Archiv der Kategorie: Aus der Praxis

Früher war mehr Geschmeidigkeit

Ewa, 52, lauschte aufmerksam, als ich neulich auf einer Feier von meiner Tätigkeit als Wechseljahresberaterin erzählte. Sie zog mich in eine stille Ecke. „Ich habe so Probleme mit meiner Scheidentrockenheit. Jedes Quartal muss ich meine Frauenärztin um ein Rezept für eine Creme anbetteln. Bleibt das jetzt so? Oder kann man da was machen?“

Beratung zwischen Nudelsalat und Prosecco

Fragen wie diese bekomme ich häufiger gestellt. „Du bist doch Wechseljahresberaterin, kannst Du mir mal einen Tipp geben …?“ Gerne gebe ich dann ein paar grundsätzliche Tipps. Aber genau wie Friseur:innen nicht zur Schere greifen, wenn sie auf einer Feier nach Empfehlungen für dünnes Haar gefragt werden, Tischler:innen nicht die Säge auspacken oder Steuerberater:innen den Taschenrechner, gilt auch für die Wechseljahresberatung: Je individueller wir auf die jeweilige Frau, ihre Symptome und ihre Lebensumstände eingehen können, desto eher werden wir gute Lösungen finden können. Lösungen, die wirken. Und manchmal auch viel Geld sparen, das sonst für angebliche Wundermittel ausgegeben wird.

Ewa hat das verstanden und sich eine Beratung bei mir gegönnt. Denn ihre Beschwerden stören sie sehr. Genauso wie die Behandlung. Sie fühlt sich bei ihrer Ärztin mit einem Standardrezept abgefertigt und suchte nach alternativen Möglichkeiten.

Intimpflege ist wie Zähne putzen

Leider musste ich Ewa gleich eine Illusion nehmen: wenn in den Wechseljahren das Östrogen absinkt, neigt die Vaginalschleimhaut zur Trockenheit. Und das bleibt dann auch so. Genau, wie wir nie mit dem Zähneputzen aufhören, können wir auch nicht mehr auf die Pflege der Vaginalschleimhaut verzichten. Die Hormoncreme, die sie nutzt, ist eine wirksame lokale Behandlungsmethode der Symptome, nicht jedoch der Ursachen. Ewa war geknickt, sie hatte gehofft, mit anderen Behandlungsmethoden eine „Heilung“ erreichen zu können. Nicht mehr jedes Quartal zur Ärztin rennen zu müssen, sondern wieder unbeschwert eine gute befeuchtete Vaginalschleimhaut genießen zu können.

Feuchte Aussichten

Viele Frauen möchten auf Hormone verzichten oder auch zusätzlich ein gutes Pflege- und Verwöhnprogramm in den Alltag einbauen. Ewa und ich gingen die Möglichkeiten durch, die zu ihr passen. Denn das ist immer der wichtigste Ansatz in der Wechseljahresberatung: wenn eine Methode nicht zu der Frau und ihren Lebensumständen passt, dann nützt er nichts. Das kennen wir alle von der Empfehlung, mehr Sport zu treiben: wenn ich es hasse, in stickigen Räumen mit anderen Menschen zusammen Gewichte zu stemmen, muss ich mir für mein Krafttraining eben eine andere Alternative suchen. Sonst bleibt es bei zwei oder drei Trainingsstunden und wir brechen den Versuch ab. Ewa wollte sich gerne etwas Gutes tun, die Hormoncreme erschien ihr zu „technisch“. Daher fand sie vor allem das Yoni-Steaming, über das wir hier auch schon berichtet hatten, interessant.

Sie versprach, bei der nächsten Feier zwischen Nudelsalat und Prosecco von den Erfolgen zu berichten.

Blutige Zeiten

„Da müssen Sie warten, zwei Jahre kann das schon dauern. Ansonsten gibt es noch Hormone oder die Operation. Das wollen Sie nicht.“

Nachdem sie das von ihrem Arzt gehört hatte, kam Rike, 45, in meine Beratung. Sie war zwei Monate vorher von heftigen Blutungen überrascht worden. Vernünftigerweise war sie zum Abklären zum Arzt gegangen. Doch Hilfe bekam sie hier nicht. Nur die lapidare Aussage: „Das sind eben die Wechseljahre.“

Damit wollte sich Rike nicht zufrieden geben. Sie hatte bereits von Wechseljahresberatungen gehört und erhoffte sich jetzt einerseits konkrete Hilfestellungen, brauchte aber auch grundsätzliche Informationen über die Wechseljahre und „was alles auf mich zukommen kann“. So wie Rike zu mir kam, ergeht es vielen Frauen. Sie stellen ungewöhnliche Symptome fest, z.B. verstärkte Blutungen, Stimmungsschwankunge oder Schlafstörungen. Viele haben die leise Ahnung, dass das vielleicht mit den Wechseljahren zu tun haben könnte. Der Besuch in der gynäkologischen Praxis führt häufig zu mehr Fragen, als Antworten. Rikes Frauenarzt gehört in die leider immer noch weit verbreitete Kategorie „Wechseljahre interessieren mich nicht“.

