behandelnden Arzt darüber. So kann er, wenn nötig, die Dosierung anpassen. Knoblauch kommt bei mir in fast jedes Dressing und überall hinein. Außer in Süßspeisen.

Bild von andreas160578 auf Pixabay

Fußreflexzonenmassage und die Wechseljahre

Birgit Morkramer ist Wechseljahresberaterin und behandelt auch mit Fußreflexzonenmassagen.

Die Fußreflexzonenmassage basiert auf dem Prinzip, dass es Bereiche oder Reflexpunkte an den Füßen gibt, die  einem Organ zu geortet werden können. Es wird bei der Fußreflexzonenmassage die Idee vertreten, dass der Fuß ein Spiegelbild des gesamten Körpers darstellt. Eine Fußreflexzonenmassage kann helfen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und andere Wechseljahresbeschwerden effektiv zu behandeln.

In den Füßen befinden sich die Enden aller Nervenbahnen, die durch den gesamten Körper führen. Wenn also am Fuß ein Reiz auf einen Nerv ausgeübt wird, wird dieser Reiz zu dem entsprechenden Organen geleitet. Die Blutzirkulation wird somit angeregt.

Auch wenn die Massage nur lokal an den Füßen angewendet wird, hat sie doch maßgeblichen Einfluss auf den gesamten Körper.

Die wesentlichen Wirkungen sind:

  • Steigerung des Wohlbefindens, der inneren Ruhe und der Entspannung.
  • Steigerung der Durchblutung, sowohl lokal im Bereich der Füße und Beine, als auch in den Organen.
  • Ausschüttung und Harmonisierung von körpereigenen Hormonen.
  • Stärkung der Abwehrkräfte/ des Immunsystems

Einige grundlegenden Druckpunkte am Fuß wirken sich zum Beispiel auf folgende spezifischen Körperbereiche aus:

  • Der Kamm unter den Zehen und am oberen Rand des Fußballens wirkt auf Schultern und Halslinie.
  • Der Fußballen auf Brust und Oberkörper.
  • Das Fußgewölbe auf Verdauungs- und innere Organe.
  • Die Ferse und der Knöchel auf das Fortpflanzungssystem.

Eine Fußmassage kann sich nicht nur fantastisch anfühlen, sondern Studien zeigen, dass sie auch viele gesundheitliche Vorteile haben kann. Tatsächlich kann eine Fußmassage vor dem Schlafengehen bei Schlaflosigkeit und Schlafstörungen in den Wechseljahren helfen, indem Stress abgebaut und der Endorphinspiegel erhöht wird, wodurch das Gefühl von Entspannung und Ruhe gefördert wird.

Eine Studie ergab, dass Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren nach einer Reflexzonenmassage eine signifikante Verringerung der Schlafstörungen erlebten. Andere von der in Cleveland ansässigen North American Menopause Society (NAMS) durchgeführte Untersuchungen ergaben, dass regelmäßige Fußmassagen während der Menopause die durchschnittliche tägliche Schlafdauer einer Frau um bis zu eine zusätzliche Stunde pro Nacht verlängern können.

Vegan durch die Wechseljahre

Andrea Panz ist Ernährungs- und Wechseljahresberaterin und hat ihre Erfahrungen aus beiden Disziplinen in dem Buch „Vegan durch die Wechseljahre“ gepackt. Hier ein Auszug:

Geniale Kombination: Vegan durch die Wechseljahre

Da es in unserem Körper sowohl durch die Dysbalance der Hormone heiß hergeht als auch die schützende Funktion derselben wegfällt, sind wir Frauen nun in der Eigenverantwortung, uns um uns und unsere Gesundheit ganz besonders gut zu kümmern. Spätestens jetzt sollten wir unseren Lifestyle optimieren. Jede Frau, wie sie kann und mag. Das können Arbeitszeiten sein, Entspannungs-Pausen, die einen festen Platz im Alltag bekommen, ein oder zwei Sportarten, die mit Spaß unser Leben und unsere körperliche Fitness bereichern, und ganz klar: die Ernährung. Älterwerden macht schließlich nur Spaß, wenn man dabei fit, gesund und möglichst beschwerdefrei ist.