In der Beratung klärte ich Rike über die verschiedenen Phasen der Wechseljahre und die damit verbundenen Symptome auf. Wir besprachen, warum heftige Blutungen ganz typisch für den Anfang der Wechseljahre, der Prämenopause, sind. Und natürlich ging es um die Behandlungsoptionen. Rike war verunsichert über das, was ihr Arzt zum Thema Hormone und Operation gesagt hatte. Daher war es ihr wichtig, das gesamte Spektrum zu besprechen: in welchen Fällen tatsächlich eine Operation das letzte Mittel ist, wie bioidentische Hormone die Symptome lindern oder beseitigen können, welche nicht-hormonellen Behandlungsmethoden die Natur zur Verfügung stellt, z.B. Hirtentäschelkraut oder Mönchspfeffer, und was man bei starken Blutungen berücksichtigen muss, um keine zusätzlichen gesundheitlichen Probleme zu bekommen.

Rike hat für sich einen abgestuften Plan entwickelt, der auch die Option der Hormonbehandlung enthält. Was sie aber vor allem mitgenommen hat: Wissen hilft. Auch um als mündige Patientin die richtigen Fragen stellen zu können.

Sex, Wechseljahre und Blasenentzündung – Trio fatale?

Für diesen Beitrag stand uns Nikola Maria Hochkeppel, Wechseljahresberaterin und Sexualtherapeutin, beratend zur Seite.

Katja, 51, ist verzweifelt: „Ein Jahr lang lief bei uns überhaupt nichts. Ich konnte mich selbst nicht leiden, war abwechselnd wütend, traurig, antriebslos und hatte extreme Hitzewallungen. Sex war wirklich das letzte auf meiner Prioritäenliste.“ Nun hatte sich die Lage etwas entspannt. Anlass für ein entspanntes Wochenende in einem Spa-Hotel. „Tolles Hotel, tolles Essen, toller Sex. Und mein Andenken: eine fette Blasenentzündung. Jetzt sind sowohl ich als auch mein Mann traumatisiert. Gemeinsam geht nur noch Bingewatching, aber mit Sicherheitsabstand. Ich habe Angst, dass das jetzt für den Rest meines Lebens meine Abendgestaltung bleibt.“

Katja ist kein Einzelfall. Viele Frauen kennen die „Honeymoon-Zystitis“, eine Blasenentzündung, die gerne auftritt, wenn man sich im Urlaub die Nächte nicht im Club um die Ohren schlägt. Das klingt noch halbwegs lustig und ist auch gut in den Griff zu bekommen. Aber nach langer Sexpause in den Wechseljahren durch eine Blasentzündung zu einem nonnenhaften Leben verdammt zu sein, ist für die wenigsten Frauen ein schöner Gedanke.

Unromantisch, aber wichtig

Den wichtigsten Tipp, möglichst schnell nach dem Sex die Blase zu entleeren, um Bakterien auszuscheiden, befolgte Katja bereits. Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie tatsächlich schon als junge Frau mit Blasenentzündungen zu tun gehabt hatte und daher auch das ganze Programm der Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten wie Antibiotika, Sitzbäder, Nieren- und Blasentees, Senföle oder Mannose kannte. Sie hatte aber das Gefühl, dass es hier um mehr ging.

Bei Blasenentzündungen im Zusammenhang mit Sex geht es um zwei Fragen: Ist der Sex liebe- und lustvoll und wird von beiden genossen, so dass wir uns vorrangig um die Behandlung der körperlichen Symptome kümmern müssen? Oder stehen die körperlichen Beschwerden vielleicht in einer Verbindung zu Problemen des Paares? Diesen Unterschied im Gespräch mit der Klientin herauszuarbeiten, ist wichtig, um die passende Behandlung zu finden. Und behandeln muss man in so einer Situation schnell, denn wir wollen auf gar keinen Fall, dass Sex mit etwas Unangenehmen verknüpft wird und Vermeidungsstrategien entwickelt werden.

Durch den abfallenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren und die damit verbundenen Veränderung der Schleimhäute treten Blasenentzündungen bei einigen Frauen häufiger auf. Katja wurde in der Beratung klar, dass sie noch intensiver als früher auf eine gute Vorsorge achten muss. Aber ihr wurde auch klar, dass es viel Unausgesprochenes zwischen ihr und ihrem Mann gibt. „Richtig spannend fand ich unseren Sex auch vor den Wechseljahren nicht mehr. Und je mehr sich mein Körper veränderte, desto mehr hatte ich Angst, dass ich nicht mehr attraktiv für ihn bin. Daher habe ich mehr Leidenschaft vorgespielt, als ich tatsächlich empfunden habe.“ Sie vermutet, dass auch ihr Mann Schwierigkeiten mit dem Alterungsprozess hat. Miteinander geredet haben sie aber nicht. Dafür halt Netflix geschaut.

Kommunikation als Aphrodisiakum

Katja entschloss sich dazu, ihrem Mann ein Gespräch mit einer Sexualtherapeutin vorzuschlagen. In einem solchen Gespräch kann es z.B. darum gehen, was die konkreten Ängste des Paars sind, welche Ursachen ihre Probleme haben können und wie man sie lösen kann. Eine gemeinsame Klärung ist sehr wichtig, so schafft man wieder Vertrauen und Nähe. Themen wie Krankheit, Alterungsprozesse und Befindlichkeitsstörungen können genaus besprochen werden, wie die Frage, wie der Sex aussieht, den sich beide wünschen. Vielleicht entdecken sie neben oder anstelle der Penetration Praktiken, die viel schöner sind, einfacher umzusetzen, lustvoller und weniger mechanisch vom Reiz her sind.

Initiative BlickWechsel

Wenn man das, was man sieht, nicht leiden kann, kann man eine von zwei Möglichkeiten wählen. Man kann die Augen schließen und ignorieren, was man sieht. Bensins Healthcare, die „Hormonspezialisten seit Generationen“ rufen dagegen zum Blickwechsel auf und starteten eine neue Initiative für berufstätige Frauen in den Wechseljahren. Sie wollen einen „offenen, wertschätzenden Dialog starten und Tabus brechen“. Im Juni fand eine Pressekonferenz als Startschuss der Initiative BlickWechsel statt.

Auf dem Podium versammelte sich eine illustre Runde von Expertinnen: Anke Sinnigen, Gründerin von Wexxeljahre.de, Bettina Billerbeck, Geschäftsführerin Beautiful Minds Media/Looping Group, Katja Burkard, Moderatorin und Autorin, Dr. med. Anneliese Schwenkhagen, Hormonspezialistin und Vorstandsmitglied der DMG (Deutsche Menopause Gesellschaft) und die gereizte Frau Miriam Stein, Autorin.

1.000 Frauen können nicht lügen

Jedenfalls nicht, wenn Forsa sie befragt. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Initiative BlickWechsel wurden 1.000 Frauen zwischen 45 und 60 zum Thema „Wechseljahre im Beruf“ befragt. 85% von ihnen gaben an, dass sie belastende Symptome haben. Mit Hilfe von Miriams T-Shirt mit der Aufschrift „Wir sind 9 Millionen“ kann man das hochrechnen: 85% von 9 Millionen heißt: 7.650.000 Frauen haben im Job mit Symptomen der Wechseljahre zu tun. Kein Wunder, dass Miriam Stein sagte: „Es ist schlicht betriebs- und volkswirtschaftlich dumm, das Problem nicht zu erkennen.“

Die unbekannte Ursache

Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, gereizte Stimmung – diese und andere Symptome können viele Ursachen haben. Katja Burkard dachte an psychologische Probleme, als sie immer aggressiver wurde. Sogar einen Gehirntumor schloss sie nicht aus. Dass das kein Einzelfall ist, kennt Dr. med. Anneliese Schwenkhagen aus ihrer Praxis: „ Viele Frauen wissen gar nicht, dass ihre Probleme etwas mit den Wechseljahren zu tun haben.“ Noch immer gilt Gleichung: Wechseljahre = alt und nicht mehr sexy. Frauen schieben es häufig weit von sich: „Ich und Wechseljahre? Ich bin doch erst 50!“

Wenn man den Arzt lieber nicht fragen soll

Doch selbst, wenn eine Frau einen Zusammenhang zwischen ihren Symptomen und den Wechseljahren ahnt, ist sie damit nicht unbedingt schlauer. Woher bekommt sie Informationen? An wen soll sie sich wenden? Im Medizingrundstudium kommen die Wechseljahre bis heute nicht vor. Beim Hausarzt oder der Orthopädin finden Frauen daher selten kompetente Beratung. Aber selbst in der gynäkologischen Praxis muss das nicht besser sein. Dr. med. Anneliese Schwenkhagen gab einen schockierenden Einblick in die Ausbildung der Fachärzt:innen.:„In der klinischen Ausbildung lernt man Geburt und Operationen.“ Erst in der eigenen Praxis stolpern die Frauenärzt:innen über Beratungsthemen wie Verhütung oder eben Wechseljahre. Wie gut sie sich da einarbeiten, hängt von ihrer eigenen Motivation ab. Und bei manchen fehlt(e) die. Das führt dann zu „Beratungen“, die verunsichern, z.B. „Sie wollen Hormone nehmen? Ja, wollen Sie denn Brustkrebs bekommen?“

Wirtschaftsflaute durch die Wechseljahre?