Vorteile und Benefits

Die vollwertige, pflanzliche Ernährung begeistert mich immer mehr, je älter ich werde. Vielleicht, weil sich die Prioritäten in meiner Wahrnehmung verschoben haben: „Du bist, was du isst“ – dieser Satz hat eine ganz neue Bedeutung für mich. Ich möchte nicht länger für Leid und Tod von Tieren verantwortlich sein, nur für einen kurzen, kulinarischen Genuss. Ich möchte keine Stresshormone, Antibiotika und potenziell krebserregenden Lebensmittel in Form von Fleisch, Wurstwaren und Milch zu mir nehmen. Das Leben ist auch so schon gefährlich genug. Stattdessen genieße ich es, mir wunderschöne, bunte Teller mit verschiedenen Aromen, Konsistenzen und Farben zu kreieren. Weil ich mir das wert bin. Essen sollte man zelebrieren, so oft wie möglich.

Ich möchte meinen Körper mit Vitalstoffen aus der Pflanzenwelt füllen, die Kraft und Lebensenergie spüren, mich leicht und gut versorgt fühlen. Kein schlechtes Gewissen, sondern ein gutes Gefühl beim Essen haben. Für weniger Kalorien mehr Fülle auf dem Teller genießen. Bessere Blutfettwerte bekommen und mein Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte reduzieren. Die Ballaststoffe in der Nahrung dürfen meine Verdauung unterstützen, Giftstoffe ausscheiden helfen und für ein gesundheitsförderndes Darmmikrobiom sorgen. Ich möchte, solange es geht, gesund und krebsfrei leben und morgens ohne Schmerzen aus dem Bett aufstehen können. Die vollwertige, pflanzliche Ernährung versorgt uns mit reichlich Vitalstoffen, entzündungslindernden Fetten, genug Ballaststoffen und einer Fülle an schützenden, sekundären Pflanzenstoffen. Gerade jetzt, in und nach den Wechseljahren, ohne den bisherigen hormonellen Schutzschirm, unterstützt eine solche Ernährung damit den Darm, das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Psyche. Mehr wollen wir doch gar nicht, oder?

Gelenkschmerzen werden bedingt durch Hormonabfall und Entzündungsprozesse und kommen oft in Schüben.

Meine Empfehlung:

  • Entscheide dich für eine entzündungsarme, pflanzliche Ernährung
  • Verzichte möglichst auf Industriezucker und einfache Kohlenhydrate
  • Achte auf eine gute Nährstoffversorgung etwa mit Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Spurenelementen, Omega3-Algenöl
  • Würze jede Mahlzeit mit entzündungshemmenden Gewürzen wie zum Beispiel Ceylonzimt, Ingwer, Kurkuma. Siehe auch die Gewürze in dem Kapitel „Basics: Was du immer im Haus haben solltest“
  • Versuche, dein Übergewicht zu bekämpfen (viszerales Fett befeuert Entzündungen).
Image by Alex Dante from Pixabay

Unterschätzte Leinsamen

Ein Tipp von Birgit Neubert

Leinsamen? Altmodisch? Lieber Chiasamen? Seit ein paar Jahren werden Chiasamen als Superfood vermarktet. Was viele nicht wissen: die regionalen Leinsamen sind nicht nur umweltfreundlicher, weil sie keine weiten Transportwege hinter sich haben, sondern sind mindestens genauso wirksam wie die trendigen Chiasamen. Leinsamen können uns gut in den Wechseljahren unterstützen: Sie  enthalten normalerweise: A, B, C, D, und E, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink, Omega 3.

Leinsamen müssen immer frisch geschrotet oder gemahlen werden, da bereits nach einigen Tagen wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen und die Omega 3 Fettsäuren ranzig werden können. Daher sind in bereits geschroteten Leinsamen im Supermarkt viele Inhaltsstoffe nicht mehr enthalten.

Wie Leinsamen wirken

Die ballaststoffreichen Leinsamen sind nicht nur wunderbar für die Verdauung, sie enthalten auch reichlich Phytoöstrogene in Form von Lignanen. Einige Studien bringen den Verzehr von Leinsamen mit einem verminderten Risiko für Brustkrebs in Verbindung. Achte darauf, die Leinsamen zu schroten, wenn du sie im Müsli isst, da der Körper sie aufgrund ihrer harten Schale nicht gut auflösen kann. Bitte immer frisch schroten, fertig geschrotete Leinsamen werden schnell ranzig. Das gilt übrigens auch für Leinöl. Dieses am besten nur in kleinen Flaschen kaufen und unbedingt im Kühlschrank lagern.

Ein Rezept-Tipp

FRÜHSTÜCKS SMOOTHIE

  • Eine Tasse Blaubeeren
  • 1/4 Tasse Haferflocken
  • Eine halbe BIO-Banane
  • Einen Teelöffel Leinsamen
  • Einen Teelöffel Zimt
  • Eine Tasse Mandelmilch/Hafermilch

Alles mixen – fertig

Leberwickel

Ein Tipp von Ellen Cornely-Peeters.

Die Wechseljahre bringen viele Überraschungen mit sich. Von Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen haben die meisten schon gehört. Manche Frauen klagen aber über neu auftretende belastende Verdauungsstörungen, einen unangenehm gespannten Blähbauch und latente Übelkeit.

Diese Beschwerden lassen sich gut über eine Ernähungsanpassung lindern. Wer mehr tun möchte, verwöhnt sich mit einem Leberwickels.

Wohltat nicht nur für die Leber

Feucht-warme Wickel bzw. Auflagen unterstützen den Leberstoffwechsel und damit die Entgiftung des Körpers. Sie wirken leberstoffwechselanregend, entgiftend, verdauungs- und gallensekretionsfördernd und krampflösend, Auch Hitzewallungen können dadurch gemildert, das Schlafen gefördert und die Stimmung aufgehellt werden.

Wie funktioniert es?

Legen Sie dazu kleines, mit sehr warmem Wasser angefeuchtetes Tuch (alternativ einen Waschhandschuh) auf den rechten Oberbauch (Leberregion). Darauf eine wohltemperierte Wärmflasche, die mit einer Stoffhülle umgeben oder einem trockenen Handtuch umwickelt ist.

Legen Sie sich 20 Minuten hin und lassen die feuchte Wärme 15 Minuten auf die Leber wirken. In den letzten 5 min wird das feuchte Tuch entfernt und die trockene Wärme genossen.

Der beste Zeitpunkt für einen Leberwickel ist zwischen 13 und 15 Uhr. Sie können ihn auch abends beim Zubettgehen anwenden.

Statt des warmen Wassers können Sie ihr Tuch mit einem Teeaufguss mit Schafgarbe befeuchten, was die entgiftende Wirkung wunderbar unterstützt.

Menstruation und Wechseljahre – Nachhaltigkeit und Frauengesundheit

Das sind Widersprüche ins sich, dachte ich früher. In der Zeit der Prä- bzw. Perimenopause, bevor ich als Wechseljahreberaterin gelernt habe, was im Körper der Frau passiert.

Ich trage das Siegel „BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in meinem Titel als Kräuterpädagogin. Aber schon immer lag mir Müllvermeidung und Nachhaltigkeit am Herzen. Nur beim Thema Menstruation fehlte mir da jegliche Fantasie. Binde kam für mich nie in Betracht, da meine Menarche, also meine erste Monatsblutung diesbezüglich traumatisch war. Also habe ich fast mein ganzes menstruierendes Leben lang, Tampons verwendet. Jeden Monat! Das war für mich alternativlos.