Ein weiteres Resultat der Forsa-Studie: 33% der befragten Frauen wollen ihre Arbeitszeit oder -bedingungen ändern – bis hin zum Ausstieg. Eine Zahl, die in jeder Personalabteilung und bei allen Führungskräften angesichts des Fachkräftemangels zu Schnappatmung führen müsste. Bettina Billerbeck sagte deutlich: Führungskräfte haben Nachholbedarf – sie wissen zu wenig über die Wechseljahre und wie sie mit ihren Mitarbeiterinnen darüber sprechen können. Sie warnte aber auch: „Ich würde keiner Führungskraft empfehlen, Mitarbeiterinnen direkt zu fragen: Bist Du in den Wechseljahren?“

Dabei sollten wir mehr sprechen. In den Medien, in den Arztpraxen und in den Unternehmen. Mit Betroffenen und mit Menschen, denen die Wechseljahre (noch) ganz fern sind. Anke Sinningen erzählte, dass sie in der Regel in Unternehmen auf Initiative betroffener Frauen eingeladen wird. Erst in weiteren Runden trauen sich auch Männer und Personalverantwortliche hinzu. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Noch sind es häufig Gesundheitswochen oder Frauenbeauftragte, die uns anfragen und die sich das Budget selbst für einen kurzen Vortrag noch erkämpfen müssen.

Henne oder Ei

Es war klar: Wir haben viele Baustellen und noch viel zu tun. Aber in welcher Reihenfolge? Reden wir freier über die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen, wenn wir als Gesellschaft gelernt haben, offen mit dem Thema umzugehen. Oder müssen wir, um zu lernen, offen mit den Wechseljahren umzugehen, frei darüber reden? Es scheint also eine klassische Henne-oder-Ei-Frage zu sein. Miriam Stein brachte es auf den Punkt: „Wir müssen die Hennen sein und gackern. Wenn wir auf das Ei warten, wird das nie etwas.“

(Das Original dieses Textes erschien zunächst auf https://palais-fluxx.de/?s=britta+scholten und wurde für Frau im Wechsel leicht verändert)

Alle wollen was von mir – nur ich selbst komme nicht dazu

Vera, 52, kommt erschöpft in die Beratung. „Meine Freundin will mit mir eine Shoppingtour nach Paris machen. Meine Chefin nervt jeden Tag, dass der Abschlussbericht auch wirklich pünktlich fertig werden muss. Mein Mann will im nächsten Jahr Marathon laufen und braucht mich als Trainingspartnerin. Meine Mutter erwartet, dass ich nicht nur jeden zweiten Tag anrufe, sondern auch mindestens zweimal in der Woche bei ihr auftauche, meine Ärztin will, dass ich mich mehr entspanne, mein … „. Ich unterbreche sie: „Und was wollen Sie?“. Vera holt tief Luft. „Ich will -„, fängt sie an. Dann schaut sie mich erschrocken an. „Ich weiß es nicht!“

Das, was Vera erlebt, ist typisch für Frauen in der Lebensmitte. Sie stehen mitten im Leben, haben häufig auf der einen Seite Kinder, um die sie sich kümmern wollen, auf der anderen Seite Eltern, die mehr Aufmerksamkeit, Unterstützung und manchmal auch Pflege brauchen. Sie haben einen Job, in dem sie den Anforderungen gerecht werden wollen, einen Partner oder eine Partnerin, einen Freundeskreis, ein Ehrenamt, die Nachbarschaft und dann ist da auch noch der Haushalt. Und zu all den äußeren – oder auch inneren – Ansprüchen kommen dann auch noch die Wechseljahre. Lassen die Frauen nicht mehr gut schlafen, belasten sie mit Gelenkschmerzen oder Hitzewallungen und sorgen durch das Auf und Ab der Hormone für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Kein Wunder, dass dann die Frage: „Was wollen Sie?“ nicht beantwortet werden kann.

Vera und ich begannen, uns auf die Reise zu ihren Wünschen zu machen. Wie so viele Frauen listete auch sie erst einmal Wünsche auf, die nicht wirklich ihre eigenen waren. „Ich würde gerne mal wieder ein paar Freunde zum Essen einladen“ – dieser Wunsch klang z.B. zunächst harmlos. Aber beim genaueren Nachfragen stellte sich dann heraus: sie wird zwei Tage komplett beschäftigt sein, um ihren Freunden zu beweisen, dass sie immer noch die beste Köchin und Gastgeberin ist. Ist das wirklich ihr eigener Wunsch? Oder ein alter Glaubenssatz aus der Kindheit? Ein übertragener Wunsch ihres Mannes? Ihr eigener Wettkampfgeist, der mit jemanden aus dem Freundeskreis konkurriert?