Irgendwann, als ich dachte, dass diese lästige Bluterei ja bald ein Ende haben wird, bin ich im unverpackt-Laden auf so einen „Eierbecher“ aus Silikon aufmerksam geworden, der mit „Menstruationstasse“ beschrieben war.

Die darauf folgende, heimische Recherche förderte Spannendes zu Tage. So eine Tasse erspart im Leben einer Frau ein wahnsinniges Müllaufkommen. In Ländern der sogenannten „Dritten Welt“, könne man mit dem Kauf einer solchen Tasse auch Mädchen vor Ort den Schulbesuch ermöglichen. Denn die Firma sponsorte mit dem Kauf auch den Kauf von Menstruationstassen vor Ort. Denn ja, in anderen Ländern können Mädchen während der Periode nicht zur Schule gehen. Zudem wurde eine Haltbarkeit des Behälters von mehreren Jahren versprochen. Tolle Sache, aber da ich dachte, dass es bei mir ja gleich vorbei sein würde, habe ich mich erstmal gegen den Kauf entschieden.

Herkömmliche Hygieneartikel und ihre Folgen:

Also verwendete ich weiterhin Tampons. Was ich damals natürlich auch nicht wusste ist, dass sich mit nachlassendem Östrogenspiegel, die Haut und die Schleimhäute verändern. Die viel beschriebene „Scheidentrockenheit“.

Auch das habe ich für mich ausgeschlossen, denn ich blutete zum Ende der Perimenopause wirklich sehr stark. Also konnte ich ja nicht „trocken“ sein.

Fakt 1: Scheidentrockenheit ist ein Begriff der nicht korrekt ist, denn die Schleimhaut der Vagina trocknet nicht aus. Sie wird dünner, schlechter durchblutet und somit empfindlicher.

Fakt 2: Auch wenn Du blutest wie „abgestochen“ kann sich Deine Vagina trocken anfühlen und das Einführen eines Tampons nahezu unmöglich sein. Ist mir genau so passiert.

Denn Tampons nehmen natürlich nicht nur das Blut auf. Sie können die Schleimhäute reizen, wenn sie die empfindliche Vaginalflora durcheinander bringen.

Auch Einwegbinden und Slipeinlagen können die Haut und Schleimhäute reizen. Um möglichst viel Flüssigkeit in möglichst dünnen Einlagen aufnehmen zu können, wird einiges an Chemie eingesetzt. Es wird Plastik als Auslaufschutz verwendet und „Gelkügelchen“, die die das Blut aufnehmen. Und darauf kommt dann nochmal ein Flies. Die Haut kann kaum noch Atmen. Wir schwitzen und in dem feucht-warmen Klima können sich auch Bakterien und Pilze wunderbar vermehren.

Mein Umstieg

Ich persönlich bin auf die Menstruationstasse umgestiegen, wirklich erst wenige Jahre vor meiner letzten Menstruation, der Menopause.

Und es war ein Moment, bei dem ich mir unter großen Mühen und Schmerzen meinen letzten Tampon eingeführt habe. Eine Tatsache, die mich nahezu fassungslos gemacht hat, denn ich blutete doch so stark. Warum war das Einführen des Tampons dennoch so schwierig?

Nach der Arbeit bin ich ins nächste Reformhaus und habe mir eine Menstruationstasse gekauft.

Und ich erlebte ein kleines Wunder! Keine Schwierigkeiten beim Einsetzen oder Entfernen. Aber was noch viel wichtiger war: Keine Unterleibskrämpfe mehr! Wie weggeblasen. Also für mich hat sich der Umstieg auf jeden Fall noch gelohnt.

Was gibt es nun für Alternativen zu Tampon und Co.?

Menstruationstassen!

Hierbei handelt es sich um Silikonbehälter, die ein bisschen wie ein Eierbecher aussehen und an der geschlossenen Unterseite eine Vorrichtung haben, um sie beim Entfernen aus dem Körper besser fassen zu können.

Wie funktionieren sie?

Die Tasse wird zusammengefaltet und in die Vagina platziert. Dort faltet sie sich wieder auf und schließt mit einem geringen Unterdruck ab. Dadurch kann keine Flüssigkeit an den Seiten vorbeilaufen. Die gefüllte Tasse wird auf der Toilette wieder herausgenommen und in die Toilette entleert. Wenn ein Waschbecken in der Nähe ist, kurz ausspülen oder mit Toilettenpapier auswischen und wieder einsetzen.

Ja, das ist eine blutige Angelegenheit. Aber ich hatte bis zu dem Zeitpunkt nicht mal ansatzweise ein Gefühl dafür, wie viel oder wenig ich tatsächlich blute. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit fand ich es wirklich gut, eine bessere Information über mich und meinen Körper zu haben.

Nachteil:

Menstruationstassen sollten nicht angewendet werden, wenn die Trägerin zur Verhütung eine Spirale verwendet. Durch den Unterdruck beim Herausnehmen der Tasse kann es passieren, dass die Spirale Schaden nimmt.

Stoffbinden

Hier erklärt der Name eigentlich das Produkt. Die Stoffbinden gibt es von verschiedenen Herstellern oder können mit einfachen Schnittmustern selber hergestellt werden.

Die Funktion ist ähnlich wie bei herkömmlichen Binden, nur dass sie gewaschen und wiederverwendet werden können.

Die Saugfähigkeit hängt stark vom verwendeten Material ab. Ich empfehle für den Anfang, Produkte renommierter Hersteller zu testen.

Welche Modelle passen zur jeweiligen Trägerin?

Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Hersteller bzw. der jeweilige Vertrieb gute Beratung anbieten.

Was mache ich denn unterwegs oder generell mit den benutzten Binden?

Dazu bieten die meisten Hersteller „Wetbags“ an. Darin werden die Binden aufbewahrt und können gefahrlos transportiert werden.

Wie wasche ich die benutzten Binden?

Laut Herstellerangaben können die meisten Binden bei 60° oder in der Kochwäsche gewaschen werden. Weichspüler sollte jedoch nicht verwendet werden.

Periodenunterwäsche

Bei Periodenunterwäsche verzichtet die Trägerin auf zusätzliche Binden oder Tassen. An der Stelle, an der sonst die Binde platziert wird, ist in der Periodenunterwäsche schon ein Schutz eingenäht.

Bei starken Blutungen kann zusätzlich noch eine Stoffbinde eingelegt werden.

Laut Hersteller ist die Periodenunterwäsche ansonsten ähnlich wie die Stoffbinden zu pflegen.

Weitere Alternativen

Es gibt verschiede Arten von Menstruationsschwämmchen. Diese werden wie Tampons verwendet und sind wiederverwendbar. Ich selber habe damit keine Erfahrungen.

Die Erfahrungsberichte sagen, dass die Schwämmchen ganz gefüllt sein müssen, damit sie problemlos wieder entfernt werden können.

Ich glaube, dass hier, wie auch bei den Menstruationstassen, Entspannung der Schlüssel ist. Mit einem angespannten Beckenboden ist auch eine Menstruationstasse schwerer zu entfernen, als wenn entspannt und gelöst auf der Toilette gesessen wird.

Einige Frauen schwören darauf, gar keine Menstruationsprodukte zu verwenden.

Das sogenannte „Free Bleeding“.

Mit etwas Übung soll es gelingen, die Blutung so zu kontrollieren bzw. zu spüren, dass dann eine Toilette aufgesucht wird und das Blut abfließen kann. Da meine letzte Blutung nun schon eine Weile her ist, kann ich das leider nicht mehr ausprobieren.

Ich finde das spannend, aber sicher ist das nicht für jede Frau und jeden Alltag eine Variante.