Häufig zählen die Frauen auch Wünsche auf, die sehr sinnvoll erscheinen: „Ich würde gerne wieder regelmäßig zum Sport gehen“ oder „Ich würde gerne mal ein Wochenende alleine wegfahren“. Die Buchstaben des letzten Wortes schweben noch in der Luft, da wird schon das große ABER herausgeholt: „Aber ich muss mich ja um … kümmern, erst muss noch … erledigt werden, das geht nicht, weil …“. Ein typisches Verhalten von Frauen, die ihre eigenen Wünsche nach hinten stellen, die ihr Umfeld nicht damit behelligen wollen, dass sie auf einmal „anstrengend“ sind, nur weil sie vielleicht zwei Stunden die Kinderbetreuung oder mal den Wochenendeinkauf abgeben wollen.

Die Wechseljahre sind eine Zeit, in der viele Frauen mit diesem Thema konfrontiert werden. In der sie erkennen, dass sie jetzt mehr Zeit und Kraft für sich selbst brauchen. Und dass diese Zeit und Kraft nur dann vorhanden ist, wenn sie nicht schon durch die Ansprüche anderer Menschen aufgebraucht wird.

Vera war eigentlich wegen ihrer Erschöpfung in die Beratung gekommen. Sie hatte gehofft, dass ein paar Pillen, Kräuter oder ätherische Öle ihr wieder die Energie für ihren Alltag geben könnten. Ein paar Tipps in dieser Richtung bekam sie von mir. Aber das, was ihr wirklich die Energie zurückbrachte, war eine ehrliche Aufarbeitung: Welche Ansprüche werden an mich gestellt? Von wem? Will ich sie erfüllen? Und was will ich selbst?

Drängende Hitze

„Hitzewallungen alleine sind ja schon anstrengend genug. Als ob ich in eine Heißluftfritteuse gesteckt werde und tiefrot gebacken werde. Und dann schreit auch noch meine Blase: „Wo ist die nächste Toilette?“

Mit diesem Problem kam Angelika, 49, in die Beratung. Sie bezeichnete sich als „Rechercheexpertin“ und hatte schon viel über die Wechseljahre gelesen. Aber wie Hitzewallungen mit Harndrang zusammenhängen, hatte sie noch nichts gefunden. Also wollte sie sich eine Beratung gönnen.

Hitzewallungen und Inkontinenz – gerade Stress- oder Belastungsinkontinenz – sind beides typische Symptome der Wechseljahre. Doch damit endet bereits die Gemeinsamkeit. Auch wenn Frauen nicht immer gerne über ihre Hitzewallungen sprechen – verstecken kann man sie schlecht und so braucht es einen Weg, um mit diesem „öffentlichen“ Symptom gut umzugehen. Inkontinenz lässt sich dagegen recht gut verstecken. Und ist für die meisten Frauen mit noch mehr Scham verbunden, als es die Hitzewallungen sind. Was schade ist, denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten. Treten nun beide Symptome gemeinsam auf, ist das für die Frau ein doppeltes Problem und sie kann leicht in einen Teufelskreis geraten:

  • Die Hitzewallung erzeugt Stress.
  • Der Stress belastet Psyche und Körper – und damit auch den Beckenboden
  • Der Beckenboden reagiert sensibel und unterstützt die Blase nicht ausreichend,
    es kommt zum starken Harndrang oder sogar zum ungewollten Abgang von Harn
  • Das wiederum erzeugt Stress
  • Der Stress fördert das Auftreten und die Intensität der Hitzewallungen.

Teufelskreise sind einerseits schwer zu durchbrechen, haben aber andererseits den Vorteil, dass jedes einzelne Element eine Ausstiegsmöglichkeit anbietet. So konnten wir für Angelika gleich mehrere Optionen identifizieren: Beckenbodentraining, psychologische Ansätze, Behandlung der Hitzewallungen und Stressbewältigungsmaßnahmen. Angelika litt sehr unter den optischen Auswirkungen ihrer Hitzewallungen und hatte bei ihren Recherchen schon viele Behandlungsmethoden gefunden. Wir besprachen, welche dieser Methoden für sie passend sind. Wichtiger war ihr aber, mit gezielten Methoden an einem neuen Selbstbild zu arbeiten.

Wechseljahre und Beratung – ein gutes Gespann

Ich traf einen ehemaligen Chef von mir. Wir tauschten uns darüber aus, was sich inzwischen in unserem Leben verändert hat und natürlich berichtete ich über meinen neuen Schwerpunkt. “Wechseljahresberatung? So was gibt’s?”, fragte er und konnte sich das Lachen kaum verkneifen. So geht es vielen: Wechseljahre sind häufig noch etwas, was entweder gar nicht erwähnt wird oder worüber schlechte Witze gerissen werden. In der Gesellschaft existiert meistens nur das Bild der Frau mit Hitzewallungen. Vielleicht kennt man noch die Werbung für Inkontinenzprodukte oder Vaginalcremes. Aber sonst? Genau in diese Wissens- und Beratungslücke springen wir Wechseljahresberaterinnen. Und wir sehen mit Begeisterung, dass immer mehr Frauen offen über die Wechseljahre und ihre manchmal sehr anstrengenden Begleiterscheinungen sprechen.