Fazit

Ob Stoffbinde, Tasse oder Schwämmchen. Wiederverwendbare Artikel haben viele Vorteile.

Sie produzieren weniger Müll, bringen weniger Schadstoffe in oder an den Körper und schaffen ein besseres „Klima“ in der Unterhose.

Ich brauche keine Binden mehr, da ich nicht mehr blute. Aber ich kann, dank Stoffeinlage, auch auf die Einweg-Slipeinlage verzichten.

Einige Hersteller arbeiten gerade an Inkontinenzprodukten.

Das finde ich wirklich super, denn hier liegt auch ein Problem bei Frauen, das ebenfalls scham- und tabubehaftet ist. Und auch hier wird unfassbar viel Müll produziert.

Ich kann abschließend nur dazu ermutigen, einfach mal ein paar Alternativen, auch von verschiedenen Herstellern, auszuprobieren.

Wie bei vielen Dingen rund um das Thema Frauengesundheit und Wechseljahre gibt es für mich an der Stelle auch kein richtig oder falsch.

Jede Frau sollte für sich selber herausfinden können, was ihr gut tut.

Wichtig ist nur, dass wir informiert sind.

Quellen:

Natürlich ALMO · Stoffbinden, Slipeinlagen, Periodenslips & Monatshygiene aus Deutschland (natuerlich-almo.de)

Periodenunterwäsche, Menstruationsunterwäsche von ooia

snuggs | Snuggs Periodenunterwäsche – bequem und nachhaltig

Culla di Teby – Menstruationstasse in Pink (nowastewrapping.de)

Menstruationstasse – Die Tasse für deine Periode | The Female Company

(Die Aufstellung könnte noch fortgesetzt werden. Es handelt sich hier nicht um Werbung bzw. ist dann im rechtlichen Sinn „unbezahlte Werbung)

Balance für die Hormone

Hormon Yoga kann den Hormonhaushalt auf natürlicher Weise regulieren, sagt Rita Stark, die Hormon Yoga unterrichtet.

Hormon Yoga  ist eine spezielle Yoga-Art, die eine Kombination aus dynamischen Yogaübungen, speziellen Atemtechniken und tibetische Energielenkungstechnik ist. Durch die innere Massage der Hormondrüsen und Organe und durch die Energielenkung werden diese stimuliert, weibliche Hormone zu produzieren. So kann auf natürliche und sanfte Weise der Hormonrückgang bei der Frau entgegengewirkt und typische Wechseljahrebeschwerden und hormonelle Dysbalancen gelindert werden.

Entwickelt wurde Hormon Yoga von der Yogalehrerin und Psychologin Dinah Rodrigues im Jahre 1992. Sie hat einzelne Elemente aus dem Hatha-Yoga und Kundalini-Yoga mit der Tibetische Energielenkungstechnik kombiniert. Sie selbst praktiziert Yoga schon sehr lange und hatte keine Wechseljahrebeschwerden. Mittlerweile ist Dinah Rodrigues 96 Jahre alt.

Hormon Yoga ist eine ganzheitliche Methode, die auf den gesamten Körper und ganz besonders auf die Eierstöcke, Schilddrüse, Hypophyse und Nebennieren wirkt.

Dies hat einen positiven Effekt auf die

  • weiblichen Hormone
  • Stresshormone
  • Fettstoffwechsel
  • Zellen
  • Ernährungsumstellung
  • Lebenseinstellung

In der Yogapraxis werden die Yogahaltungen dynamisch ausgeführt und haben schöne Namen wie Fliegende Haare, Muslimische Gebetshaltung oder Schönheit des Gesichts. Nach der Ausübung der Yogahaltung wird die Bhastrika-Atmung, die auch Blasebalg-Atmung genannt wird, ausgeführt. Diese wirkt stark energetisierend und lässt die Energie fließen. Das kann man sich so vorstellen, als wenn man ein Kaminfeuer mit dem Blasebalg anfeuert. Anschließend wird die Lebensenergie (Prana) gezielt zu den Hormondrüsen gelenkt und in der visuellen Vorstellung dort zirkulieren gelassen. Yogaschüler berichten, dass sie dort eine Wärme spüren.