Frühzeitige Beratung hilft

In zwei oder drei Jahren wird auch mein Chef vielleicht froh darüber sein, dass er über den Beruf der Wechseljahresberaterin Bescheid weiß: seine Frau steht mit Anfang 40 kurz vor dieser spannenden und oftmals herausforderden Zeit. Gerade zu Beginn der Wechseljahre rennen Frauen häufig von einer Ärztin zum nächsten Arzt. Von der Kardiologin zum Orthopäden. Haben immer häufiger neue Symptome, die sie noch gar nicht mit den Wechseljahren in Verbindung bringen. Können nicht mehr gut schlafen, sind gereizt oder leiden unter Stimmungsschwankungen. Und oftmals erkennen weder sie noch die Ärzt:innen die Ursache hinter diesen Symptomen. Denn: “Wechseljahre? Dafür sind Sie doch noch viel zu jung!”.

Diesen Spruch hörte eine Klientin von ihrem Gynäkologen. Sie hatte zaghaft gefragt, ob ihre Symptome vielleicht mit den Wechseljahren zu tun hätten. Bei einer Wechseljahresberaterin wäre sie mit dieser Frage wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen. Zumindest hätte sie in ihrem Alter (46) eine ausführliche Beratung bekommen. Genau das können Wechseljahresberaterinnen: Sie schließen die Lücke, die durch wenig Zeit (und manchmal auch wenig Wissen) in der gynäkologischen Praxis entsteht. Sie nehmen sich mit der Klientin die Zeit für ein ausführliches Gespräch über das, was in den Wechseljahren passiert und welche Symptome die Klientin individuell belasten. Dieses Gespräch kann einmalig sein, viele Frauen profitieren aber auch davon, sich in den verschiedenen Phasen der Wechseljahre beraten zu lassen.

Viele Wege führen nach Rom – und durch die Wechseljahre

Bei einer Wechseljahresberatung gehört die Aufklärung über mögliche Behandlungsmethoden genauso zum Beratungsrepertoire wie die Unterstützung bei der Auswahl der passenden Methode. Gut ist es, wenn die Beraterin selbst verschiedene Ansätze anbieten kann oder mit anderen Beraterinnen zusammenarbeitet. Das ist der Vorteil der BAG Frau im Wechsel. Wir haben verschiedene Hintergründe und Schwerpunkte. So kann jede Klientin die für sie passende Beraterin finden: Ist die Frau daran interessiert, ihre Symptome durch eine Ernährungsumstellung zu lindern, passt eine Wechseljahresberaterin mit dem Schwerpunkt Ernährung besonders gut. Andere Frauen sind eher an einer psychologischen Beratung interessiert, um mit den Veränderungen zurechtzukommen oder wollen sich mit Naturheilkunde beschäftigen. Gerade die Vielfalt in unserer BAG sorgt dafür, dass wir dogmenfrei beraten können. Und keine Frau wird von uns hören: „Wechseljahre? Dafür sind Sie doch noch viel zu jung!“.

Wenig Zeit und wenig Schlaf

Ute Rademann berichtet aus ihrer Praxis:

Katharina, 47, kam zu mir in die Beratung mit dem Thema Schlafstörungen. Sie beschrieb mir ihr Alltagsleben und was sie zur Schlafförderung tut. Sie hat einen fordernden Beruf und nebenbei noch viele Tätigkeiten und wenig Zeit für sich.

Wir besprachen verschiedene Ansätze:

Schlafstörungen durch Abschalten abschalten:
  • regelmäßig etwas für sich tun und freie Zeiten für sich nutzen.
    Ich schlug Katharina vor, sich eine Liste mit entspannenden Aktivitäten zu erstellen. Damit muss sie nicht erst überlegen, was ihr gut tun würde, wenn sie einmal Zeit hat, sondern kann auf die Liste zurückgreifen.
  • die Arbeit längere Zeit vor dem Ins-Bett-gehen beenden
  • ein Einschlafritual pflegen,
  • warmes Bad oder Wechselbäder (Beine knieabwärts mit kaltem Wasser abduschen, nicht abtrocknen – ins Bett – wird warm!)
Hilfreiche Ernährung und Getränke bei Schlafstörungen
  • Salbeitee trinken
  • Abendessen – leicht verdaulich
  • warme Milch mit Honig
  • Tee aus Lavendel, Hopfen, Baldrian, Johanniskraut, Hafer
Am Tag bereits für den Schlaf sorgen
  • am Tag öfter pausen einlegen, ruhen, meditieren, lesen
  • Aufregung vermeiden
  • Abendspaziergang mit Freundin
  • frische Luft

Da Katharina beruflich und privat sehr eingespannt ist, hatte sie Schwierigkeiten mit Vorschlägen, die in Richtung Entspannung und Aufregung vermeiden gehen. Daher überlegten wir noch weitere Aspekte:

Mit einem Tagebuch dem Schlaf auf die Spur kommen

Zunächst sollte sie über 4 Wochen ein Schlaftagebuch führen, um zu erkennen, was ihrer Schlafqualität zu- bzw. abträglich ist. Damit kann sie besser erkennen, was bei ihr wirklich zu einer Verbesserung des Schlafs führt.

Zwei ganz pragmatische Tipps gab ich ihr noch mit:

  • quälende Gedanken in der Nacht sind sehr schlafraubend. Sie können aber gebannt und auf den nächsten Tag verschoben werden, wenn man sie aufschreibt.
  • Der Schlaf kommt erst recht nicht, wenn man unbedingt einschlafen möchte. Daher empfahl ich Kathatrin, dass sie sich die Frage stellt: Was kann ich Schönes in Schlafpausen machen?

Nach ca. 4 Wochen haben wir noch einmal miteinander gesprochen. Katharinas Fazit war:

Das Schlaftagebuch hatte es ihr gezeigt: Wenn sie etwas für sich tut, bewusst abschaltet, kann sie besser schlafen. Wir besprachen daher im zweiten Termin, wie sie Routinen aufbauen kann, trotz ihres anstrengenden Alltags für Entspannung zu sorgen.

Ein haariges Problem

Claudia kam nach einem „Wechseljahres-Bingoabend“ zu mir in die Beratung. Es passiert uns Beraterinnen häufig, dass Frauen nach Informationsvorträgen oder „Weiberabenden“ die Lichter aufgehen. Eine häufige Reaktion ist ein erstauntes: „Ach, das kann auch von den Wechseljahren kommen?“. Kein Wunder. Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen sind den meisten bekannt, viele andere Symptome jedoch nicht. So auch das Thema Haarausfall.

Oma im Verdacht

Auch Claudia hatte noch nicht den Zusammenhang zwischen den Wechseljahren und ihrem Haarausfall hergestellt. Sie hatte ihre Großmutter bzw. die Gene im Verdacht: „Ich kenne das noch von meiner Oma, die hatte irgendwann nur noch ein paar Flusen auf dem Kopf“, erzählte sie und dass sie besorgt sei, weil sie immer mehr Haare in der Bürste fand. Haarausfall kann in der Tat genetisch bedingt sein, aber auch viele andere Ursachen haben – Haarausfall ist in der Regel ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung. Vom hormonell bedingten Haarausfall sind ca. 20 bis 30% der Frauen betroffen. Genau wie bei Männern mit Tendenz zur Glatze werden bei ihnen die Haarwurzeln durch aus dem Testosteron gebildeten Botenstoffe angegriffen. Bei Frauen tritt diese Art des Haarausfalls erst in den Wechseljahren ein, wenn sich die Östrogene zurückziehen und das Testosteron mehr Spielraum bekommt.

Wundermittel oder Wucher?

Frauen leiden meistens noch stärker als Männer unter dem Haarausfall. Claudia ging es genaus und daher hatte sie bereits viel Geld für alle möglichen Produkte ausgegeben. Auch das ist eine typische Situation in unserer Beratungspraxis: viele Frauen wissen nicht, an wen sie sich mit ihren Problemen wenden sollen. In der Werbung lesen sie dann von der „nachweislichen“ Wunderwirkung eines Mittels und zücken gerne das Portemonnaie.

Dabei gilt: nicht alles, was frei verkäuflich ist, ist auch harmlos. Denn alles, was wirksam ist, kann auch Neben- und/oder Wechselwirkungen haben. Und nicht alles, was Wunder verspricht, hält die Versprechungen auch. Gerade beim Thema Haarausfall haben schon Generationen von Männern z.B. auf die Wirkung von Koffein-Shampoos gesetzt und dann doch festgestellt, dass der Haaransatz dennoch unaufhörlich weiter nach hinten wandert. Inzwischen haben die Hersteller auch Frauen als viel versprechende und zahlungswillige Zielgruppe entdeckt.

Was wirklich wirkt

Ich empfahl Claudia, eine dermatologische Praxis aufzusuchen, um die Ursache ihres Haarausfalls untersuchen zu lassen. Je nach Ursache sind unterschiedliche Behandlungen wirksam. Leidet eine Frau in den frühen Wechseljahren z.B. unter starken Blutungen, liegt ein Eisenmangel nahe. In diesem Fall hilft eine Ernährung mit eisenhaltigen Nahrungsmitteln oder eine vorübergehende Einnahme von Eisenpräparaten wesentlich besser als das berühmte Koffein-Shampoo.