Gerade in den Wechseljahren ist der Stressabbau so wichtig. Veränderungen im Körper bedeuten Stress und auch das Umfeld und das Erlebte fordern uns ganz schön heraus. Im Hormon Yoga gibt es zahlreiche Stresstechniken, um gelassener und entspannter zu werden. Meditationen wie Meditation gegen Stress, Mentale Ruhe oder SO-HAM (Ich bin) beruhigen den Geist.

Hormon Yoga ist geeignet für Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, Zyklusstörungen haben, an PMS leiden oder einen unerfüllten Kinderwunsch haben.

Hormon Yoga darf nicht ausgeübt werden bei Frauen, die an hormonell bedingten Brustkrebs leiden, bei Endometriose, in der Schwangerschaft, bei hormonell bedingten Erkrankungen oder bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch wissenschaftliche Untersuchungen, die Dinah Rodrigues selbst durchgeführt hat, konnte festgestellt werden, dass bei den Praktizierenden der Hormonspiegel sich im Durchschnitt 254% in 4 Monaten erhöht hat. Die bekannten Wechseljahrebeschwerden wurden deutlich gemildert oder waren ganz weg. Voraussetzung ist jedoch, dass Hormon Yoga regelmäßig, am besten jeden Tag, jedoch mindestens 3-4mal wöchentlich, praktiziert wird.

Mit Hormon Yoga kann frau selbst und aktiv auf die Veränderungen des Körpers Einfluss nehmen, was zur mentalen Stärke und zur Selbstbestimmtheit in den Wechseljahren führt.

„Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper, sodass der Garten wachsen kann“

(B.K.S. Iyengar)

Waldbaden(Shinrin Yoku)

Höre den Vögeln zu, fühle den Wind auf deiner Haut, rieche die duftenden Tannennadeln, umarme einen Baum, gehe barfuß und spüre den Waldboden unter deinen Füßen.

Frei aus dem japanisches übersetzt bedeute Shinrin Yoku „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ oder eben kurz Waldbaden. Schon in den 1980er Jahren wurde das Waldbaden von dem japanischen Arzt Dr. Qing Li entwickelt. Dieser Arzt beobachtete, dass Menschen, die sich im Wald aufhielten, lebten oder arbeiteten, bei besserer Gesundheit und auch weniger Stress anfällig waren. Er entwickelte die Praxis, um sie auch in urbanen Gebieten anbieten zu können.

Seit einigen Jahren wird das Waldbaden auch bei uns immer populärer.

Doch was passiert eigentlich mit uns und unserem Körper, wenn wir uns im Wald aufhalten?

Wir nehmen uns Zeit, die Natur mit allen Sinnen in uns aufzunehmen. Dies kann jeder so gestalten, wie es ihm guttut. Es gibt kein richtig oder falsch beim Waldbaden. Des Weiteren senden die Bäume Terpene aus, dies sind Botenstoffe, mit denen die Pflanzen untereinander kommunizieren. Diese Terpene haben einen positiven Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem. Unter anderem haben sie noch folgende positive Wirkung auf unseren Körper:

– der Blutdruck wird harmonisiert

– Stress wird abgebaut

– das Immunsystem wird gestärkt

– die Konzentration wird verbessert

– die Genesung wird unterstützt

– die Stimmung wird aufgehellt

– die herzstärkende Substanz DHEA wird gebildet

Ein Waldbaddauert mehrere Stunden, in denen der Mensch zu Ruhe kommt und mal allen Stressvergessen kann. Hier darf er einfach mal nur sein. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen.  Ein großer Vorteil des Waldbadens ist auch, dass der positive Effekt etwa eine Woche lang anhält.