Claudia und ich gingen noch weitere typische Ursachen für Haarausfall durch und konnten vieles davon ausschließen: sie hatte keinen Infekt in den letzten Monaten, auch schätzte sie ihr Stresslevel als recht gering ein. Sie gab zwar zu, dass sie gerne mal zu einem Fertiggericht greifen würde, ernährte sich aber grundsätzlich recht ausgewogen und gesund. Nach diesen Informationen und im Zusammenhang mit den „Flusen“ ihrer Oma, sprach viel dafür, dass Claudia tatsächlich unter einem hormonell bedingten Haarausfall leidet. Bei dieser Art des Haarausfalls hilft Minoxidil. Das ist ein Mittel, das ursprünglich gegen Bluthochdruck entwickelt wurde – damit ist auch klar, dass es auch nicht bedenkenlos angewandt werden sollte, weil Nebenwirkungen auftreten können. Claudia wollte sich daher erst bei ihrer Hautärztin untersuchen lassen. Für die Wartezeit empfahl ich ihr ein erprobtes Hausmittel: eine Mischung aus gleichen Teilen von Bockshornklee, Zinnkraut und Brennnessel. Drei Tassen täglich sollen genauso das Haarwachstum anregen wie die Verwendung des Suds als Spülung.

Was will ich nicht sehen?

Daniela, 52, kam zu mir, weil sie „sich etwa Gutes tun wollte“. Wie bei vielen Frauen in ihrem Alter hatte sie gleich mehrere Themen: Die eigenen Wechseljahre, die bei ihr körperlich ohne große Symptome verliefen, die emotionale Aufregung mit ihrer Tochter, die gerade das Studium abgebrochen hat und wieder ins Elternhaus gezogen ist, Stress im Job mit vielen Veränderungen und dann auch noch die Eltern, die zunehmend mehr Unterstützung brauchen. Daniela wollte das alles sortieren und einen Weg finden, genügend auf sich achten zu können, ohne die Ansprüche der anderen komplett zu ignorieren.

Wer fährt alles mit?

In unserem ersten Termin erstellten wir das „Anspruchskarussell“, eine Methode, um alle Ansprüche, die von außen und auch aus dem eigenen Inneren kommen, deutlich zu machen. Einmal angeschubst, schrieb Danielae immer mehr äußere Ansprüche auf das Karussell. Neben Tochter, Job und Eltern standen dort schnell Freundinnen, die mit ihr das Wellnesswochenende planen wollten, ihre ehrenamtlichen Aufgaben und ihr Mann, der auch Zeit für sich beanspruchte. Als sie kurz ins Stocken kam, fragte ich: „Und welche Ansprüche stellst Du selbst an Dich?“. Daniela schaute mich kurz irritiert an. Dann nahm sie den Stift und fragte mich: „Muss alles auf einen Zettel passen?“. Schnell hatte sie notiert: „Gut aussehen“, „beliebt sein“, „als Mutter nicht versagen“ und noch ein paar andere.

Seele und Körper

Während wir das Anspruchskarussell füllten, fiel mir auf, dass Daniela sehr häufig blinzelte und sich ab und zu auch die Augen rieb. Darauf angesprochen sagte sie: „Das wird auch immer schlimmer. Früher ging das mit der Klimaanlage im Büro, aber inzwischen hatte ich dreimal eine Bindehautentzündung. Also trage ich meine Kontaktlinsen nur noch in der Freizeit. Aber auch nachts ist das schlimm, es ziept und fühlt sich wie Schleifpapier an. Wird wohl das Alter sein.“

Trockene Schleimhäute

Werden vielleicht auch eher die Wechseljahre sein. Trockene Schleimhäute sind dann für viele Frauen ein Thema. Und während viele wissen, dass dadurch Vagina und Vulva trocken werden können, ist den wenigsten bewusst, dass nicht nur die Schleimhäute im Genitalbereich trockener werden können, wenn sich das Östrogen aus dem fein tarierten Hormonzusammenspiel zurückzieht. Unser Körper kleidet auch andere Ecken mit Schleimhäuten aus: Augen, Nase, Ohren, Bronchien, Magen, Darm, Harnorgane und noch ein paar weitere Ecken. All diese Schleimhäute können dieselbe Dürre durchleben. Einst glatte, feste und geschmeidige Oberflächen verändern sich, werden dünn, unelastisch und trocken. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn wir auf einmal die Kontaktlinsen nicht mehr vertragen, unsere Nase gereizt ist oder es aus den Ohren krümelt.

Was hilft?

Image by Silvia from Pixabay

Mit Daniela klärte ich ab, ob es noch weitere Ursachen bei ihr geben könnte und empfahl ihr den Besuch in einer augenärztlichen Praxis. Dann besprachen wir, wie sie ihren Augen mehr Feuchtigkeit zuführen kann, z.B. welche Tees als Umschläge geeignet sind oder wie Schüßlersalze helfen können. Und wir kamen zurück zum Anspruchskarussell, denn der Stress durch die vielen Ansprüche kann auch eine Rolle dabei spielen, wenn Augen gereizt reagieren. Ein schönes Beispiel, wie sich in der Wechseljahresberatung körperliche, psychische und seelische Themen vereinen können.

Daniela nahm ein paar Hausaufgaben mit. Sie wollte überlegen, welche Ansprüche sie herunterschrauben könnte. Und dabei die Augen mit einem Umschlag aus kaltem Ringelblumentee verwöhnen.